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Undercover

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Titel: Undercover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Falkenhagen
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Jaulen -
    einer der Schüsse musste die Quelle der Blaskapelle im Bad erwischt haben; ein anderer hatte eines der Kabel von der Decke gelöst, so dass es jetzt funkensprühend im Raum herumpeitschte.
    Ich stieß mit der Schulter den schwebenden Arbeitsstuhl an, der durch den Schwung im Wohnzimmer herumzueiern begann, an einer Wand umfiel und mit verzweifeltem Surren versuchte, sich weiter fortzubewegen, Bei Cross in der Ecke angekommen, warf ich zuerst das beinahe leere Magazin aus und steckte ein neues in den Griff meiner Pacifier. In der Stille hörte man aufgeregte Stimmen, hysterisches Weinen, ein Kind schrie. Immerhin, unsere Situation hatte einen Vorteil - schlimmer konnte sie nicht werden.
    »Elyzea!«, rief Jabbert.
    Natürlich war es mein allerwertester Ex-Partner, der uns hier aufgelauert hatte. Ich wusste ja, dass er gut war, aber wie hatte er uns hier so schnell gefunden?
    Seine Stimme klang, als stünde er im Flur oder, wenn er schlau war, sogar außerhalb der Wohnung. Die Außentrennwände waren zwar nicht wesentlich dicker als die Innenwände, doch immerhin - sie würden ein bisschen mehr Schutz bieten.
    Die Tatsache, dass vermutlich dasselbe Material in alle vier Himmelsrichtungen die Habitate voneinander trennte, machte mir mehr Sorgen. Ich hatte keine Ahnung, wie viele Wohnungen eine Kugel hier durchlöcherte, bevor sie schließlich im Material stecken blieb. Auch nicht, wie viele Väter, Mütter oder Kinder ein solcher Blindgänger auf dem Weg mitnahm.
    Ich fluchte laut. Jabbert wollte reden? Also sollte er reden. Solange er redete, schoss er nicht. Zumindest hoffte ich das. »Was?«, rief ich also zurück.
    »Ich habe doch gewusst, dass du zuerst einen Mechaniker aufsuchst. Du änderst deine Gewohnheiten nicht, wie?«
    Ich schnaubte abfällig - von dem Mechaniker hatte ich bis vor einer Stunde selbst noch nichts gewusst. Konnte der Mann nichts anderes, als sich zu beweihräuchern? »Damit gewinnst du einen Blumentopf, Jabbert. Was willst du?«
    Die Frage war ehrlich gemeint. Er musste bloß weiterfeuern - bis wir ohne Munition dasaßen. Dann konnte er einfach hereinspazieren und uns abknallen.
    »Komm freiwillig da raus, und ich lass dich vielleicht leben.«
    »Machst du Witze?«, fragte ich. Ich musste ihn am Reden halten - der Mann war verliebt in den Klang seiner eigenen Stimme. Und solange er redete, schoss er nicht.
    »Nein. Der Witzbold von uns bist du. Auch wenn deine Sprüche nur halb so lustig sind, wie du vielleicht glaubst.«
    »Du kannst uns beide gehen lassen, Jabbert! Du könntest Stewart melden, dass wir tot sind. Niemand würde dir Fragen stellen.«
    »Keine Option. Aber wenn du mir Cross gibst, dann gebe ich dir vielleicht noch eine Chance.«
    »Du mir eine Chance? Das wird Stewart nicht zulassen«, erwiderte ich. »Der will meinen Kopf auf einem Silbertablett.«
    »Vielleicht ist Stewart nicht mehr lange ein Thema«, rief Jabbert zurück.
    Erstaunt schwieg ich einen Augenblick lang. Sollten die paranoiden Gedanken, die ich im Hotel Hyperion bei dem Gespräch mit Jabbert zur Ruhe gelegt hatte, doch korrekt gewesen sein? Gab es hier doch eine Verschwörung, aber anders, als ich mir das vorgestellt hatte? In Jedem Fall hatte er mich offensichtlich über seinen Geheimauftrag auf Pherostine angelogen. »Was willst du damit sagen?«
    »Ich will damit sagen, dass wir in Zeiten des Wandels leben, Elyzea. Du hast die Wahl. Cross ist mehr wert, als du denkst. Übergib ihn mir und arbeite mit mir zusammen. Oder setze auf den Verlierer und mach so weiter wie bisher.«
    Ich wechselte einen Blick mit Richard und schüttelte ungläubig den Kopf. Wollte er jetzt selbst in die Mission von Enclave hineinfunken? Der Mann war durch seine Augmentation nicht nur zum arroganten Übermenschen geworden, sondern sogar größenwahnsinnig, »‘tschuldigung, Jabbert. Du bist einfach nicht mein Typ.«
    »Das ist dein Pech«, erwiderte er, und die Arroganz troff förmlich aus seiner Stimme. »Am Anfang habe ich dich für eine Totalversagerin gehalten. Aber du hast es bis hierher geschafft, und das will schon etwas heißen. Hättest du das hier überlebt, dann hättest du mir bewiesen, dass du wertvoll genug für mein neues Team bist. So werden bessere Menschen auf dem Weg nach oben über dich hinwegtrampeln.«
    So viel zum Thema Diplomatie. Immerhin konnte ich mir jetzt nicht vorwerfen, dass ich nicht versucht hätte zu verhandeln.
    »Wie hast du mich gefunden?«, fragte ich, um ihn weiter zu

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