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Undercover

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Titel: Undercover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Falkenhagen
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auf dem Chip befand, es musste warten, bis das warnende Gefühl In meinem Magen verschwunden war.
    Das »Tschingdarassa-Bumm« hatte einen kleinen Aus-Netzer, dann hob es erneut an. Im Schutz des Krachs, der meine Schritte vollständig übertönte, ging ich langsam auf die halbgeschlossene Tür zu. Der stechende Geruch wurde stärker. »Lass mir genug Leine, um ganz durch die Tür springen zu können, damit ich nach rechts und links sichern kann«, flüsterte ich ihm zu. »Wenn wir ausweichen müssen, dann Richtung Ausgang.«
    Mit Cross immer an meiner Linken - wo auch sonst? - stellte ich mich an die Wand rechts von der Tür. Das Hartplastik würde mich immerhin vor Blicken schützen. Richard kam dadurch an der einen Werkbank in der Nähe des surrenden Stuhls zu stehen. Offenbar hatte auch ihn eine böse Vorahnung erfasst, denn er sah sich auf der Arbeitsplatte nach etwas um, das sich als Waffe verwenden ließ. Ich wartete nicht, bis er etwas gefunden hatte, sondern hielt die Waffe so vor den Körper, dass ich bloß abdrücken musste, wenn ich etwas vor die Mündung bekam. Dann trat ich mit dem Fuß die Tür auf und sprang hinterher, auf alles gefasst. Dachte ich zumindest, denn in der Küche von Geronimos Wohnung warteten drei Dinge auf mich, die ich nicht erwartet hatte.
    Das erste war Geronimo - zumindest nahm ich an, dass er es war. Der untersetzte kleine Mann mit Halbglatze und Bauchansatz - offenbar ein Heavie (manche nennen diese Leute auch ganz unfreundlich »Zwerge«) - sah so gar nicht nach einem blutrünstigen Indianer aus. Von dieser Tatsache lenkten die Messer ab, mit denen seine Hände an die Oberschränke getackert worden waren. Der Mann hatte so viele Anschlüsse an Kopf und Nacken, dass er mit Sicherheit auch mit seinem Komsystem verdrahtet war und uns eben wirklich noch selbst begrüßt hatte.
    Das zweite war die frisch durchschnittene Kehle, aus der so viel Blut floss, dass sowohl das blütenreine Hemd wie auch die Lederhose, Bavaria-Style, total ruiniert waren. Dass er noch blutete, bedeutete, dass er noch keine Minute tot war.
    Das dritte war die Quelle des üblen Gestanks nach verbranntem Plastik. Links von mir war vermutlich mit Säure ein Loch in die Wand aus Hartplastik gebrannt worden, durch das ein Mann bequem in den Nachbarraum steigen konnte - das Bad, das ich soeben überprüft hatte und aus dem mir noch immer das »Tschingdarassa - Bumm -
    Bumm - Bumm« entgegenpaukte.
    Die Gleichung, die sich aus diesen drei Variablen errechnen ließ, war einfach. Jemand hatte soeben Geronimo getötet und war durch die Wand ins Badezimmer und durch das Schlafzimmer in den Flur gestiegen. Und wer den Flur hielt, kontrollierte den Ausgang.
    Wir saßen in der Falle.
    Und ich ahnte, wer sie aufgestellt hatte.
    29. März 3042 (Erdzeit) Ort: TTMS-Station Chorriah
    »Jabbert!«, keuchte ich. »Er kommt außen herum! Runter!«
    Noch während ich den Satz beendete, ließ ich mich zu Boden fallen. Keinen Augenblick zu früh, denn im selben Moment durchsiebte auch schon die erste Salve Kugeln die Wände. Das vollautomatische Feuer stanzt ungefähr auf Bauchhöhe eine saubere Linie in den Hart kunststoff. Wir saßen nicht nur in der Falle, wir saßen in einer verdammt gut ausgeklügelten Falle. Einer, in der wir keine Chance hatten, durch Heimlichkeit oder Glück zu überleben - Ducken und den Kopf einziehen war kei ne Option. Wir mussten an Jabbert vorbei, wenn wir hier rauswollten.
    Nur einen Herzschlag später beantwortete ich den An griff mit ein paar eigenen Kugeln. Ich schoss blind durch die Wand, obwohl ich wusste, dass der Schütze ebensowenig noch an dem Ort war, von dem er geschossen hatte, wie ich gleich sein würde. So musste er wenigstens den Kopf unten halten.
    Cross und ich lagen nun, nur durch die Wand aus Plastik getrennt, Seite an Seite, die gebundenen Arme vorgestreckt, die Kettenglieder der Handschellen führten um die Türzarge herum. »Halt dich fest!«, keuchte ich und zog mich auch schon an der Handschelle voran, um dann mit einer Rolle voran in das Wohnzimmer/Verrückter-Wissenschaftler-Laboratorium zu springen. Dabei hielt ich meine Pacifier gen Flur und zog den Abzug mehrfach durch.
    »Hierher, schnell!«, hörte ich Cross hinter mir keuchen. Er hatte sich in einer Ecke hinter der Frontverschalung des fahrbaren Rasenmähers aus Stahl versteckt.
    »Zieh mich!«, erwiderte ich.
    Während Cross mich in Deckung zerrte, feuerte ich weiter. Die Musik erstarb endlich mit einem kläglichen

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