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Undercover

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Titel: Undercover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Falkenhagen
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neumittelalterlicher Club, der sich für ein Revival des 21. Jahrhunderts starkmacht, würde das sicher für das Untergeschoss von Tony Starks Wohnung in Iron Man halten.
    In jedem Fall keinen ausgestopften Achtender an der Wand, die etwa eineinhalb Schritte vor mir lag. Aber genau das sah ich, als ich mir Geronimos Flur ansah, der «Ich rechts und links noch jeweils ein, zwei Meter erstreckte.
    »Irgendwas stimmt hier nicht«, murmelte ich.
    »Das fällt dir jetzt erst auf?«, fragte Cross trocken. »Das Gefühl habe ich, seit wir beide uns begegnet sind.«
    »Ich meine mit der Wohnung. Wer baut Kameras an die Tür und öffnet sie dann blind?«
    »Jemand, der mit Besuch rechnet oder seinen Nachbarn vertraut?«, fragte Cross.
    Ich sicherte nach rechts und links und trat mit der Waffe voran in den Flur, den wir über die lange Wand betreten hatten. An der Wand vor mir hing direkt neben dem Hirsch ein weiterer präparierter Kopf, der aussah wie ein wilder schwarzer Eber mit Hörnerkamm - keine Ahnung, was für ein Tier das mal gewesen war oder wo man es gefunden hatte. Dazwischen lächelte mich eine weitere Kamera an - die schien es hier überall zu geben. Auf der anderen Seite des Hirschkopfs hing ein altmodisches Jagdgewehr, eine echte Flinte, deren Einzelteile teils neu angepasst, teils echt antik wirkten. An den beiden Enden des Flurs rechts und links von uns mündete je eine Tür in ein Zimmer.
    Ich warf geistig eine Münze und entschloss mich für links. Cross blieb immer hinter mir, so weit die Handschellen das zuließen. Die Tür war verschlossen. Leise drückte ich die Klinke herunter und schob sie sanft auf. Dahinter erwartete mich ein Schlafzimmer mit Bett, Teppichen und Schränken sowie Wandteppichen mit Jagdmotiven.
    Zwischen den Paraphernalia, mit denen man das Bayern des 19. Jahrhunderts wieder hätte heraufbeschwören können, wucherten von Tageslichtlampen angestrahlt Blumen und Rankpflanzen.
    »Das sieht nicht aus wie die Wohnung eines Technikers«, sagte Cross neben mir. »Es sei denn, er repariert bloß Funkwecker.«
    »Keine Ahnung. Das sieht ein bisschen aus wie das Puppenstübchen des Universums. Der scheint nicht oft Besuch zu empfangen. Was würden die Nachbarn auch dazu sagen?«
    Wie üblich sicherte ich in alle toten Winkel und um eine Ecke - hier war eine kleine Nasszelle aus demselben Hartplastik, aus dem die Wände gemacht waren. Waschbecken, Toilette und Dusche mit zugezogenem Duschvorhang auf genau dem Platz, den sie einnahmen, dazwischen ein halber Quadratmeter, um sich zu bewegen.
    Größer war das Bad nicht, das direkt hinter dem Hirschkopf eine Wand mit dem Flur teilte. Ich wollte gerade den Duschvorhang mit der Waffe beiseiteschieben, da sprang Musik an, vermutlich durch einen Bewegungsmelder aktiviert.
    Marschmusik quäkte aus vier Lautsprechern in den Ecken. Ich fluchte leise - das »Tschingdarassa, Tschingdarassa Bumm - Bumm - Bumm« hätte mir beinahe einen Herzinfarkt verpasst. Und ganz nebenbei - wenn ich eine Sorte Musik nicht ausstehen kann, dann diese. Ich vollendete meine Untersuchung hier, doch hinter dem Duschvorhang war bloß eine peinlich sauber gehaltene Duschkabine - alles, wie es sich gehörte.
    Ich bemühte mich nicht mehr um Unauffälligkeit - der Schützenumzug aus dem Badezimmer machte das unnötig.
    Im Schlafzimmer gab es keine weitere Tür, so dass Ich in den Eingangsflur zurückging und mit Cross in das zweite Zimmer trat.
    Ich sicherte das Wohnzimmer - oder das, was in jedem anderen Habitat vermutlich als Wohnzimmer genutzt worden wäre. Ich sah Werkbänke, vollgestopft mit Platinen, großen Tisch- und kleinen Handcomputern, technischen und untechnischen Geräten vom Handmixer über die Konfettikanone bis zum zerlegten Rasenmäher.
    Davor schwebte mit leisem Surren eine Art Antigrav-Arbeitsstuhl, mit dem man frei im Raum herumschweben zu können schien. Eine merkwürdige Erfindung. In die tiefer gehängte Decke führten Dutzende Kabelbündel - Stark-wie Schwachstromleitungen. Das Brummen deutete darauf hin, dass da oben ein Generator untergebracht worden war. Daneben spürte ich ein schwaches zweistimmiges Vibrieren, das ich nicht zuordnen konnte. Eigentlich waren wir hier weiter vom Kern der Station entfernt, in dem die Maschinen untergebracht waren. Ich maß dem keine weitere Bedeutung zu.
    In einer Ecke stand eine ebenfalls elektronisch betriebene Liege, die mich unangenehm an Zahnarzt erinnerte, unter einer Scanvorrichtung, wie ich sie bei den Ärzten

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