Undercover ins Glück
Atemberaubend.«
»Klingt orgiastisch«, sagte Nick mit einem schelmischen Funkeln in den Augen.
Der Sommelier zog sich hastig zurück.
Jordan deutete in seine Richtung. »Na toll, du hast ihn verscheucht, bevor er uns alles über den Wein erzählen konnte.«
»Spielt das eine Rolle?«, fragte Nick skeptisch. »Schmeckt das letztendlich nicht alles gleich?«
Sie schüttelte den Kopf. »Also ehrlich, Nick. Ich weiß nicht mal, womit ich bei dir anfangen soll.«
Er lehnte sich selbstbewusst gegen die Theke und warf ihr sein unverschämtes Lächeln zu. »Gibst du schon auf?«
Sie schaute ihn an und überlegte. »Noch nicht.« Sie hielt Nick auf, als er einen Schluck nehmen wollte. »Oh nein, Jungfrau. Bei einem solchen Wein ist ein wenig Vorspiel erforderlich.«
Er warf ihr über den Rand seines Glases einen ungläubigen Blick zu. »Vorspiel?«
»Auf jeden Fall.« Zeit für die erste Lektion in Sachen Wein. »Ich erkläre dir jetzt mal, wie man so etwas macht. Wenn man einen Wein probiert, gibt es vier grundlegende Schritte, die du dir merken solltest: Optik, Geruch, Geschmack, und schließlich die Frage › schlucken oder ausspucken ‹ .«
Nick legte den Kopf schief. »Und wie stehst du persönlich zu dem letzten Punkt?«
»Nur Anfänger spucken aus.«
Sein rechtes Auge zuckte.
Jordan hob ihr Glas und verfiel nun vollkommen in einen Lehrerinnentonfall. »Der erste Schritt ist also die Optik.«
Nick warf einen kurzen Blick auf sein Glas. »Sieht aus wie Wein. Check.«
Sie schüttelte den Kopf. »Nein, neig das Glas ein wenig zur Seite und halte es über das weiße Tischtuch.« Sie demonstrierte es ihm und hielt ihr Glas in einem Fünfundvierzig-Grad-Winkel. »Achte sowohl auf die Farbintensität im Zentrum als auch auf den Farbton am Rand.«
»Und warum tue ich das?«
»Die Farbe des Weins kann dir eine Menge darüber verraten, ob es ein junger Wein ist oder ob er Alterserscheinungen zeigt.« Sie fuhr mit ihrer Demonstration fort. »Dann musst du das Glas schwenken und sobald du damit aufhörst, beobachten, wie schnell der Wein wieder nach unten rinnt. Je langsamer die sogenannten Tränen herablaufen, desto höher ist der Alkoholgehalt des Weins.«
»Weißt du, die Hersteller sind gesetzlich verpflichtet, den Alkoholgehalt auf das Etikett zu drucken. Ich könnte ja einfach da nachsehen.«
»Vielleicht sollten wir uns alle Fragen und Kommentare bis zum Ende des Probenrituals aufsparen.«
Er zuckte mit den Schultern. »Von mir aus können wir gerne direkt zum › schlucken oder ausspucken ‹ -Teil übergehen.«
Sie bereute es jetzt schon, ihm davon erzählt zu haben. »Als Nächstes kommt der Geruch.«
»Das ist echt eine Menge Vorspiel.« Nick warf einen Blick hinter die Bar. »Ist da nicht vielleicht auch ein Wein dabei, der auf Quickies steht?«
Jordan versuchte krampfhaft, ein Lächeln zu unterdrücken. Nicht lachen. Dadurch ermutigst du ihn nur. Sie zwang sich weiterzusprechen. »Man schwenkt das Glas erneut, um die Aromen des Weins freizugeben. Dann hebt man es an seine Nase und riecht.« Sie beobachtete, wie er es versuchte, und korrigierte ihn. »Halte das Glas nicht zu lange unter deine Nase. Dadurch ermüden deine olfaktorischen Sinne, und dann bist du nicht mehr in der Lage, die verschiedenen Aromen wahrzunehmen.«
Ein weiterer skeptischer Blick. »Olfaktorische Ermüdung?«
»Versuch es einfach noch einmal«, sagte Jordan. »Und sag mir dieses Mal, was du riechst.«
Nick tat es. »Ich rieche Wein.«
Jordan lächelte ermutigend. »Ich habe damals das Gleiche gesagt, als ich anfing. Es dauert eine Weile, bis man in der Lage ist, die verschiedenen Aromen auseinanderzuhalten.«
»Okay, Frau Expertin, was riechst du?«
»Tut mir leid. Keine Tipps, bis du ihn probiert hast«, erwiderte sie. »Also, wenn du jetzt einen kleinen Schluck Wein nimmst, achte darauf, dass auch ein wenig Luft dabei ist – das öffnet die Aromen. Dann bewege ihn im Mund herum, bevor du ihn herunterschluckst. Normalerweise würde ich sagen, dass du ihn ausspucken kannst, wenn du willst, aber dieser Wein kostet eintausendfünfhundert Dollar. Wenn du ihn ausspuckst, werden hier etwa zwanzig Leute einen Herzinfarkt bekommen.«
Sie hob ihr Glas und wollte gerade den Wein probieren, als sie Nicks schockierten Gesichtsausdruck sah. »Was?«
»Eintausendfünfhundert Dollar für eine Flasche?«, wiederholte er.
»Genau.« Sie hob ihr Glas an. »Prost.« Sie nahm einen Schluck und ging das ganze Programm durch: Sie
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