Undercover ins Glück
für sich anzumelden. Ich wusste nicht, dass Sie sich momentan mit jemandem treffen.«
Nick verschränkte seine Finger mit Jordans. »Die späte Zusage war meine Schuld. Ich hatte dieses Wochenende eigentlich Termine und wäre gar nicht in der Stadt gewesen. Aber als mir klar wurde, dass Valentinstag ist, habe ich meine Termine verschoben, um mit Jordan zusammen zu sein. Ich kann doch nicht den romantischsten Abend des Jahres verpassen, oder?«
»Ja, das wäre wirklich eine Schande gewesen«, erwiderte Xander trocken.
»Nick und ich haben gerade über die Weinauswahl gesprochen«, unterbrach Jordan. »Das wird ein fantastischer Abend.«
»Man könnte wohl sagen, dass ich ebenfalls gehofft habe, am Valentinstag einen denkwürdigen Eindruck zu hinterlassen. Doch jüngste Entwicklungen haben dazu geführt, dass ich mich frage, ob ich ein wenig übers Ziel hinausgeschossen bin.« Xander deutete zwischen ihnen hin und her. »Ich würde wirklich gerne erfahren, wie Sie beide sich kennengelernt haben.«
»In Jordans Laden«, antwortete Nick.
»Oh, Sie sind also ein Weinkenner, Nick?«
»Ganz und gar nicht. Ich kenne roten und weißen.«
Jordan zwinkerte ihm zu. »Und jetzt auch rosafarbenen.«
Nick lächelte. »Und jetzt auch rosafarbenen.«
Xander sah zwischen ihnen hin und her. Was auch immer er sah, es schien ihm nicht zu gefallen.
»Ich hoffe, das klingt jetzt nicht zu übereifrig, aber ich kann es kaum erwarten, herauszufinden, was Sie im Keller haben«, sagte Jordan zu Eckhart. »Sie sind immer voller Überraschungen, Xander.«
Nick musste zugeben, dass er beeindruckt war. Nicht viele Zivilpersonen schafften es, sich während einer verdeckten Ermittlung so natürlich zu verhalten, besonders nicht vor jemandem, von dem sie wussten, dass er die Geldwäsche für ein Drogenkartell erledigte.
Ihr Vorschlag führte zum Ziel.
»Wie könnte ich eine so wunderschöne Frau warten lassen?« Xander deutete auf eine offene Tür am Ende der Weinbar. »Ich bringe Sie persönlich hin. Folgen Sie mir.«
Eckhart führte sie durch die Tür und eine frei stehende Glastreppe hinunter. »Da das heute Ihr erstes Mal ist, Nick, werde ich Ihnen eine kleine Gratisführung geben.«
Um genau zu sein, hatte das FBI bereits fünftausend Dollar für dieses Privileg ausgegeben. »Das ist sehr freundlich von Ihnen, Xander.«
»In Anbetracht des Werts meiner Sammlung ist die Tür oben sonst immer verschlossen«, erzählte Xander. »Aber ich vertraue meinen Gästen heute Abend. Zumindest den meisten. Und wegen der anderen vertraue ich dem ein Meter fünfundneunzig großen und über hundert Kilo schweren Sicherheitswachmann, der dort unten steht.«
Während sie hinabstiegen, verstand Nick schnell die Gründe für Eckharts Sicherheitssystem. Er hatte den Grundriss des Gebäudes studiert und ihm war bewusst, dass der Weinkeller einen Großteil des Raumes einnahm. Aber weder der Grundriss noch Jordans Beschreibung hatten ihn auf den riesigen Umfang des Weinkellers vorbereiten können, den er nun sah.
Sie standen vor drei rechteckigen Glaskammern, jede etwa acht Meter lang und drei Meter breit. Durch die Glaswände sah Nick unzählige Holzregale, in denen, wie Nick aus Huxleys Bericht wusste, über sechstausend Flaschen Wein liegend lagerten. Mehrere Zentimeter dicke Glastüren und aufwendige Sicherheitskonsolen bewachten jede der drei Kammern des Kellers.
»Rot, weiß, Champagner und Dessertweine«, sagte Xander und deutete auf die Glaskammern. »Natürlich braucht jede Gruppe eine andere Lagertemperatur.«
Natürlich.
»Über drei Millionen Dollar in Wein«, fuhr Xander fort. Er versuchte erst gar nicht, seinen Stolz zu verbergen. »Eine Menge davon ist selbstverständlich für mein Restaurant. Meine private Sammlung ist nur knapp eine Million wert.«
Nick verkniff sich die Frage, wie viel von dieser Sammlung mit Roberto Martinos Drogengeld gekauft worden war. »Das ist eine ganze Menge Wein.«
Eine Gruppe von etwa zehn Leuten stand an einer Tür zu ihrer Rechten, die, wie Nick dank des Grundrisses wusste, zu einem privaten Weinprobenraum führte. Ein kräftiger Mann Anfang vierzig kam herüber und begrüßte Jordan begeistert.
»Jordan – perfektes Timing. Du musst mir aus der Klemme helfen. Richtig oder falsch: Auf der Party vor zwei Jahren haben du und ich genau hier miteinander geredet, als so ein besoffener Typ, jemandes Begleiter, von der Toilette kam. Sein Hosenschlitz stand offen, und er hatte sich seinen Tweedblazer wie
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