Undercover ins Glück
passiert ist, aber fünf Tage später fand ich mich plötzlich auf Xander Eckharts Party wieder und trank rosafarbenen Champagner.«
Ihre Freunde lachten. Charles erhob sein Glas. »So passiert es, Nick. Ein süßes Lächeln, ein paar raffinierte Worte, und fünf Jahre später schaut man montagabends Let’s Dance statt Football.«
»Hey, rede nicht schlecht darüber, bevor du es dir wenigstens mal angesehen hast«, verteidigte sich Pete entrüstet.
Während die Gruppe Pete neckte, spürte Nick, wie Jordan unter dem Tisch sein Knie drückte.
Sie sah ihn an und sagte leise: »Danke.«
Es fiel ihm erstaunlich schwer, so lässig zu antworten wie sonst.
»Jederzeit, Rhodes.«
Melinda und Corinne schlugen schnell zu und trieben Jordan in der Küche in die Enge, während sie eine Flasche Moscato d’Asti öffnete, die sie für den Nachtisch mitgebracht hatte.
»Was deinen geheimnisvollen Begleiter angeht«, begann Melinda. »Ich glaube, er mag dich wirklich.«
»Glaube ich auch. Das könnte was werden«, sagte Corinne. »Und ich mag ihn auch. Was natürlich das Wichtigste ist.«
» Wir mögen ihn«, betonte Melinda.
Jordan legte den Korkenzieher auf die Arbeitsfläche. Die Begeisterung ihrer Freundinnen sorgte nur dafür, dass sie sich noch schäbiger fühlte. Natürlich mussten sie Nick jetzt zu allem Überfluss auch noch mögen. Obwohl sie es ihnen nicht verdenken konnte, denn er war heute tatsächlich ziemlich charmant.
»Ich hoffe doch, dass es so wirkt, als würde er mich mögen«, erwiderte sie, während sie sich bemühte, auf dem schmalen Grat der Wahrheit zu bleiben. »Sollte das nicht so sein, wenn man sich verabredet?« Sie griff in den Schrank hinter sich und holte sechs Champagnergläser heraus.
»Allerdings wirkt es seltsamerweise so, als würde er versuchen, es zu verbergen. So wie er dir während des Essens zum Beispiel immer heimliche Blicke zugeworfen hat.«
Corinne hob ihren Zeigefinger. »Das ist mir auch aufgefallen.«
Jordan drehte sich um. »Ich habe keine ungewöhnlichen Blicke bemerkt.« Sie dachte einen Moment lang darüber nach. Wenn Nick zu ihr herübergesehen hatte, gehörte das sicherlich zu der Rolle, die er an diesem Abend spielte.
»Ich finde es toll, wie er dich Rhodes nennt«, sagte Corinne.
»Das ist immerhin mein Name.«
»Ja, aber es klingt so zärtlich, wenn er es sagt. So verspielt.«
»Sexy«, stimmte Melinda zu.
»Ungezogen«, ergänzte Corinne.
Dann brachen beide in wildes Gelächter aus.
Grundgütiger. Jordan nahm einem Schluck von dem Moscato und dachte, dass sie schon bald ein zweites Glas brauchen würde, wenn Melinda und Corinne mit diesem Verhör weitermachten. Sie versuchte, ihr Interesse ein wenig zu zerstreuen, ohne allzu viel preiszugeben. »Nick ist ein ziemlich komplizierter Mensch. Vielleicht sollten wir erst mal ein Weilchen abwarten, bevor wir zu viel in jede seiner Bewegungen hineininterpretieren.«
Melinda starrte sie an. »Jordan. Du musst dich vor uns nicht verstellen. Es ist okay, zuzugeben, dass du diesen Kerl magst.«
Sie trat nervös von einem Fuß auf den anderen. »Ich habe ihn schließlich heute Abend mitgebracht. Das spricht doch für sich selbst, oder nicht?«
Corinne und Mel sahen sie erwartungsvoll an.
Jordan knickte ein und gab ihnen, was sie wollten. Ihr war klar, dass sie für den Rest des Abends keine Ruhe mehr haben würde, wenn sie es nicht tat. »Also gut. Meine Güte. Ich mag ihn, okay?« Sie wartete auf das unangenehme Gefühl, das mit dem Wissen einherging, dass sie ihren Freunden gerade eine weitere Lüge erzählt hatte.
Doch es kam nicht.
Sie musste in dieser Geheimagentensache doch besser sein, als sie gedacht hatte.
18
»Was meinen Sie damit, Sie haben nichts über Stanton herausgefunden?«, wollte Xander wissen. »Dann haben Sie wohl nicht gründlich genug gesucht.« Wenn Mercks dachte, dass er ihm vierhundert Dollar die Stunde für ein bisschen Beschattung bezahlte, hatte er sich getäuscht.
Es war Sonntagmorgen. Seit Mercks mit seinem Auftrag begonnen hatte, war bereits über eine Woche vergangen. Sie waren wieder in Xanders Büro, wo er all seine Geschäfte abwickelte. Mit der Sicherheitsanlage, die er installiert hatte, um den Keller zu schützen, war dies der einzige Ort, an dem er sich immer sicher fühlte.
»Glauben Sie mir, wir haben gesucht.« Mercks saß auf einem der Stühle vor Xanders Schreibtisch. »Zuerst haben wir mit den Grundlagen angefangen: Nick Stanton hat keine kriminelle
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