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Undercover ins Glück

Undercover ins Glück

Titel: Undercover ins Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J James
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Außenstehenden – oder vier – wie ein normales Paar wirkten.
    Während des Essens beobachtete er Jordan neugierig. Er konnte nur schwer bestimmen, was genau »normal« für sie bedeutete. Vor einer Woche war sie auf Eckharts Wohltätigkeitsveranstaltung ganz in ihrem Element gewesen, hatte mit der Crème de la Crème der Chicagoer Gesellschaft geplaudert, dabei ein Designerkleid getragen und Wein getrunken, der mehr kostete als das, was viele Leute in einer Woche verdienten. Andererseits schien sie sich in der Gesellschaft ihrer Freunde ebenso wohlzufühlen, während sie eine Jeans und einen Pullover trug und selbstgemachte Pizza in einem Haus aß, das aussah, als wäre darin ein Toys »R« Us explodiert.
    Sie überraschte ihn. Er konnte mit allem umgehen, was Xander Eckhart ihm ins Gesicht schleuderte. Er war nicht weiter beeindruckt von Geldwäsche, verdeckten Ermittlungen, Tarnidentitäten, falschen Wohnungen, Büros und Autos und Privatdetektiven, die rund um die Uhr jede seiner Bewegungen verfolgten. Doch Jordan hatte es bereits mehr als einmal geschafft, ihn kalt zu erwischen, und Nick wusste, dass das eine gefährliche Sache sein konnte.
    Das Paradebeispiel war natürlich dieser Kuss, den keiner von beiden zugab.
    Auch wenn dieser Auftrag relativ kurz und objektiv betrachtet viel angenehmer war als jeder andere, den er bisher erledigt hatte, freute er sich darauf, diese verdeckte Ermittlung abschließen zu können. Schnell. Bevor die Dinge … kompliziert wurden.
    Nick wandte seine Aufmerksamkeit Charles zu, der rechts von ihm saß. Die beiden sprachen über Charles’ Arbeit als Strafverteidiger, wobei Nick aufpassen musste, sich nicht anmerken zu lassen, dass er viel mehr über das Justizsystem wusste als der durchschnittliche Immobilieninvestor.
    »Hat Ihre Kanzlei auch mit vielen bekannten Fällen zu tun?«, fragte er. Er hatte den Namen der Kanzlei nicht wiedererkannt, als Charles ihn zuvor erwähnt hatte, aber Chicago war eine große Stadt voller Anwälte.
    »Hin und wieder schon«, erwiderte Charles. »Ich meine, natürlich nichts so Prominentes wie den Roberto-Martino-Fall. Nicht dass meine Kanzlei einen wie ihn verteidigen würde.« Er senkte seine Stimme. »Wir haben mal mit Jordans Bruder darüber gesprochen, ob wir seinen Fall übernehmen, aber dann hat er sich doch für eine andere Kanzlei entschieden. Was wirklich eine Schande ist, wenn man bedenkt, wie das Ganze dann ausgegangen ist. Ich meine, Kyle bekommt achtzehn Monate im MCC für eine Straftat, bei der niemand verletzt wurde, aber das FBI und die Staatsanwaltschaft haben Jahre gebraucht, um sich am Riemen zu reißen und einen der berüchtigtsten Mafiosi zu verhaften. So arbeitet unsere Strafjustiz.«
    »Charles.« Corinne lehnte sich vor und drückte die Hand ihres Mannes, während sie einen bedeutungsvollen Blick in Jordans Richtung warf. »Du weißt doch, dass sie sich Sorgen um Kyle macht. Lass uns heute Abend nicht davon sprechen.« Sie lächelte. »Vielleicht wollen Sie uns ja erzählen, wie Jordan und Sie sich kennengelernt haben, Nick.«
    Jegliche Unterhaltung am Tisch verstummte.
    Tatsächlich war Nick überrascht, wie lange es gedauert hatte, bis jemand fragte. Aus dem Augenwinkel sah er, wie Jordan nervös an ihrem Wein nippte. Er wusste, dass dies der Teil des Abends war, vor dem sie sich gefürchtet hatte, denn nun war der Zeitpunkt gekommen, an dem sie ihren Freunden weitere Lügen auftischen würden.
    Vielleicht konnte er es ihr wenigstens ein bisschen leichter machen.
    »Jordan und ich haben uns vor zwei Wochen in ihrem Laden getroffen«, sagte er. »Als der große Schneesturm tobte.«
    Pete schmunzelte. »Sie müssen ja wirklich verzweifelt nach Wein gedürstet haben, um bei diesem Wetter vor die Tür zu gehen.«
    Nick lehnte sich über den Tisch und verschränkte seine Finger mit Jordans. »Ich glaube, dass das Schicksal einen anderen Grund hatte, um mich an diesem Abend in ihren Laden zu führen.« Er zwinkerte ihr zu. Ich regle das schon.
    Melinda schmolz dahin. »Das ist so süß.«
    »Und was ist dann passiert?«, drängte Corinne.
    Nick sah Jordans Freunde an. Um ihretwillen würde er die Wahrheit erzählen – vielleicht nicht die ganze Wahrheit, aber zumindest keine Lügen. »Nun, ich stellte Jordan ein paar Fragen, einige Sticheleien wurden ausgetauscht, und ich erinnere mich noch genau daran, dass sie eine sarkastische Bemerkung über Chardonnay gemacht hat. Von da an kann ich nicht mehr genau sagen, was

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