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Undercover ins Glück

Undercover ins Glück

Titel: Undercover ins Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J James
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dafür zahlte, mit Martino Geschäfte zu machen. Fehler wurden nicht toleriert, besonders dann nicht, wenn Geld mit im Spiel war. Xander hatte dummerweise angenommen, dass ihm keine Fehler passieren konnten.
    Er betrat sein Büro und setzte sich an seinen Schreibtisch. Während er dort saß und wusste, dass der Raum zweifellos verwanzt war, lastete der Ernst der Situation wie ein tonnenschweres Gewicht auf ihm. Bald würde das FBI vor der Tür stehen und Roberto Martino hinter ihm lauern, um ihm beim ersten Anzeichen von Ärger die Kehle durchzuschneiden.
    Er zog sein Handy aus der Jackentasche und rief Trilani an. Er wusste, dass die Mailbox drangehen würde.
    »Carlo«, sagte er mit schwacher, angespannter Stimme. »Wir können uns morgen nicht treffen. Mich hat die Magen-Darm-Grippe oder was immer da gerade rumgeht, erwischt. Vertrauen Sie mir, Sie wollen mir momentan nicht zu nahe kommen. Nächste Woche bin ich bestimmt wieder auf dem Damm. Treffen wir uns diesmal ausnahmsweise am Donnerstag.«
    Xander beendete das Gespräch. Habt ihr alles mitgeschrieben, ihr FBI -Ärsche?
    Er konnte nicht anders und begann, mit seinen Händen vorsichtig unter dem Tisch entlangzugleiten, um die Wanzen zu suchen. Aber er fand nichts. Er stand auf und ging zu den Bücherregalen auf der anderen Seite des Büros und durchsuchte diese ebenfalls. Wieder nichts.
    Er ging zu dem kleinen Couchtisch und den Sesseln in der Ecke und befühlte alles. Nick McCall kannte sich offenbar recht gut damit aus, Wanzen zu verstecken.
    Dann war da noch die Sache mit Jordan.
    Xander erinnerte sich leider noch allzu gut daran, wie sie ihn von den anderen fortgezogen und vorgeschlagen hatte, auf der Terrasse etwas mit ihr zu trinken. Er wollte einfach nicht glauben, dass sie ihn absichtlich betrogen hatte. Vielleicht gab es einen Teil von ihm, der nicht akzeptieren wollte, dass er so naiv gewesen war, Gefühle für jemanden zu hegen, der kein Problem damit hatte, ihm einen Dolch in den Rücken zu stoßen.
    Wie er Mercks schon gesagt hatte, wollte er erfahren, ob Jordan Bescheid wusste. Und wenn sich herausstellen sollte, dass sie mit dem FBI zusammengearbeitet hatte, würde sie für diesen Verrat bezahlen.
    Das war zumindest eine Sache in dieser vollkommen verfahrenen Situation, die er kontrollieren konnte.

24
    Jordan verließ das Krankenhaus um kurz nach Mitternacht. Sie ging hinaus und wollte sich ihr Auto bringen lassen, doch da war kein Angestellter mehr. Ein Schild informierte sie darüber, dass der Parkservice nur bis elf Uhr abends verfügbar war – eine Information, die sie vor einer Stunde hätte gebrauchen können.
    Sie ging ins Krankenhaus zurück, gab ihr Ticket am Kundenschalter ab und bekam ihren Autoschlüssel zurück. Der Angestellte beschrieb ihr, wie sie zum Parkhaus auf der anderen Straßenseite kam.
    »Die Wagen, die bis dreiundzwanzig Uhr nicht abgeholt worden sind, befinden sich auf Ebene zwei«, sagte er.
    Jordan trotzte dem eisigen Wind, der vom Michigansee herüberwehte, und stapfte über die Straße. Am Aufzug sah sie, dass jeder Ebene ein berühmter Sänger und ein Lied zugeordnet waren, damit sich die Leute leichter daran erinnern konnten, wo sie geparkt hatten. Ebene zwei, zu der sie musste, war Frank Sinatra. Und natürlich »Chicago«.
    Im Aufzug lehnte sie ihren Kopf erschöpft gegen die Wand.
    Ein langer Tag. Ein verrückter Tag. Zuerst der unerwartete Besuch von Lisa, dann ihr wütender Streit mit Nick, dann die nicht ganz so wütenden Momente mit Nick, dann war ihr Bruder angegriffen (oder so etwas in der Art) und aus dem Gefängnis entlassen worden.
    Sie war definitiv bereit für ihren Ausflug nach Napa.
    Der Aufzug erreichte Ebene zwei. Sie stieg aus und sah ihren Wagen. Als sie Nick erblickte, der lässig an ihrem Maserati lehnte und auf sie wartete, blieb sie überrascht stehen.
    Ihr Herz machte einen Sprung.
    Das war interessant, denn normalerweise war sie nicht der Typ für so etwas.
    »Ich hätte nicht erwartet, dich hier zu sehen«, sagte sie.
    Er beobachtete, wie sie auf ihn zuging. »Ich wollte nicht, dass die Dinge so bleiben, wie sie vorhin zwischen uns waren.Hoffentlich hältst du mich nicht für ein so großes Arschloch.«
    Eigentlich hielt sie ihn überhaupt nicht für ein Arschloch. Sie trat einen Schritt näher. »Dir muss vom Warten doch kalt sein«, sagte sie sanft.
    Er deutete auf seinen Wagen. »Ich bin erst seit einer Minute hier. Ich bin ausgestiegen, als ich gesehen habe, dass der Aufzug kommt.

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