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Undercover ins Glück

Undercover ins Glück

Titel: Undercover ins Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J James
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eine Frau gewesen. Was würde er darum geben, zu diesem Zeitpunkt zurückkehren und sein Leben genau dort einfrieren zu können.
    Xander stand in der Küche und starrte ins Innere des riesigen Kühlschranks, der zweimal pro Woche von seiner Haushälterin aufgefüllt wurde. Doch er hatte ihr unter Zuhilfenahme der Grippeausrede über das Wochenende freigegeben. Momentan vertraute er niemandem mehr. Er musste sich trotz des ständigen flauen Gefühls im Magen dazu zwingen, etwas zu essen. Er musste bei Kräften bleiben, damit er klar denken konnte.
    Sein Handy klingelte. Er griff in seine Hosentasche, zog es heraus und sah, dass es Mercks war. »Was haben Sie herausgefunden?«
    »Sie meinen, abgesehen von dem, was im Fernsehen gesagt wird?«, entgegnete Mercks.
    Xanders Mund war plötzlich wie ausgetrocknet. »Sie reden im Fernsehen über mich? Hat das FBI eine Erklärung abgegeben?«
    »Nein, nicht über Sie. Ich meinte Kyle Rhodes. Es ist überall – in der Zeitung, im Fernsehen, im Internet. Wie konnten Sie das verpassen?«
    Xander ging in die Bibliothek. Wie er eine unwichtige Geschichte über Kyle Rhodes hatte verpassen können? Weil das Fernsehprogramm heutzutage Mist war. Es gab nur noch Reality-Shows und Serien, in denen es um irgendein geheimnisvolles Ereignis ging, das dann über sieben Staffeln hinweg ausgewalzt wurde, bevor das Ganze dann in einem vollkommen enttäuschenden Finale endete, das überhaupt nichts erklärte. Und obwohl er normalerweise Zeitung las, war er in den letzten achtzehn Stunden ein wenig mit anderen Dingen beschäftigt gewesen – hauptsächlich damit, wie er sich am Leben halten und dem Gefängnis fernbleiben konnte.
    »Warten Sie, ich habe hier irgendwo eine Ausgabe der Tribune herumliegen.« Schließlich fand er sie auf seinem Schreibtisch, wo er sie an diesem Morgen zusammen mit der Post hingeworfen hatte. Sie lag unter der neuesten Ausgabe der Wine Spectator . Er zog die Zeitung aus dem Stapel und las die Schlagzeile: »Twitter-Terrorist nach Messerstecherei freigelassen.«
    »Rhodes ist frei?«, fragte er Mercks.
    »Er wurde offenbar im Gefängnis angegriffen. Die Oberstaatsanwältin hat eine Presseerklärung abgegeben, dass sie ihm aufgrund von Bedenken um seine Sicherheit gestattet, den Rest seiner Strafe in Hausarrest abzusitzen.«
    »Und warum sollte mich das interessieren?«
    »Ich frage mich, ob Kyle Rhodes freigelassen wurde, weil jemand anders für seine Schuld bezahlt hat.«
    Xander spürte, wie ihn angesichts des Verrats kalte Übelkeit überkam. »Sie denken, dass Jordan einen Handel abgeschlossen hat? Mich gegen die Freilassung ihres Bruders?«
    »Das halte ich für eine wahrscheinliche Möglichkeit.«
    Xander wurde einen Moment lang still. »Wo ist sie jetzt?«
    »Sie ist heute Morgen mit McCall zum Flughafen gefahren. Tennyson ist ihnen zum Terminal gefolgt und hat gehört, wie sie eincheckten. Sie haben einen Flug nach San Francisco genommen.«
    Xander kannte Jordan. Sie würde mit McCall nicht in San Francisco bleiben. Er wettete eine halbe Milliarde Dollar, dass sie stattdessen nach Napa Valley wollten. »Ich denke, Sie haben mir alles mitgeteilt, was ich wissen muss. Ich sehe keinen Grund mehr, ihr und McCall weiter zu folgen.«
    »Ich weiß, dass das nicht die Information war, nach der Sie gesucht haben.«
    »Sie haben Ihre Arbeit gemacht, Mercks. Keine Sorge, Sie werden bezahlt.«
    Nachdem Xander aufgelegt hatte, lief er in seinem Penthouse auf und ab wie ein eingesperrter Tiger. Er fühlte sich gefangen, so sehr, dass er kaum atmen konnte. Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Zum ersten Mal, seit Mercks ihm die Neuigkeiten über das FBI überbracht hatte, fühlte er sich wild und vollkommen außer Kontrolle.
    Diese verdammte Jordan Rhodes hatte ihn verkauft.
    »Diese verdammte Schlampe!« Er wirbelte herum und schleuderte sein Handy gegen einen großen Spiegel, der an der Wand des Foyers hing. Das Glas zerbrach und fiel in großen Scherben auf den Marmorboden.
    Er starrte auf das zerbrochene Glas und ging darauf zu. In den vergangenen achtzehn Stunden hatte er außer sich selbst niemanden gehabt, auf den er seine Wut konzentrieren konnte. Er war der gierige Mistkerl gewesen. Er , der wie viele Leute naiverweise angenommen hatte, dass Martino und seine Organisation unantastbar waren und über dem Gesetz standen. Doch offenbar hatte die neue Oberstaatsanwältin mit ihrem sogenannten Krieg gegen das Verbrechen das Memo nicht bekommen: Dies war Chicago –

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