Undercover Lover
Mund empor, und je länger sie unten blieb, desto weniger Panik griff nach ihr. Sie sah seinen Körper, spürte die Hitzewellen in ihrem Unterleib und öffnete zum Stöhnen den Mund. Ciarán hielt sie lang unter Wasser. Kaylin schwebte, verlor den Instinkt, nach Luft zu gieren, denn das Verlangen in ihrem Körper war mächtiger. Er drang mit einem Finger in sie ein, schob ihn ein und aus, berührte Punkte in ihr, die sie nach mehr gieren ließ. Kaylin spürte das herannahende Finale, glaubte, in tausend Einzelteile zerspringen zu müssen. Sie schloss die Augen, ließ sich treiben und von ihm führen. Jegliche Bedenken, alle Ängste und Panik, die sie empfunden hatte, verschwanden, und sie steuerte dem Höhepunkt entgegen, von dem sie sicher war, er würde sie innerlich zerfetzen. Ciaráns Finger drangen wieder und wieder tief in sie ein, und als der Orgasmus sie überrollte, fiel sie, immer tiefer, schrie unter Wasser und stürzte in diese lockende, schöne Finsternis.
Hustend spuckte Kaylin Wasser aus, als sie wieder zu sich kam und in Ciaráns besorgtes Gesicht blickte.
„Als ich sagte, es sei zum Sterben schön, hatte ich damit nicht gemeint, dass du es wörtlich nehmen sollst.“
Er zog sie am Strand an seine Brust und atmete erleichtert aus.
„Ich hab fast einen Herzinfarkt bekommen, als du dich nicht mehr bewegt hast. Verdammt, Kaylin, du hättest mich schlagen sollen, dich bemerkbar machen können.“
Sie lächelte, als ihr klar wurde, was eben passiert war. Wie in einem Strudel war sie immer tiefer getaumelt, während die Multiorgasmen durch ihren Körper zuckten. Selbst jetzt noch spürte sie das nachträgliche Kribbeln unter ihrer Haut.
„Das war unglaublich.“
„Ja, unglaublich dumm.“
Sie konnte ihm nicht widersprechen. Wenn er doch nur ahnen könnte, wie schön es gewesen war, doch ihr fehlten die Worte, um es für ihn zu beschreiben.
„Kannst du aufstehen?“
Ciarán half ihr auf die Beine.
„Ich glaube, ich bring dich besser in ein Krankenhaus.“
„Wozu? Mir geht es gut.“
„Kaylin, du bist eben fast ertrunken.“
„Mir geht es gut.“
Lächelnd streichelte sie sein Gesicht und sah ihn fasziniert an. Kaylin hatte nie an den Mythos multipler Orgasmen geglaubt, ebenso hatte sie bis heute ihren G-Punkt noch nicht entdeckt und hielt das alles für die Erfindung eines Neunmalklugen. Dass dieser Mann es schaffte, ihr das Gegenteil zu beweisen, machte sie schlicht sprachlos. Ihre nasse Unterwäsche durchtränkte den Stoff ihrer Kleidung, aber sie schmunzelte völlig neben sich stehend auf dem ganzen Rückweg zum Tristans .
Dort angekommen, half Ciarán, die Kisten ins Lager zu tragen, und vergewisserte sich noch einmal, ob es ihr wirklich gut ging.
„Ich sehe später noch mal nach dir. Wenn du Probleme hast, fahr ins Krankhaus. Ich habe gehört, man kann auch nachträglich noch ertrinken.“
Kaylin lachte über ihn und versicherte ihm zum hundertsten Mal, dass es ihr blendend ging. Es war entzückend, ihn so besorgt zu erleben. Sie schloss die Wagentür und beugte sich in den Innenraum, um ihn zu küssen.
„Bis später.“
Ciarán zögerte, schien einfach nicht fahren zu wollen, doch nicht aus Besorgnis. Er schmunzelte auf schmutzige Weise.
„Behalt diesen Blick bei, ich wette, den kann ich heute Nacht noch steigern.“
Sie winkte ihm nach und schwebte förmlich zurück ins Büro. Tara blieb in der Tür stehen und legte die Stirn in Falten.
„Ähm, wir öffnen in einer halben Stunde. Willst du etwa einen neuen Trend setzen? Sexy durchsichtiger Wetlook?“
Kaylin sah an sich hinunter und lachte. Unter der weißen Bluse zeichnete sich deutlich sichtbar ihr Spitzen-BH ab, und die nassen Stellen an ihrem Rock zeigten genau, wo ihr Höschen entlanglief. Sie griff sich in das nasse Haar.
„Ich geh dann mal nach Hause und zieh mich besser um.“
„Gutes Kind! Beeil dich.“
Kapitel 18
Der Schwebezustand und das gute Gefühl aus dem Wassererlebnis schwanden mit jeder fortschreitenden Stunde seit Eröffnung des Nachtclubs. Auf der Empore stehend, glaubte Kaylin mittlerweile in jedem zweiten Gast einen potenziellen Drogenbaron zu erkennen. Die Paranoia machte sie übersensibel, und ihre Augen zuckten über die Clubbesucher, visierten an, beäugten, musterten kritisch, bis sie glaubte, verrückt zu werden.
Nach einer Weile erkannte sie in der feiernden Menge ein Gesicht. Tyger tanzte geschmeidig mit nacktem Oberkörper an den anderen Menschen vorbei, zog wie immer die
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