Undercover Lover
gehen?“
„Kaylin, er hat eine Menge Dreck am Stecken, aber er ist mein Freund. Wenn ich ihn der Polizei ausliefere, buchten sie ihn für lange Zeit ein, und das bringe ich nicht übers Herz.“
Einerseits rührte sie diese Sorge, andererseits verstand sie es nicht.
„Er ist ein Drogendealer! Er verkauft Dreck, an dem Menschen verrecken!“
Ciarán rieb sich das restliche Pulver von seinen Handflächen.
„Kaylin, die Nachfrage bestimmt das Angebot, wie in jedem Geschäft. Du wirst nichts daran ändern, dass es Menschen gibt, die sich betäuben wollen. Dein Club ist da keine Ausnahme. Ich habe dich nicht für so naiv gehalten zu glauben, dass in deinem Club alles blütenrein und sauber läuft. Die Hälfte der Menschen, die sich gerade da drin die Seele aus dem Leib tanzen, stand bereits vor ihrer Ankunft unter Strom.“
Seine Handfläche schmiegte sich an ihre Wange.
„Du wirst dich damit abfinden müssen, dass die Dinge so laufen. Ganz Miami ist ein Drogensumpf, und dein Club ist mittendrin. Entweder du schließt ihn oder du akzeptierst es.“
Sein Lächeln wirkte seltsam.
„Das lass ich nicht zu. Die …“
Diesmal hielt sie ihren aufkeimenden Redeschwall zurück. Sie hatte kurz davor gestanden, ihm von dem Drogenbaron zu erzählen, von der Polizeiermittlung, von allem, was sie wusste. Kaylin schloss ihren Mund wieder und betrachtete sein Gesicht. Er kam ihr verändert vor, doch sie konnte nicht den Finger drauf legen, was es war. Sie trat einen Schritt zurück, musterte ihn und schüttelte den Kopf.
„Kaylin, ich weiß …“
Sie hob ihre Hände, als wolle sie ihn abwehren, und ihm schien die Skepsis in ihrem Blick nicht zu gefallen.
„Was ist los mit dir?“
„Ich muss zurück in den Club.“
Seine Hand schloss sich fest um ihren Oberarm.
„Du musst gar nichts, du kommst mit mir.“
Sie wollte ihn abschütteln, doch seine Finger schraubten sich nur fester um ihren Arm, bis es schmerzte. Verwirrt starrte sie ihn an. Er sah wütend aus.
„Lass mich los, Ciarán.“
Er lächelte bedrohlich. Der Schreck fuhr ihr in die Knochen.
„Du tust mir weh.“
Er packte sie und drückte sie mit dem Rücken an die Wand.
„Ich bin es leid, dass du ständig deine Launen an mir auslässt.“
Seine Stimme klang rau, und in seinen Augen loderte ein gefährliches Feuer. Schwungvoll drückte er sich von ihrem Körper weg und glitt mit beiden Händen fahrig durch sein dunkelblondes Haar.
„Was soll ich noch tun? Hu? Sag es mir, Kaylin.“
Verständnislos erwiderte sie seinen Blick, als er sich wieder zu ihr umdrehte. Kaylin rieb sich den Oberarm, der noch immer wehtat, und langsam kroch Furcht durch ihre Adern.
„War ich nicht geduldig? Hab ich mich nicht auf dich eingelassen? Hab ich nicht alles getan, damit du happy bist?“
Ihr blieben die Worte im Mund kleben wie alter Kaugummi. Zitternd schob sie sich an der Wand entlang in Richtung Hauptstraße, hoffte, es würde ihm nicht auffallen. Die Situation war nicht mehr nur unangenehm, sie machte ihr Angst. Mit dem Finger zeigte er auf sie, ballte seine Hand zur Faust und holte aus. Angstvoll schloss sie die Augen, unfähig, sich zu bewegen, zu ducken oder irgendwie zu reagieren. Doch statt sie zu schlagen, rammten sich seine Knöchel neben ihrem Gesicht in die Wand. Blut mischte sich mit abgebröckeltem Putz auf seinem Handrücken.
„Ich kann das nicht länger, Kaylin. Einen Tag bist du anschmiegsam wie eine Katze, und im nächsten Moment siehst du mich an, als wäre ich ein Fremder. Ich weiß, dass du mich begehrst, und ich weiß, dass du mich willst. Aber dieses Hin und Her ertrage ich nicht.“
Seine Finger schlossen sich um ihr Kinn, und der Kuss schmeckte nach kalter Wut.
„Sag mir, was ich tun soll, Kaylin.“
Er flüsterte an ihren Lippen und hielt sie mit seinem Körper an Ort und Stelle fixiert. Sie zitterte am ganzen Leib.
„Ich weiß es nicht.“
„Warum traust du mir nicht?“
„Weil …“
„Hab ich dir nicht oft genug bewiesen, dass ich bereit bin, alles dafür zu tun? Habe ich mir dein Vertrauen nicht verdient?“
Sie behielt die Augen fest zusammengekniffen, doch er verlangte, dass sie ihn ansah.
„Ich habe zugesehen, wie mein Freund dich bestiegen hat. Und es hat dir gefallen, dass ich zugesehen habe, ohne vor Eifersucht zu platzen. Ich habe still miterlebt, wie eine Frau deine Pussy leckte und du dabei gekommen bist. Ich habe dich gefickt, nachdem du mit deinem Freund im Bett warst. Ich habe in die Tiefen deiner
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