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Undercover

Undercover

Titel: Undercover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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er auch diesem anderen Detective, dem mit dem grauen, schm alen Gesicht – hieß er nicht Lanski? - erzählt hatte: Er war mit Chrissy im Mooloolaba Surf Club auf einer Party gewesen und war dann mit ihr zu sich nach Hause gefahren, wo si e den Rest der Nacht ... und so weiter.
    Garbo kläffte noch immer den Baum an. Josh nahm die Taschenlampe von der Fensterbank und ging über den Rasen. Er entdeckte im Geäst des Frangipanis tatsächlich ein Opossum mit einem Kleinen auf dem Rücken. Große Augen starrten in den Kegel der Taschenlampe. Er schaltete die Lampe aus und zog Garbo am Halsband ins Haus.
    Ein Bild drängte sich in seine Überlegungen: wie er nach Blix’ Besuch in die Küche gegangen war und Chrissy gefunden hatte, die ihn mit glasigen Augen ansah. Das leere Glas vor ihr. Im Krankenhaus dann die seltsamen Fragen dieses mageren, farblosen Detectives mit dem schmalen Gesicht. Wie sah Blix aus? Würden Sie ihn wiedererkennen? Etwas war faul an der ganzen Sache. Und vielleicht war Chrissy ja wieder in Gefahr ...Sie war doch jetzt allein im Krankenhaus ...
    Er musste zu ihr.
    „Ich komme bald wieder“, sagte er zu dem Hund, als er im Wohnzimmer die Terrassentür verschloss. „Sei schön brav.“ Garbo blieb stehen und sah ihn mit seinen treuen Augen vorwurfsvoll an.
    „Ach, Garbo.“ Josh wandte sich schnell ab und ging hinaus.

    Für d ie Strecke nach Nambour ins Krankenhaus würde Josh eine halbe Stunde benötigen. Immer wieder überraschte ihn die leuchtende Weihnachtsdekoration an den Häusern. Gartenzäune, ganze Hausfassaden waren zu leuchtenden Nikoläusen und Rentieren geworden. Richtig, heute war Weihnachtsabend.
    Irgendwann, es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, bog er auf die Motorway ein. Die Tachonadel zeigte einhundert Stundenkilometer an. Er drückte aufs Gaspedal. Unter Röhren und Schütteln schaffte es der Wagen auf einhundertundzwanzig. Nur noch zwanzig Minuten, schätzte er.
    Kurz leuchteten die Bäume am Straßenrand im Kegel der Scheinwerfer auf bis sie wieder in die Dunkelheit zurückielen . Die unbestimmte Angst, dass Chrissy etwas geschehen könnte, hatte ihre kalten Hand in seine m Nacken. Noch nie war ihm die Strecke so unendlich erschienen. Unzählige Male sah er auf die Armbanduhr bis er e ndlich auf den Parkplatz ein bog .
    „Ich muss dringend zu Chrissy Wagner“, sagte er am Empfang und war auch schon auf dem Weg nach oben, ohne sich noch Mühe zu geben, zu verstehen, was die Krankenschwester ihm nachrief. Der Stuhl vor ihrer Zimmertür war leer. Der Polizist war vielleicht gerade auf der Toilette oder h olte sich etwas zu essen. Josh schlüpfte ins Zimmer und schloss hinter sich die Tür. Ein dämmriges Licht erhellte dürftig den Raum. Chrissy schlief. Sie war noch immer an die Überwac hungsgeräte angeschlossen, die Infusion tro pfte regelmäßig in ihre Venen. Er beugte sich zu ihr und spürte ihren Atem auf seiner Haut. So friedlich lag sie da. Ihr Gesicht war entspannt, ja, schien fast zu lächeln, ihr kupferfarbenes Haar lag schwer und dick auf dem Kissen. Verschwunden war das Wilde, Unruhige, Unstete und Launische. War das jetzt ihr wahres Ich? Er küsste sie auf die Wange, behutsam als könne ihr jedes Heftigere weh tun. Ihre Haut war warm und trocken.
    „Chrissy..., Chrissy...“
    Ganz langsam hoben sich ihre Augenlider. Dann sah sie ihn an. Er setzte sich auf den Bettrand und nahm ihre warme Hand. Diesen Augenblick wollte er festhalten. Ihre Hand in seiner. Ihre Finger, die sich allmählich fester um seine schlossen. Nur noch einen Augenblick, dann würde er sie fragen. Und dann wäre vielleicht alles anders. Ihr Blick wandte sich von ihm ab, die Hand in seiner Hand wurde feu cht. Dann öffnete sie den Mund.
    „Was?“ Er neigte sich tiefer zu ihr. „Was, Chrissy?“
    „Blut“, flüsterte sie, „wie er mich angestarrt hat...“
    „Wer? Wilcox?“
    Sie sah ihn an. In ihren Augen war Angst.
    „Was, Chrissy? Was meinst du?“
    In dem Moment wurde die Tür aufgerissen und ein bulliger uniformierter Polizist glotzte Josh an.
    „Raus hier!“, herrschte der ihn an. „Raus!“
    „Chrissy! Du musst dich erinnern!“
    Doch der Polizist zog die Tür hinter ihm zu.
    „Deine Freundin steht unter Mordverdacht. Nur weil es ihr so schlecht geht ist sie noch nicht eingebuchtet. Wenn du jetzt ohne Mäzchen verschwindest, mach’ ich keine Meldung. Klar?“
    Josh konnte den abgestandenen Atem des Polizisten riechen.
    „Sie passen auf, dass da keiner reinkommt, ja? Ich

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