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Undercover

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Titel: Undercover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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hatte -

    Er wurde durch Klopfen geweckt . Er sah auf die Uhr, halb fünf schon, Nachmittag. Andrew Ward trat zögernd ein, auf seinem dunkelgebräunten, faltigen Ges icht ein verkrampftes Lächeln. Wortlos rückte er sich einen der beiden Stühle am Tisch zurecht, stützte die Hände auf die Oberschenkel, und räusperte sich.
    „Shane, ich muss dir was sagen.“
    „ Großartig, Andrew – wenn du mit dem hier was zu tun hast, dann ...“
    „Nein, nein“, sagte Andrew Ward schnell nahm die Kappe ab und spielte am Wildlederschild. „Du erinnerst dich doch daran, was ich über Trevor Harry Pierce gesagt habe?“
    „Ich erinnere mich, dass du mir nichts gesagt hast, Andrew.“
    Ward überging seine Bemerkung. „Bei dem Einsatz in Melbourne damals vo r acht Jahren wurden Trevor Harry Pierce und sein Partner erschossen.“
    „Das hast du tatsächlich schon gesagt, Andrew.“ Wenigstens erinnerte er sich daran.
    „Nun...“ Ward räusperte sich wieder, „wir haben die Kugeln, von denen du getroffen w urdest, ballistisch untersucht.“ Ward zögerte erneut, dann sagte er schließlich: „Die Kugeln in deinem Arm stammen mit größter Wahrscheinlichkeit aus derselben Waffe, mit der damals auch Trevors Partner erschossen wurde.“
    Shane versuchte zu begreifen, was er eben hörte, aber es gelang ihm nicht im Mindesten.
    „Das könnte entweder bedeuten“, fuhr Andrew fort, „d er Mörder von damals hat die Waffe irgendjemandem angedreht oder weggeworfen, und ein anderer hat sie an sich genommen, es könnte aber auch bedeuten...“
    „Der Mörder von damals hat auf mich geschossen“, sagte Shane langsam. Ward nickte.
    „Aus der Waffe sind in den letzten acht Jahren kaum Schüsse abgegeben worden, sonst wären die Übereinstimmungen beim ballistischen Vergleich nicht so deutlich.“
    Shane brauchte ein paar Sekunden, um zu verstehen, was Andrew Ward ihm gerade berichtete.
    „Michael Lanski war sofort bei mir ... “
    Ward zuckte die Schult ern und lächelte dann unverbindlich .
    „ Vielleicht ein Zufall . “
    „Zufall? Andrew! Alles ist Zufall, was? Mick Lanski war zufällig auch in der Drogenabteilung der F ederal Police - wie Pierce. Zufällig verbringt er gestern seine Zeit in der Tiefgarage neben meinem Auto. Überhaupt: was macht Mick Lanski von der Abteilung für Innere Angelegenheiten hier an der Sunshine Coast? Er soll den verdammten Fall in Brisbane aufklären!“ Shane musste husten, was schrecklich schmerzte. „Und wer hat mich angerufen und das mit Pam gesagt ?“
    „Das untersuchen wir gerade , Shane.“ Andrew s Gesicht war ausdruckslos. Er zog aus der Jackentasche einen Bogen Papier, und legte ihn auf Shanes Nachttisch.
    „ Hier, z u deiner Beruhigung “, sagte er , nahm seine Kappe und stand auf. „Du musst dich jetzt erholen. Es war alles zuviel für dich! Ich schicke dir gleich jemanden, der aufpasst, dass dir nichts passiert.“
    „Ich brauch’ kein Kindermädchen, Andrew ! Knöpf dir endlich Mick Lanski vor!“
    Die Tür ging auf und eine Kranken schwester sah Andrew Ward streng an. „Doktor Rutherford hat Ihnen doch gesagt, dass Mister O’Connor Ruhe braucht! Sie sollten ihn nicht aufregen! Sir, ich muss Si e bitten, Ihren Besuch jetzt zu beenden!“ Sie blieb stehen und nötigte Ward mit ihren Blicken, zu gehen .
    „Also, Shane, jetzt ist Schluss mit deinen Ermittlungen. Du hast schon zweimal verdammtes Glück gehabt.“ Ward ging zur Tür und drehte sich nicht mehr um.
    „So werden Sie bestimmt nicht gesund, Detective.“ Die Krankenschwester schüttelte ihm das Kissen auf und schaltete das Fernsehen an. „In SBS läuft gerade eine lustige Sendung über...“
    Shane ließ sich au fs Kissen sinken.
    „Ich will nichts Lustiges sehen!“
    „Lachen heilt!“, verkündete sie lächelnd und ließ das Fernsehen angeschaltet als sie wieder ging. Aber nicht, wenn man `ne Rippenprellung und einen Armschuss hat, wollte er sagen, aber da war sie schon längst wieder weg. Seufzend griff er daraufhin zu dem Blatt Papier auf seinem Nachttisch und faltete es auseinander. Ein sieg essicher lachender Mann von End e Dreißig. Jugendlicher Typ. Sein dunkles Haar war kurz geschnitten, stand aber n icht ab, sondern lag dicht an seinem Kopf an . Das Besondere aber waren die Augen. Sie hatten etwas Herausforderndes, etwas, das signalisierte: ich will mich mit dir messen, ich will mit dir kämpfen, damit wir wissen, wer der Stärkere ist.
    U nter dem Foto stand: Trevor Harry Pierce.
    Shane starrte

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