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Undercover

Undercover

Titel: Undercover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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weiß“, sagte sie ließ ihn vorausgehen.
    Eigentlich hätte er über Chrissys Geständnis Erleichterung empfinden müssen. Immerhin war damit ein Mord aufgeklärt – und es hatte sich Carols Unschuld erwiesen. Stattdessen war er zornig – auf die Skrupellosigkeit all derer, die im illegalen Drogengeschäft mitmischten. Er dachte an Pam.
    Der Verkehr von Maroochydore nach Buderim war dichter als er erwartet hatte. Autos von Touristen und Pick-ups mit den Namen und Telefonnummern von Handwerkern und Firmen auf den Türen oder auf dem Heck, krochen die Straße hinauf.
    Erst nach der Abzweigung zur Motorway nach Brisbane oder Noosa war die Straße wieder frei.
    „Hier würde ich auch gerne wohnen“, sagte Tamara und schenkte den alten, hohen Bäumen, ihrem üppigen Blattwerk oder ihrer verschwenderischen Blütenpracht bewundernde Blicke.
    „Und was würdest du dann tun?“, fragte Shane .
    In ihrem Blick lag ein Ausdruck von Spott .
    „ Mich pf le gen u nd Barbecuepartys geben.“
    Ihm war nicht nach Späßen , so brummte er nur irgendetwas . Tamara verzichtete glücklicherweise auf eine Bemerkung und parkte vor der Gartentür.
    Als auf ihr Läuten niemand öffnete, stellten sie fest, dass die Haustür nicht abgeschlossen war und gingen ins Haus. Sie trafen Carol im Garten. Mit Arbeitshandschuhen und Strohhut vor Sonne und Insekten geschützt, schnitt sie verdörrte Blüten und Zweige aus einem Oleander.
    „Der Gärtner hat mich jetzt schon wieder ver setzt“, sagte sie , „i st einfach nicht gekommen.“
    Tamara berichtete ihr von Chrissys Selbstmordversuch.
    „Im Moment können wir nicht mit ihr reden. Sie ist noch nicht ansprechbar .“
    Carol hatte nur kurz in ihrer Arbeit inne gehalten und Shane gar nicht beachtet.
    „Es erscheint mir alles schon so lange her zu sein“, sagte sie dann teilnahmslos und durchkämmte den Strauch nach weiteren vertrockneten Blüten.
    „Seltsame Person“, sagte Tamara als sie wieder im Auto saßen.
    Er wusste nicht warum, aber er murmelte eine Entschuldigung und humpelte zurück zum Haus. Als er in den Garten kam, hielt Carol noch immer die Gartenschere in der Hand, doch über ihr Ges icht liefen Tränen.
    „Hat Chrissy es wirklich getan?“, fragte sie.
    „Sie muss erst wieder wach werden, danach wird man weitersehen.“
    Endlich ließ sie die Schere sinken. „Dann hatte die Vorladung also nichts mit seinem Tod zu tun?“
    „Das weiß m an noch nicht“, sagte er vage , obwohl er nach Chrissys Selbstmordversuch auch nicht mehr daran glaubte.
    Sie wischte sich die Tränen ab. „Schade. Das hätte seinen Tod weniger schäbig gemacht.“
    „ Carol ...w enn Sie mich brau chen ...“
    Sie ließ ihren Blick über den Garten gleiten und zuckte dann die Schultern. „Ich bin frei, aber ich weiß nichts mit meinem neuen Leben anzufangen. Komisch, nicht?“
    Er hätte gern etwas gesagt, aber alles, was ihm einfiel, klang zu belanglos.
    Tamara stellte keine Fragen, als er ins Auto stieg. Er hielt sich am Griff über der Tür fest und sah geradeaus. Die Farben der blühenden Bäume entlang der Straße Buderims schienen von der Sonne ausgebleicht. Unbarmherzig brannte sie von einem makellos blauen Himmel.
    Sie sprachen nichts miteinander, bis Tamara neben seinem Wagen auf dem in der Hitze glühenden Parkplatz vor dem Police Headquarters Maroochydore anhielt.
    „Moment“, sagte sie und drehte sich nach hinten zur Rückbank. Sie hielt eine blaue Pappschachtel in der Hand.
    „Ein Weihnachtsgeschenk.“
    „Von dir?“ Sofort fiel ihm ein, dass er keines für sie hatte. Ja, noch nicht mal ein Hochzeitsgeschenk für Kim und Frank...
    „Nein. Von Ray Morrison. E r hat mir zwei Päckchen gegeben.“
    Sie beugte sich erneut nach hinten und hielt eine weitere Schachtel in der Hand.
    „Explodiert das, wenn wir’s aufmachen?“
    Sie lachte und schnitt mit ihrem Fingernagel den Klebestreifen auf. In der blauen Schachtel lag die Broschüre, die er schon in ihrem Büro gesehen hatte. Glass House Arts . Sie hob die Broschüre hoch , darunter lag eingebettet in weiße Watte e ine kleine Glasfigur. Tamara nahm sie heraus. Das Licht ließ den Papagei fast lebendig erscheinen.
    „Süß, nicht?“
    Dekorationsdingen hatte er noch nie etwas abgewinnen können. Er öffnete seine Schachtel nicht ganz so elegant wie sie, doch auch in seiner lag unter der Broschüre eine kleine Figur in Watte eingepackt.
    Tamara lachte als er den Affen zwischen zwei Fingern hielt. „Ob sich Morrison was dabei

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