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Undercover

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Titel: Undercover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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eingerichtet. So, als würde er dort gar nicht richtig leben.“
    „Würdest du meine Wohnung in Brisbane auch so beschreiben?“
    Sie lachte wieder .
    „Oh, nein. Du lebst in einer Wohnung, die andere Menschen so hinterlassen haben.“
    Ihre Worte versetzten ihm einen Stoß.
    „ Das ist im Moment alles , Shane.“
    „Das ist mehr als genug. Wenn du mal Hilfe ...“
    „...ja, klar. Shane, pass’ auf dich auf. Und schöne Weihnachten.“
    Shane legte auf und spürte einen Kloß im Hals. Er wollte jetzt nicht über sein Leben nachdenken. Er ging auf den Balkon hinaus, stützte sich aufs Geländer. Was hatte Angela über Mick gesagt? Er muss eine ziemlich glückliche Kindheit gehabt haben. Diesen Eindruck hatte Mick ihm nie vermittelt. Sie hatten in ärmlichen Verhältnissen gelebt. Mick hatte Polizist werden wollen, weil er seinen Vater b ewunderte, wie er, Shane auch. Shane erinnerte sich, dass sie in den wenigen Jahren, in denen sie am Anfang ihrer Ausbildung zusammengearbeitet hatten, darüber gesprochen hatten.

76

    Josh gab das Foto zurück. Er erinnerte sich wieder an den Moment, als er in die Küche zurückkam und Chrissy dort fand.
    „ Ja, d as ist er, nur hatte er ke ine grauen sondern dunkle Haare .“
    „Danke, Josh“, sagte Detective Thompson. Sie war nett. Behandelte ihn nicht wie dieser Spencer Dew von oben herab. Aber auch s ie schien ihm sein Geständnis nicht abzunehmen.
    „Ich hab’ ein e Überraschung.“ Ihr Lächeln war freundlich . „Kommen Sie mit.“
    Eine Überraschung? Vielleicht eine Gegenüberstellung? Er ließ sich widerspruchslos von dem Polizisten abführen. Für ein paar Sekunden war der freie Himmel über ihm. Er wollte an den Strand und an Garbo denken, doch er verbot es sich. Er hatte sich für einen anderen Weg entscheiden. Dabei musste er jetzt bleiben. Sie bestiegen zu dritt ein Polizeifahrzeug.
    „Wohin fahren wir?“, fragte er.
    Die Polizistin drehte sich zu ihm um.
    „Das werden Sie gleich sehen.“ Sie lächelte wieder, doch er war sich nicht sicher, ob er ihr trauen konnte. Schweigend hockte er auf der Rückbank und versuchte an nichts zu denken. Der Wagen parkte neben dem Eingang. Der Polizist stieg aus, öffnete die Tür und wollte Josh abführen, doch die Polizistin schüttelte den Kopf.
    „Lassen Sie ihn.“
    Zögernd ließ der Polizist ihn los. Schweigend bestiegen sie den Aufzug. Er fühlte sein Herz hämmern. Seine Hau t war schweißig, sein Mund trocken. Die Aufzugtüren schoben sich auf. Sie steuerten auf die Tür zu, die er kannte. Der Polizist öffnete.
    Chrissy wandte ihren Kopf. Er erschrak. Wie blass sie war, und noch dünner als vorhe r. Josh schluckte, ihm wurde gleich alles zuvi el. Die Polizistin war auf die andere Seite von Chrissys Bett getreten. Eindringlich sah sie sie an.
    „Chrissy, bitte sagen Sie mir, wer geschossen hat. Sie oder Josh?“
    Josh konnte sich nicht zurückhalten.
    „Ich! Verdammt, das habe ich Ihne n doch schon x-mal gesagt! Ich! “
    Chrissys Augen weiteten sich. Sie sah ihn an, als wäre er ihr vollkommen fremd.
    „Chrissy, verdammt!“ Er wollte zu ihr doch der Polizist hielt ihn mit einem festen Griff zurück. „Chrissy!“ Warum sagte sie nichts? Er gab ihr doch die Chance, aus dem ga nzen Schlamassel herauszukommen.
    „Josh, das musst du ni cht tun!“ Ihre Stimme klang schwach .
    „Aber...“ Irgendetwas wollte er erwidern, doch ihm gingen die Worte aus.
    „Chrissy...“
    „Ich will nicht, dass du das für mich tust, Josh.“
    „Was sagst du da ...?“
    Sie antwortete nicht mehr, schien auf einmal durch ihn hindurch zu sehen, irgendwohin, wohin er ihr nicht folgen könnte.
    Sie hatte ihm den Sinn seines Lebens, den er gerade zu erkennen geglaubt hatte, einfach weggenommen.

77

    Um fünf Uhr am Nachmittag zog Shane eine hellgraue Hose un d ein weißes Halbärmelhemd an. Die Walther steckte er in den Halfter am Gürtel. Dann zog er sein leichtes Jackett an, und hängte es auf der verletzten Seite locker über die Schulter. Auf der Anrichte lag das rote Weihnachtspäckchen für Pam. Ein Strandkleid, das er in einer Boutiquen in den Arkaden noch vorhin erstanden hatte. Er warf einen letzten Blick in den langen Spiegel neben der Tür und fan d, dass er gar nicht so übel aussah, nach allem, was er durchgemacht hatte. Alles in allem hatte er im Leben doch ganz gut abgeschnitten. Er hatte die Welt von e in paar Verbrechern und Mörder befreit. Und er hatte einen Menschen mit in die Welt gesetzt. Pam. Einen

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