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Undercover

Undercover

Titel: Undercover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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. Er winkte dem ersten heranfahrenden Taxi und ließ sich, jetzt am Ende seiner Kräfte, nach Hause fahren.

    Als sie die Brücke am Breakfast Creek überquert hatten, konnte er auf den Fluss sehen, den das warme Licht des Spätnachmittags tief blau leuchten ließ. Ein blauweißes Wassertaxi, die City Cat, durchschnitt mit ihrem doppelten Bug die seit dem Vormittag noch rauer gewordene Wasseroberfläche. Vier kleine Segelboote kreuzten hintereinander gegen den Wind. Er konnte sehen, wie die Segel ins Flattern gerieten, wenn die Wende oder Halse zu langsam geschah. Auf dem Kingsford Smith Drive verdichtete sich der Verkehr. Glücklicherweise waren es nur noch ein paar hundert Meter zu seinem Apartmenthaus. Der Fahrer setzte ihn auf dem Parkplatz ab und wünschte ihm Gute Besserung. Shane bedankte sich, wie schon so oft in den vergangenen Tagen, humpelte mit den Krücken auf die Haustür zu, und stutzte: Die Haustür des Apartmenthauses stand auf. Normalerweise wurde sie immer geschlossen gehalten. Die Hausbewohner und allen voran der Hausmeister, der unten im Erdgeschoss wohnte, achteten peinlich genau dara uf, dass die Tür geschlossen blieb. Jetzt fiel Shane auf , dass auf dem zweiten Platz unter dem Dach, der sonst leer stand, weil die Mieterin schon über achtzig Jahre alt war und seit Jahren kein Auto mehr fuhr, e in blauer, zerbeulter Kadett stand . Als sich die Falttüren des Aufzugs hinter ihm schlossen, tastete er nach seiner Dienstwaffe. Die Türen öffneten sich. Er hinkte zu seine m Apartment. Die Tür war unbeschädigt , und das Schloss auch. In der Wohnung wartete auch niemand auf ihn. Verflucht, wenn ich weiterhin so paranoid bin, sollte ich meinen Job an den Nagel hängen. Er legte die Walther und die Glock auf den Nachttisch. Dann wusch er sich so gu t es ging, zog sich mühsam kurze Hosen und ein frisches T-Shirt an, holte sich ein kaltes Bier aus dem Kühlschrank und bemerkte auf dem Weg ins Wohnzimmer die aufblinkende Anzeige des Anrufbeantworters. Er drückte auf Play.
    Die atemlose Stimme gehörte Kim, seiner Ex-Frau.
    „Um Himme ls Willen Shane, ich habe es jetzt erst erfahren, ich war mit Frank ein paar Tage unterwegs. Ich , ich weiß nicht, was... wenn du auch...“ Sie brach ab, das Band schaltete sich aus. Sie hatte gleich noch einmal angerufen. Diesmal klang ihre Stimme kräftiger.
    „Shane, vielleicht hältst du es für unangebracht, ich weiß nicht, wie man sich fühlt, wenn man so etwas mitgemacht hat, aber ich dachte – vielleicht wäre es gerade gut, wenn du mal raus kämst und hierher fahren würdest? Pam würde sich natürlich wahnsinnig freuen. Sie war völlig aufgelöst, als ich ihr erzählt habe, was dir passiert ist! Ach ja, Frank hat in Mooloolaba, unserem Nachbarort, ein Apartment, das noch nicht vermietet ist, da könntest du dich eine Weile entspannen. Was hältst du davon?“
    Die künstliche Stimme verkündete, dass es keine weiteren Nachrichten gab, und das Gerät schaltete ab. Seitdem Kim mit Frank zusammen war, hatte sie sich verändert. Er t at ihr gut, musste er zugeben. Eigentlich hatte er unter keinen Umständen Kims Hochze it besuchen wollen. Doch jetzt realisierte er, dass Mooloolaba und Buderim, der Ort, in dem Frank und Kim wohnten, an der Sunshine Coast lagen, dort, wo Darren Martin im Cat ering Service gearbeitet hatte.
    Endlich konnte er etwas unternehmen. Am nächsten Morgen müsste er zum Verbandwechseln ins Krankenhaus. Anschließend würde er an die Sunshine Coast aufbrechen. Wer auch immer Darren Martin gewesen war, er war bis jetzt die einzige Spur, die ihn zum Mörder seines Partners und seiner Kollegen führen könnte.

13

    „Es hätte nicht so weit kommen dürfen.“
    Er erwiderte nichts, hielt einfach nur den Telefonhörer. Es stimmte ja. Der Chief hatte recht.
    „Du musst die Sache in Ordnung bringen.“
    „Ich weiß.“
    „ Sie werden weiter in Darrens Leben herumstochern...“
    „Ich hab’ gesagt, dass ich die Sache in Ordnung bringe.“ Er schwitzte, wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn.
    „Ich verlass’ mich auf dich.“
    Ein Klacken in der Leitung. Der Chief hatte aufgelegt.
    Er hängte den Hörer auf die Gabel und verließ die Telefonzelle. Es war brütend heiß, und er eilte über den Asphalt des Parkplatzes vor dem Supermarkt Sunshine Plaza zu seinem Wagen. Das Telefonat hatte ihn erinnert. Dabei hatte er vergessen wollen.

14

    Shane nahm von Brisbane aus die Motorway. Als zweispurige , viel befahrene

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