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Undercover

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Titel: Undercover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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keine Rücksicht nehmen. Er frage also:
    „ Und, hast du’s gemacht, Frank ?“
    Frank schüttelte heftig den Kopf. „Das war mir zu suspekt.“
    Die Firma hieß Movation , erklärte Frank schließlich. Sie gehörte laut Wilcox, einem Freund, dem man vertrauen könne. Wilcox machte Frank den Vorschlag, dort finanziell einzusteigen.
    „Er hat dann auch mal ganz nebenbei erwähnt, wie leicht es wäre, mit Drogen Geld zu machen. Aber i ch bin nicht darauf eingegangen . Ehrlich, ich würde mich auf so was nie einlassen! Immerhin hab’ ich ja jetzt fast selbst `ne Tochter, die...“
    Shane konnte nicht fassen, was Frank eben sagte. „ Pam ist immer noch meine und Kims Tochter! Und wenn du irgendwas mit dieser ganzen Drogenscheiße zu tun hast , Frank , dann mach’ ich dich fertig!“
    „Shane! He ...“
    Shane nahm seine Krücken und ging hinaus.
    „Shane! Was soll diese Scheiße!“, rief Frank ihm nach. „Pam ist deine Tochter! Geht’s dir jetzt besser?“
    Shane war so in Fahrt, dass er sich nicht mehr umdrehte. Erst im Auto, nach ein paar tiefen Atemzügen schüttelte er über sich den Kopf. „Mann, bist du empfindlich ...“, murmelte er und meinte sich.

52

    Er fuhr am Maroochydore River entlang und bog dann in die S traße ein, in der mehrere nicht mehr ganz moderne Apartmenthäuser standen. Er parkte vor der Nummer fünf.
    Sie stieg aus und ging ohne sich weiter umzusehen auf den Eingang zu. Sie hat es wirklich verdammt nötig, dachte er. Der Aufzug funktionierte nicht. Er rüttel te an der Tür, doch sie ließ sich nicht öffnen.
    „Was für ein Scheißladen!“, sie trat gegen die Metalltür.
    „Ist nur im zweiten Stock. Das wirst du noch schaffen, was?“
    Sie folgte ihm hinauf. In dem schmalen Gang, an dessen Ende von einem Fenster helles Licht fiel, hörte man Stimmen und Musik aus dem Fernsehen. Er steckte den Schlüssel ins Schloss, stieß die Tür auf und ließ sie vorangehen.
    „Ich will gleich was!“
    Das kannte er. Aber er wollte sie so, wie sie war. Schwach. Bittend. Ihm ausgeliefert. Er riss sie zu sich.
    „Lass’ mich!“
    Er presste sie an die Wand neben dem Spiegel, hielt ihr den Mund zu, klemmte sein Knie zwischen ihre Schenkel.
    „Au! Du verdammte...“ Sie hatte ihn in die Hand gebissen.
    „He, bist du wahnsinnig!“ , schrie er.
    Der Lauf des Revolvers zielte genau in sein Gesicht. Woher hatte sie das Scheißding?
    „Moment, langsam“, versuchte er sie zu beruhigen. Sie hatte diese verdammte Kanone in ihrer Handtasche gehabt!
    „Rüber, zu der Tür!“, befahl sie ihm.
    Er hätte sich auf sie werfen können, doch in ihrem Zustand, hätte sie ihn abgeknallt. Ganz sicher.
    „Da rein!“ Sie zeigte zur Toilette.
    „He, Baby, warum nimmst du nicht einfach die Kanone runter, ich geb’ dir das Zeug und dann machen wir’s . “
    „Du bist genauso ein Scheißkerl wie Tim. Rein jetzt.“
    Er machte einen weiteren Schritt in die Toilette.
    „Tim hat ja seine Strafe bekommen, oder? Irgendein Arschloch hat ihn abgeknallt. Du könntest doch zufrieden sein.“
    Ihr Mund verzog sich zu einem Grinsen .
    „Das Arschloch war ich. Und wenn du noch eine blöde Bewegung machst, dann bin ich noch mal ei n Arschloch, kapiert? “
    „Du hast Tim Wilcox erschossen?“ , brachte er hervor.
    „ Richtig. “ Sie kniff die Augen zusammen, und zielte genauer.
    Ach du Scheiße, dachte er nur noch, ach du Scheiße ...
    „Hör’ zu, ich versprech’ dir, du kriegst deinen Stoff, wann immer du ihn brauchst, aber du lässt mich jetzt hier raus! Okay? Ist doch ein guter Deal, oder? “ Scheiße, dachte er, Scheiße, Scheiße! Die weiß nicht mehr, was sie tut!
    „ Fick dich. D ein e Versprechen sind nich ts wert. Genauso wenig wie seine .“
    Die Kleine meinte es ernst! Er musste sie unbedingt beruhigen. Sie würde ihn sonst abknallen, da war er sicher.
    „Da drüben, im Hängeschrank über der Kochplatte“, er zeigte auf die simple Küchenzeile, die er von seiner Position aus sehen konnte, „ist eine Packung für dich. Nimm’ sie, okay? Und dann hau’ ab.“ Sie folgte seinem Blick, zögerte, ging dann langsam rückwärts auf den Schrank zu, die Kanone immer auf ihn gerichtet. Verfluchte Schlampe, dachte er. Nimm’ das Zeug und verschwinde!
    „Mach’ schon auf!“ , drängte er.
    Sie öffnete die Schranktür und zog eine kleine Tüte hervor. Über ihr Gesicht flog ein Lächeln.
    „Also, dann, bis zum nächsten Mal!“, sagte sie, rannte aus dem Zimmer und schlug die Tür hinter sich

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