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Undercover

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Titel: Undercover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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unter den Gummisohlen seiner S andalen glühte, zum Wagen zurück ging. Sie saß noch immer auf dem Beifahrersitz. Er machte die Fahrertür auf und ließ sich auf den Sitz fallen. Hier drin war es noch heißer, trotz der heruntergelassenen Scheiben.
    „Also, was ist jetzt ?“, fragte sie. Die Sonne fing sich in ihrem Haar, es glüh te rot wie Feuer.
    „Du kannst es schon gar nicht mehr abwarten, was?“ Er legte seine Hand auf ihren nackten, weißen Schenkel und bewegte sie langsam nach oben. Dann ließ er den Motor an. Wenige Straßen neben dem Einkaufscenter hatte er ein winziges Apartment in einem mehrstöckigen Haus, das schon bessere Tage gesehen hatte.
    „Wohin fahren wir?“, fragte sie.
    „Das siehst du gleich .“
    „He, aber du hast das Zeug da, oder? Wenn nicht, dann lass’ mich hier raus.“
    „Keine Angst, Süße. Du kriegst schon, was du willst.“
    Sie erregte ihn jedes Mal, wenn er sie sah. Sogar wenn sie in ihrem Low war. Dann vielleicht sogar noch mehr. Denn dann brauchte sie ihn wirklich. Dann tat sie a lles, was er von ihr verlangte.

51

    Frank’s Tyres lag auf der Strecke nach Noosa. „ Nicht zu übersehen“ , wie Frank einmal gesagt hatte. An d er Kreuzung der Motorway fuhr Shane also nicht nach Mooloolaba zurück sondern bog in Richtung Noosa Heads ab. Er schaltete das Radio an, drehte die Lautstärke hoch und überließ sich der Musik von Norah Jones, die, so oft seitdem er hier war, gespielt wurde. Durch den Regen der letzten Tage waren die gelben und ausgedörr ten Wiesen und Zuckerrohrfelder entlang der Straße dunkelgrün geworden. Auf der linken Spur krochen Lastwagen hintereinander her, so dass der übrige Verkehr mit einer Spur auskommen musste. Als Shane die Brücke über den Maroochydore River passierte, sah er hinunter auf die vielen kleinen Boote der Touristen. Kurz danach fuhr er in den David Low Highway ab, passierte die Abzweigung nach Twin Heads und konnte bereits auf der linken Straßenseite einen größeren Parkplatz und das breite weiße Schild mit den dicken schwarzen Blockbuchstaben erkennen. Er blinkte und bog ab. Auf dem Parkplatz herrschte Betrieb. Autos wurden in die Werkstatt gefahren, andere herausgebracht, Kunden parkten ein, andere fuhren weg. Im Schaufenster lagen Stapel von Autoreifen. Wahrscheinlich das Markenzeichen von Frank’s indestructible Tyres , denn jetzt erkannte er, dass das F des Schriftzugs, der über dem Schaufenster auf einem Neonlicht-Balken prangte, aus Stapeln von Autoreifen gebildet wurde.
    Er stieg aus. Die Glastür öffnete sich automatisch. Der Verkaufsraum war groß und leer bis auf eine Theke an der fünf Kunden standen und von drei jungen Männern in schwarzen Overalls bed ient wurden. E ine blonde junge Frau, ebenfalls im schwarzen Overall, telefo nierte. Sie legte gerade auf. Shane wandte sich an sie.
    „Shane O’Connor, ich möchte zu Frank.“
    „Oh, Sie haben Glück, er ist noch da. Warten S ie.“ Sie sprach mit dieser hohen, quäkenden Helium-Stimme, die man aus amerikanisc hen Sitcoms kannte, lächelte Shane an, nahm wieder das Telefon und meldete seinen Namen.
    „Frank erwartet S ie im Büro“, quäkte sie, drehte sich zur Seite und zeigte auf eine schwarze Tür.

    Frank saß kauend hinter einem ausladenden, schwarz lackierten Schreibtisch, über den Ordner, Zeitschriftenstapel und sonstige Papiere verstreut lagen. Vor sich hatte er eine Pappschachtel, in die er seinen angebissenen Hamburger legte als er Shane sah.
    „Shane, was für eine Überraschung! Setz’ dich, willst du auch einen? Ich schick’ Shelly ! Dauert nur `ne Minute!“ Er leckte zwei Finger ab und streckte sie nach dem Hörer aus. Shane winkte ab.
    „Mach’ dir keine Umstände, Frank, ich wollte dich nur was fragen.“ Er ließ sich auf den Stuhl sinken. An der Wand hinter Frank blickte Sh ane auf ein großes, buntes Foto, das Frank stolz lächelnd vor seinem Geschäft zeigte . Zur vollkommenen Siegerpose fehlte nur noch der Fuß auf einem Reifen.
    „Wirklich keinen Hamburger, sicher?“
    „Ganz sicher.“
    Fast enttäus cht legte Frank den Hörer auf. „Stört’s dich, wenn ich...?“
    „Nein, nein, iss nur“, sagte Shane.
    Ge nussvoll biss Frank in den Hamburger. „Abends sag’ ich dann, ich will nur Salat.“ Er kaute und grinste verschmitzt . „Kim meint, ich sollte abnehmen.“ Er klopfte sich auf den Bauch.
    „Das meint sie immer“, bemerkte Shane.
    Frank lachte dröhnend. „Ja, so ist sie, aber trotzdem lieben wir

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