Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Underground: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Underground: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Titel: Underground: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
Vom Netzwerk:
beiden.«
    »Es gibt keinen Deal«, sagte er. »Noch nicht.«
    »Aber es wird einen geben?«
    »Wir sollten vielleicht miteinander reden.«
    »Wo?«
    »Wo Sie wollen«, antwortete er. Was ein gutes Zeichen war. Es bedeutete, dass jeder Hinterhalt, in den ich vielleicht geraten würde, improvisiert und daher nicht hundertprozentig optimal sein würde. Vielleicht so ineffizient, dass man ihn überleben konnte.
    Ich fragte ihn: »Wie gut kennen Sie sich hier aus?«
    »Ich komme zurecht.«
    »Biegen Sie zweimal links ab, und gehen Sie zur Nummer 57 in der East 57th Street. Ich komme in zehn Minuten nach. Wir treffen uns drinnen.«
    »Was für eine Adresse ist das?«
    »Drinnen gibt’s Kaffee.«
    »Okay«, sagte er. Nach einem letzten Blick zu dem Gebäude mit dem alten Restaurant im Erdgeschoss schlängelte er sich diagonal durch den Verkehr über die Straße und bog an der Madison Avenue links ab. Ich ging in die entgegengesetzte Richtung, aber nur bis zum Hintereingang des Four Seasons. Er lag in der 58th Street, aber weil das Hotel den ganzen Block einnahm, befand sein Vordereingang sich in der 57th Street. Genau gesagt in der Nummer 57 der East 57th Street. Ich würde etwa vier Minuten vor Springfield da sein und wissen, ob er eine Crew mitgebracht hatte. Ich würde sehen, ob jemand vor ihm, mit ihm oder nach ihm hereinkam. Ich betrat die Hotelhalle durch den Hintereingang, nahm Kappe und Sonnenbrille ab, stellte mich in eine ruhige Ecke und wartete.
    Springfield kam allein und genau pünktlich, nämlich vier Minuten später. Keine Zeit für eine hastige Umgruppierung draußen auf der Straße. Keine Zeit für Gespräche. Wahrscheinlich nicht mal Zeit für ein Handygespräch. Die meisten Leute gehen unwillkürlich langsamer, wenn sie wählen und reden.
    In der Nähe des Eingangs stand ein Mann im Cut. Schwarzer Schwalbenschwanz, gestreifte Hose, silbergraues Plastron. Kein Portier, sondern eine Art Grüßonkel, obwohl er bestimmt einen viel großartigeren Titel trug. Er wollte auf Springfield zutreten, aber als der ihn kühl musterte, wich der Mann zurück, als hätte er eine Ohrfeige bekommen. Springfield besaß diese Art Gesicht.
    Er blieb kurz stehen, um sich zu orientieren, und ging dann in den Teesalon, in dem ich mich mit den Hoths getroffen hatte. Ich blieb in meiner Ecke und beobachtete den Eingang. Springfield bekam keine Verstärkung. Draußen fuhren keine neutralen Limousinen vor. Ich wartete zehn Minuten, dann gab ich für alle Fälle zwei Minuten dazu. Nichts passierte. Nur das gewöhnliche Hin- und Herfluten in einem hochklassigen Cityhotel. Reiche Leute kamen, reiche Leute gingen. Arme Leute huschten umher und bedienten sie.
    Ich betrat den Teesalon. Springfield saß in dem Sessel, den Lila Hoth benutzt hatte. Derselbe würdevolle alte Ober hatte Dienst. Er kam an unseren Tisch. Springfield wollte Mineralwasser. Ich bestellte Kaffee. Der Ober nickte kaum merklich und ging wieder.
    Springfield sagte: »Sie haben sich hier zweimal mit den Hoths getroffen.«
    Ich sagte: »Einmal an genau diesem Tisch.«
    »Was theoretisch ein Problem ist. Jeglicher Umgang mit ihnen könnte als Straftat gewertet werden.«
    »Weshalb?«
    »So steht’s im Patriot Act.«
    »Wer sind die Hoths genau?«
    »Auch Ihre Flucht über die U-Bahngleise war eine Straftat. Dafür könnten Sie theoretisch fünf Jahre Staatsknast kriegen. Habe ich mir sagen lassen.«
    »Außerdem habe ich vier Federal Agents mit Betäubungspfeilen flachgelegt.«
    »Um die schert sich niemand.«
    »Wer sind die Hoths?«
    »Ich darf keine Auskünfte geben.«
    »Wozu sind Sie dann hier?«
    »Helfen Sie uns, helfen wir Ihnen.«
    »Wie können Sie mir helfen?«
    »Wir können alle Ihre Straftaten verschwinden lassen.«
    »Und wie kann ich Ihnen helfen?«
    »Sie können uns helfen, etwas Verlorengegangenes wiederzufinden.«
    »Den USB -Stick?«
    Springfield nickte. Der Ober kam mit seinem Tablett. Mineralwasser und Kaffee. Er arrangierte alles sorgfältig auf dem Tisch, dann entfernte er sich rückwärtsgehend.
    Ich sagte: »Ich weiß nicht, wo der USB -Stick ist.«
    »Das glaube ich Ihnen. Aber Sie sind näher an Susan Mark herangekommen als jeder andere. Sie hat das Pentagon damit verlassen, und er ist weder in ihrem Haus noch in ihrem Wagen noch an einem der Orte, an denen sie war. Deshalb hoffen wir, dass Sie etwas gesehen haben. Vielleicht irgendetwas, das Ihnen nichts bedeutet hat, während es für uns wertvoll wäre.«
    »Ich habe gesehen, wie sie sich

Weitere Kostenlose Bücher