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Underground: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Underground: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Titel: Underground: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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ausgegangen waren.«
    »Lila hat’s mir erzählt.«
    »Sie hatten Tragetaschen. Wie Schaufensterdekorationen. Um die Suite authentisch wirken zu lassen.«
    »Ich habe sie gesehen.«
    »Zwei von Bergdorf Goodman, zwei von Tiffany. Diese Geschäfte liegen dicht beieinander, sind beide ungefähr einen Block von diesen Altbauten entfernt. Läge ihr Stützpunkt in dem Block östlich der Park Avenue, wären sie stattdessen zu Bloomingdales gegangen. Weil sie nicht wirklich eingekauft haben. Sie wollten nur ein paar Accessoires, um die Leute zu täuschen.«
    »Gutes Argument«, sagte ich.
    »Suchen Sie lieber nicht weiter nach den Hoths«, erklärte Springfield.
    »Machen Sie sich jetzt Sorgen um mich?«
    »Sie könnten in zweierlei Hinsicht verlieren. Die beiden werden wie wir vermuten, dass Sie ahnen, wo der USB -Stick hingekommen ist, auch wenn Sie ihn nicht selbst haben. Und ihre Befragungsmethoden dürften um einiges brutaler sein als unsere.«
    »Und?«
    »Die beiden könnten Ihnen erzählen, was tatsächlich darauf gespeichert ist. In diesem Fall wären Sie aus unserer Sicht ein Risiko, das ausgeschaltet werden müsste.«
    »Wie schlimm ist das Ganze?«
    »Ich schäme mich nicht. Aber für Major Sansom wäre die Sache peinlich.«
    »Und für die Vereinigten Staaten.«
    »Auch das.«
    Der Ober kam zurück und fragte, ob wir noch etwas wünschten. Springfield sagte Ja. Er bestellte für uns beide noch mal das Gleiche, was bedeutete, dass er noch mehr zu besprechen hatte. Er sagte: »Erzählen Sie mir genau, was in der U-Bahn passiert ist.«
    »Weshalb waren statt des Stabschefs nicht Sie in der U-Bahn? Diese Sache ist eher in Ihre Zuständigkeit gefallen als in seine.«
    »Die Entwicklung hat uns überrascht. Ich war mit Sansom in Texas. Wahlkampfspenden sammeln. Wir hatten keine Zeit, uns richtig in Stellung zu bringen.«
    »Wieso hatten die Feds niemanden im Zug?«
    »Sie hatten zwei Leute im Zug. Zwei Frauen. Verdeckte Ermittler, vom FBI ausgeliehen. Die Special Agents Rodriguez und Mbele. Sie sind in den falschen Wagen gestolpert und bis zum Schluss mitgefahren.«
    »Sie waren gut«, sagte ich. Und das stimmte. Die Hispanierin, klein, erhitzt, müde, ihre Tragetasche aus dem Supermarkt ums Handgelenk gewickelt. Und die Westafrikanerin in dem Batikkleid. »Sie waren sehr gut. Aber woher haben Sie alle gewusst, dass Susan Mark diese U-Bahn nehmen würde?«
    »Das wussten wir nicht«, antwortete Springfield. »Ihre Überwachung war ein Riesenaufwand. Klar war nur, dass sie mit dem Auto fuhr. Also hatten wir Leute an den Tunnelausfahrten postiert. Die Idee war, sie ab dort bis zu ihrem Ziel zu verfol-
gen.«
    »Warum ist sie nicht beim Verlassen des Pentagons verhaftet worden?«
    »Darüber hat’s eine kurze Debatte gegeben. Diese Feds haben sich durchgesetzt. Sie wollten den ganzen Fall mit einem Schlag aufrollen. Und das hätte glücken können.«
    »Wenn ich nicht reingeplatzt wäre.«
    »Sie sagen es.«
    »Susan Mark hatte den USB -Stick nicht. Also wäre ohnehin nichts aufgerollt worden.«
    »Sie hat das Pentagon damit verlassen, und er befand sich weder in ihrem Haus noch in ihrem Wagen.«
    »Wissen Sie das bestimmt?«
    »Ihr Haus ist bis auf die Grundmauern abgerissen worden, und das größte verbliebene Stück ihres Autos könnte ich essen.«
    »Wie gut ist der U-Bahnwagen durchsucht worden?«
    »Der Wagen Nummer sieben-sechs-zwo-zwo steht noch auf dem Betriebsbahnhof an der 207th Street. Sein Wiederaufbau dürfte über einen Monat dauern.«
    »Was, zum Teufel, war auf dem USB -Stick gespeichert?«
    Springfield gab keine Antwort.
    Eines der erbeuteten Handys in meiner Tasche begann zu vibrieren.

62
     
    Ich zog alle drei Handys heraus und legte sie nebeneinander auf den Tisch. Eines von ihnen hüpfte umher, jeweils zwei, drei Millimeter weit. Kräftige Vibrationen. In dem Anzeigefeld stand: Vertraulicher Anruf . Ich klappte es auf, hob es ans Ohr und sagte: »Hallo?«
    Lila Hoth fragte: »Sind Sie noch in New York?«
    Ich sagte: »Ja.«
    »Sind Sie in der Nähe des Four Seasons?«
    Ich sagte: »Nicht sehr.«
    »Fahren Sie jetzt hin. Ich habe am Empfang etwas für Sie abgegeben.«
    Ich fragte: »Wann?«
    Aber die Verbindung war schon getrennt.
    Ich sah zu Springfield und sagte: »Warten Sie hier.« Dann hastete ich in die Hotelhalle hinaus. Sah niemanden, der eben zum Ausgang unterwegs war. Der Grüßonkel im Cut stand untätig da. Ich ging an die Rezeption, nannte meinen Namen und fragte, ob irgendetwas für

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