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Undines Rache

Undines Rache

Titel: Undines Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Öffnen der Tür entdecken. Mrs. Gumm wartete die Reaktion aus dem Zimmer nicht ab, sie drückte die Klinke nieder und öffnete die Tür mit einem heftigen Ruck.
    Der nächste Schritt brachte sie in den Raum.
    Noch geschah nichts.
    Wir hatten uns gegen die Wand gepreßt und warteten mit angehaltenem Atem ab. Da nichts passierte, ging die mutige Frau weiter, bis ich plötzlich das Geräusch eines zur Seite rückenden Stuhls hörte und die erstaunte Stimme des Anführers aufklang. »Mrs. Gumm, Himmel, was wollen Sie denn hier?«
    Sie blieb stehen. »Ich wollte mich nur erkundigen, ob ich noch etwas für Sie tun kann.«
    »Nein, wie kommen Sie darauf?«
    »Es ist noch Salat da. Ich möchte ihn nicht wegwerfen, ich könnte nachreichen…«
    Meine Lippen verzogen sich zu einem Grinsen. Die Frau war gut, sie brachte die Freunde des Wassers aus dem Rhythmus, und selbst Fontain fiel so schnell keine Antwort ein. »Moment mal«, sagte er. »Sie wollen doch nicht sagen, daß… ich meine, Sie sind doch nicht gekommen, um uns hier zu bedienen.«
    »Heute hatte ich wirklich zuviel vorbereitet.«
    »Das ist uns egal. Wir haben unseren Salat gegessen, und er hat uns gemundet.«
    »Freut mich. Aber warum essen Sie diese Suppe und nicht eine vernünftige Mahlzeit? Sie hätten ruhig etwas bestellen können. Ich hätte gern für Sie gekocht.«
    »Nein, das ist nicht nötig. Außerdem ist diese Suppe mehr als nur das. Sie ist das Wasser des Lebens.«
    »Wie bitte?«
    »Gehen Sie jetzt, Mrs. Gumm. Wir möchten gern unter uns bleiben. Es gehört sich nicht, wenn jemand während eines so intensiven Mahls gestört wird.«
    Gunda Gumm blieb hartnäckig. »Habe ich Sie richtig verstanden? Sagten Sie Wasser des Lebens?«
    »In der Tat.«
    Sie lachte. »Das finde ich übertrieben. Was immer Sie da auf dem Teller haben, erstens ist es kalt, und ich weiß nicht einmal, woher es stammt. Ich jedenfalls habe Ihnen diese Suppe nicht gekocht. Was haben Sie also davon, wenn Sie dieses Zeug da essen?«
    »Gehen Sie!« Fontain hatte mit drängender Stimme gesprochen. »Wir möchten nicht, daß Sie bleiben.«
    »Das verstehe ich.« Sie schnitt ein anderes Thema an. »Es fehlen zwei Ihrer Freunde, nicht wahr?«
    »Sehr richtig.«
    »Kommen Sie noch?«
    »Ich kann es Ihnen nicht sagen. Außerdem sollte es Sie nicht interessieren.«
    »Ist schon gut. Ich dachte nur, daß Sie von Ihrem Essen wirklich nicht satt werden, aber wenn Sie es als Wasser des Lebens ansehen, ist das Ihre Sache. Eine Frage noch. Wo finde ich dieses Wasser? Haben Sie es aus dem See geschöpft?«
    Justus Fontain wurde sauer. »Sie werden jetzt verschwinden!« sagte er mit scharfer Stimme. »Sie werden uns nicht länger mehr stören, sonst sehe ich mich leider gezwungen, meine Freundlichkeit zu verlieren.«
    Neben mir ballte Bill Conolly die Hände. Er dachte so wie ich, denn wir hatten Angst davor, daß es Mrs. Gumm auf die Spitze trieb. Mit diesen Männern war nicht zu scherzen. Um ihr Ziel zu erreichen, würden sie auch über Leichen gehen.
    Sie blieb und provozierte ihn weiter. »Wie sähe das denn aus, Mister Fontain?«
    »Provozieren Sie es nicht, Mrs. Gumm. Es könnte Ihnen nicht gut bekommen, glauben Sie mir.«
    »Ist gut, ich habe verstanden. Wie lange werden Sie noch essen? Ich möchte abräumen.«
    »Keine Sorge, es wird nicht mehr viel Zeit in Anspruch nehmen.«
    »Dann wünsche ich noch einen guten Appetit.«
    Wir hörten, daß sie wieder auf die Tür zukam, und sie stand wenig später neben uns.
    Rasch zogen wir uns zurück und trafen wieder in der Lobby zusammen. Hier blieb Mrs. Gumm stehen. Sie preßte ihre Hand gegen die Brust, atmete tief durch und schüttelte den Kopf. »Haben Sie schon eine derartige Unfreundlichkeit erlebt?«
    »Selten«, sagte Bill. »Aber Ihre Gäste wissen genau, was sie wollen.«
    Mrs. Gumm senkte den Kopf. »Ja, das wissen sie«, murmelte sie. »Da war noch etwas. Ich verspürte eine Beklemmung, wie sie praktisch einmalig ist. Ich kam nicht mehr damit zurecht. Dieser ansonsten normale Raum schien von etwas Merkwürdigem erfüllt zu sein. Vielleicht lag es an der Luft oder an der Ausströmung dieser Menschen, ich weiß es nicht.«
    »Sie kriegten Angst!« stellte ich fest.
    »Ja, und nicht nur vor Fontain, sondern auch vor den anderen. Sie hätten mitbekommen müssen, mit welchen Blicken man mich angesehen hat. Die… die waren irgendwo geschliffen, gefährlich, als wollten sie mich durchbohren.«
    »Aufgrund der Blicke kann man keinen Menschen

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