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Unearthly. Himmelsbrand (German Edition)

Unearthly. Himmelsbrand (German Edition)

Titel: Unearthly. Himmelsbrand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Hand
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anderen Stärke sein.»
    «Du hörst dich gerade genau wie Angela an, weißt du das?», sagt er.
    Ich lache und spreche weiter. «Und die dritte Vision hat mir gezeigt, was mit ihr passiert. Wenn ich die Vision nicht gehabt hätte, hätte ich nicht gewusst, dass wir in der Nacht im Pink Garter sein müssen. Angela wäre einfach verschwunden, und die Zwillinge hätten das Theater niedergebrannt, und Web wäre wahrscheinlich gestorben, oder die hätten ihn auch mitgenommen. Es war meine Aufgabe, da hinzugehen. Und jetzt ist es meine Aufgabe, sie zu holen.»
    «Also ich weiß nicht so recht, Clara», sagt er skeptisch.
    «Es geht gar nicht in erster Linie um mich», sage ich. «Es geht um Angela. Die ganze Zeit geht es um sie. Komm schon.» Ich ziehe ihn in die einladende Kühle der Kirche. «Geh noch einmal durchs Labyrinth, mit mir.»

    Zehn Minuten später sitzen wir beide in der vordersten Kirchenbank und versuchen, zu Atem zu kommen. Außer uns ist niemand in der Kirche, aber als wir reden, habe ich das Gefühl, dass all die Engel in den Mosaiken zuhören.
    «Ich habe es wieder gesehen», sage ich zu Christian, leise, triumphierend. «Zwei Minuten vor Mitternacht. Auf dem Zug ist sogar das Logo des Caltrain zu sehen. Einer kommt an, der Richtung Norden fährt, ein paar Minuten später kommt ein anderer in die Gegenrichtung. Und diesen zweiten, Richtung Süden, den werden wir nehmen.»
    «Ich habe ihn nicht gesehen», sagt er, und sein Gesicht ist kreidebleich.
    Ich fühle mich ein wenig ernüchtert. «Du hast den Zug nicht gesehen?»
    Er schüttelt den Kopf. «Ich habe Asael gesehen», flüstert er.
    Mein Atem scheint mir in der Lunge zu gefrieren. «Du hast ihn gesehen?»
    «Sein Gesicht hab ich gesehen. Er hat mit mir geredet. Ich weiß nicht, was er gesagt hat, aber er war kaum drei Meter von mir entfernt.»
    Das sind keine guten Neuigkeiten. Einen Moment lang denke ich darüber nach. «Aber ich habe den Zug gesehen. Und ich warte auf dich. Andauernd schaue ich auf die Uhr. Ich warte darauf, dass du kommst.»
    «Was, wenn ich nicht komme?», fragt er. «Dann kannst du nicht los. Ohne mich nimmt Samjeeza dich nicht mit, hab ich recht?»
    «Aber Christian, wir müssen gehen. Es ist vielleicht Angelas einzige Chance.»
    «Angela ist gegangen», erklärt er. «Sie mag ja noch am Leben sein, aber sie ist dahin gegangen, wohin die Toten gehen.»
    Ich stehe auf. «Wieso bist du auf einmal so feige?»
    Er steht auch auf. An seinem Hals tritt eine Ader hervor, die ich bisher noch nicht gesehen habe. «Man ist doch kein Feigling, wenn man sich weigert, etwas vollkommen Verrücktes zu tun.»
    «Ja, stimmt, es ist verrückt», gebe ich zu. «Ich weiß es ja. Sogar in der Vision denke ich ununterbrochen, dass das Ganze verrückt ist. Es ist völlig verrückt. Aber tun werde ich es trotzdem.»
    «Nur weil du es siehst, heißt das nicht, dass wir es tun müssen», kontert er. «Wir beide wissen doch ganz genau, dass die Visionen nie genauso enden, wie wir es erwarten.»
    «Ich kann Angela doch nicht in der Hölle lassen!», erkläre ich entschieden und schaue zu ihm auf. «Das kann ich einfach nicht.»
    «Wir finden einen anderen Weg.»
    «Was für einen anderen Weg?»
    «Vielleicht kann ja die Kongregation …»
    «Die Kongregation hat schon gesagt, dass sie uns nicht helfen kann.»
    «Wir könnten deinen Vater fragen.»
    Ich schüttele den Kopf. «Du weißt doch noch, was er gesagt hat, oder? Er hat gesagt, ich müsse bereit sein, mich allem zu stellen, was auch immer es sei, und zwar ohne ihn. Dass er mir hilft, gehört nicht zum Plan.»
    Wütend starrt Christian zu den Engeln hinauf. «Wozu ist er dann gut? Wozu musste das dann alles sein, das Training, die Gespräche, das alles? Was hat uns das genutzt?» Er seufzt. «Ich dachte, wir wären Partner», sagt er leise. «Ich dachte, wir würden alles gemeinsam entscheiden. Und jetzt gehst du hin und triffst Abmachungen mit gefallenen Engeln, ohne mir auch nur ein Wort davon zu sagen.»
    «Du hast recht. Ich hätte zuerst mit dir sprechen sollen. Wir sind Partner. Darauf zähle ich, wirklich. Ich brauche dich.»
    «Weil Samjeeza gesagt hat, du musst einen Freund mitbringen.»
    «Weil ich das ohne dich nicht schaffe. Ich brauche deine Stärke, Christian.»
    Ich sehe, er fühlt sich in die Enge getrieben. Mir wird klar, dass für ihn sein schlimmster Albtraum wahr geworden ist. «Und was glaubst du, wird passieren, wenn wir es schaffen, wenn wir Angela da rausholen? Glaubst du

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