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Unendlichkeit

Unendlichkeit

Titel: Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds
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gewesen war.
    Hier stimmte etwas nicht.
    Volyova benahm sich nicht so, als wolle sie eine potenzielle neue Untergebene beeindrucken. Was Khouri dachte, schien ihr ziemlich gleichgültig zu sein, so als spiele es keine Rolle. Khouri sah sich um und erkannte den Komuso, der den Fahrstuhl mit ihnen geteilt hatte. Sein Gesicht war unter dem Weidenhelm der Mönchstracht nicht zu erkennen. Die Shakuhachi ruhte in seiner Armbeuge.
    Khouri setzte zum Sprechen an, doch Volyova winkte ab. »Willkommenen Bord der Sehnsucht nach Unendlichkeit, Ana Khouri. Von diesem Augenblick an sind Sie unser neuer Waffenoffizier.« Dann nickte sie dem Komuso zu. »Tun Sie mir doch bitte einen Gefallen, Triumvir.«
    »Sie wünschen?«
    »Schlagen Sie sie nieder, bevor sie einen von uns zu töten versucht.«
    Khouri sah den Bambusstab herabsausen wie einen goldenen Blitz, dann wurde es dunkel um sie.
    Sylveste glaubte, Pascales Parfüm zu riechen, bevor er sie mit den Augen in der Menge vor dem Gefängnisgebäude entdeckte. Er wollte unwillkürlich auf sie zu eilen, aber die beiden stämmigen Milizsoldaten, die ihn aus seiner Zelle geholt hatten, hielten ihn zurück. Die Menge hinter der Absperrung empfing ihn mit Pfiffen und gedämpften Beschimpfungen, aber das nahm er nur am Rande wahr.
    Pascale begrüßte ihn mit einem Kuss, schirmte aber die Berührung ihrer Lippen taktvoll mit ihrem Spitzenhandschuh ab.
    »Keine Fragen«, flüsterte sie so leise, dass die Worte fast im Lärm der Menge untergingen. »Ich weiß ebenso wenig wie du, was du hier sollst.«
    »Steckt Nils dahinter?«
    »Wer sonst? Nur er hat die Macht, dich für mehr als einen Tag herauszuholen.«
    »Schade, dass er nicht so scharf darauf ist, mich an der Rückkehr zu hindern.«
    »Ach, wer weiß – aber er muss seine eigenen Leute und die Opposition beschwichtigen. Du solltest wirklich langsam aufhören, ihn als deinen ärgsten Feind zu betrachten.« Sie stiegen in den wartenden Wagen. Hier herrschte tiefe Stille. Der Wagen war ursprünglich eines der kleineren Erkundungsfahrzeuge gewesen. Vier Ballonreifen trugen den windschnittigen Rumpf, die Funkanlage war in einem mattschwarzen Höcker auf dem Dach untergebracht. Die Karosserie war im Violett der Fluter lackiert, und vorne flatterten zwei Wimpel mit Hokusai-Wellen.
    »Wenn mein Vater nicht gewesen wäre«, fuhr Pascale fort, »hättest du den Umsturz nicht überlebt. Er hat dich vor deinen schlimmsten Gegnern beschützt.«
    »Das macht ihn nicht gerade zu einem fähigen Revolutionär.«
    »Und was besagt es über das Regime, das er stürzen konnte?«
    Sylveste zuckte die Achseln. »Der Punkt geht wohl an dich.«
    Ein Soldat kletterte auf den Vordersitz hinter der Panzerglaswand, der Wagen setzte sich in Bewegung und raste durch die Menge auf den Stadtrand zu. Sie durchquerten eine Baumschule und fuhren auf einer der Rampen am Kuppelrand in die Tiefe. Zwei weitere Regierungsfahrzeuge begleiteten sie, ebenfalls ehemalige Erkundungswagen, aber schwarz lackiert und mit maskierten Milizsoldaten mit geschulterten Gewehren auf den Beifahrersitzen. Nachdem der Konvoi etwa einen Kilometer weit durch einen unbeleuchteten Tunnel gefahren war, erreichte er eine Luftschleuse und hielt an. Die atembare Stadtluft wurde durch Resurgams Atmosphäre ersetzt. Die Soldaten zogen sich Atemmasken und Schutzbrillen über das Gesicht, ohne ihre Plätze zu verlassen. Dann fuhren die Wagen wieder an und kehrten an die Oberfläche zurück. Graues Tageslicht empfing sie. Sie waren von Betonmauern umgeben und fuhren über eine breite, von grünen und roten Lichtern begrenzte Bahn.
    Auf dem Vorfeld erwartete sie ein Flugzeug mit ausgefahrenem Fahrgestell. Die Flügelunterseiten leuchteten unangenehm grell, sie hatten bereits begonnen, die angrenzenden Luftschichten zu ionisieren. Der Fahrer griff in ein Fach am Armaturenbrett, holte Atemmasken heraus, reichte sie durch das Schutzgitter nach hinten und bedeutete seinen Fahrgästen, sie über das Gesicht zu ziehen.
    »Sie müssen nicht«, sagte er. »Der Sauerstoffgehalt ist um zweihundert Prozent gestiegen, seit Sie Resurgam City zum letzten Mal verlassen haben, Dr. Sylveste. Einige Leute haben bis zu einer halben Stunde ohne Maske geatmet, ohne dauernde Schäden davonzutragen.«
    »Das müssen die Dissidenten sein, von denen ich ständig höre«, sagte Sylveste. »Die Renegaten, die von Girardieu während des Umsturzes verraten wurden und angeblich Kontakte zu den Anführern des Wahren Weges in Cuvier

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