Unersättlich - Caprice: Erotikserie (German Edition)
sich kurz von seinen Lippen gelöst; ihre Blicke trafen sich. Ja, sie waren mal ein Liebespaar gewesen. Doch dann hatte sie einen anderen Weg eingeschlagen. Aber Frederick nun zum Freund zu haben war nicht die schlechteste Wahl, wie Sophie fand. Immer tiefer glitt sein Schwanz in sie hinein. Er umschlang ihren Körper fest mit seinen langen Armen, sodass er den Ansatz ihrer Brüste mit den Fingerspitzen streicheln konnte, und sie ließen ihre Körper so lange in dieser innigen Stellung miteinander tanzen, bis sie gleichzeitig kamen, um dann irgendwann erschöpft nebeneinander einzuschlafen.
Auf der Terrasse des 72 Croisette tummelten sich selbst um diese frühe Zeit schon eine Menge junger Schönheiten und eine Horde unbekannter Fotografen. Sophie hatte gerade noch einen Platz am Rand gefunden und nahm ihren Milchkaffee und ein Croissant zu sich.
Heute standen die ersten Filme auf dem Programm. Journalisten, Fotografen und Kameramänner rasten umher, umrundeten junge Schönheiten, die den Trubel für ihre eigenen Zwecke nutzen wollten, und waren auf der Suche nach den ersten Berühmtheiten des jungen Morgens.
Wie praktisch, dass ich nicht von einem Termin zum anderen hetzen muss. Sophie Caprice nahm noch einen Schluck und lächelte den dunkelhaarigen Mann an, der am Nebentisch saß. Sofort beugte er sich herüber. »Guten Morgen«, flötete er überfreundlich. »Darf ich mich zu Ihnen setzen?«
Sophie schaute ihn an. »Nur, wenn Sie Fotograf sind und die nächsten Tage nichts Besseres zu tun haben, als sich in meine vertrauensvollen Hände zu begeben«, sagte sie nonchalant.
Der Mann setzte ein breites Grinsen auf. »Alles, was du möchtest, Baby«, raunte er mit tiefer Stimme.
Sophie lächelte amüsiert. »Das dachte ich mir«, sagte sie, dann wandte sie sich ab und rief eine Nummer in ihrem Smartphone auf.
Schnell hatte sie Lori Schneider am Ohr. »Hallo, Süße, ich hoffe es geht dir gut im kalten Hamburg.« Sie machte eine kleine Pause. »Ich sitze nämlich gerade auf der Croisette und …« Sie brach ab, dann lachte sie auf. »Schön, dass du dich für mich freust, Lori«, sagte sie zuckersüß und wurde sogleich ernst. »Hör mal, ich bräuchte zwei Dinge von dir. Erstens Marens Terminkalender für Cannes, und dann musst du für mich rausfinden, wo die Allerson während der Filmfestspiele wohnt.« Sophie biss in ihr Croissant. »Ein richtig exklusiver Schuppen wird es sicherlich nicht sein, also helfen mir meine Kontakte in dem Punkt wahrscheinlich wenig!« Sophie hörte ihrer Gesprächspartnerin längere Zeit zu. »Soll er doch toben«, meinte sie leichthin. »Je mehr er sich aufregt, desto weniger Gedanken macht er sich darüber, was ich anstelle.« Das Gespräch ging weiter. Sophie wusste, Lori Schneider besorgte ihr die Informationen nicht gerne, denn eigentlich war sie viel zu loyal gegenüber Stein, Maren Jason und irgendwie auch gegenüber Franzi Allersen. Das musste man ernst nehmen, sie immer wieder inständig beknien und an ihr gutes Herz appellieren. Dann würde man am Ende bekommen, was man von ihr haben wollte.
Sophie wusste, zu oft durfte man ihre Gutmütigkeit nicht ausnutzen, aber sie hatte bisher nur wenig von Lori Schneider verlangt, und so kam am Ende des Telefonats dann auch ein kurzes »Ich werde es versuchen« von der Chefsekretärin. Sophie war zufrieden, mehr konnte sie nicht erwarten.
Jetzt musste sie sich ihrem nächsten Problem widmen. Sie brauchte einen Fotografen. Einen, der verlässlich war und ihr nicht gleich abhanden kam, wenn ihm irgendein Sternchen oder ein Prominenter über den Weg lief. Sicher, Cannes war voll von Fotografen, aber Sophie Caprice kannte diese Sorte. Selten waren sie so zuverlässig wie John Feyn. Aber den hatte nun einmal Maren an ihrer Seite. Klar konnte sie John anrufen, und er würde ihr vermutlich helfen, wenn es seine Zeit erlaubte, aber damit wäre auch ihr Inkognito dahin. Und das war etwas, was sie im Augenblick noch dringend brauchte.
Vielleicht hatte Frederick ja eine Idee. Er hatte immer Ideen, und seitdem er seinen Firmensitz von Paris an die Côte verlegt hatte, verfügte er auch hier unten über ziemlich gute Kontakte. Der nächste Anruf wurde fällig, und als sie auflegte, hatte sie eine Verabredung zum Mittagessen im L'Etage de L'Oasis. Sophie mochte das kleine Bistro, das eigentlich nur ein Ableger des berühmten Oasis war. Hier hielt Frederick oft seine Siesta ab. Sophie legte Geld auf den Tisch und packte ihr Handy ein. Eines
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