Unersaettlich - Scharfe Stories
vollenden. Wie ein Dämon hat die Frau mit den Sonnenhaaren ihn mit ihrer Hurenart verführt.
Er fühlt sich schmutzig und unrein, so schmutzig wie eine sündige Evastochter, und deshalb masturbiert er noch fester. Er muss sich der Sünde entledigen. Er muss sie hinauszwingen. Durch den Spalt blickt er auf ihre nassen Lippen und ihren langen, weißen Hals und kneift die Augen zusammen. Er möchte auf diesen Hals kommen, seinen heißen, sündigen Samen darüberspritzen. Sein Körper prickelt vor Lust wie unter tausend Nadelstichen. Die Hure. Die – verhexte – Schlampe. Wie kann sie es wagen, ihn so zu verführen. Vor seinem geistigen Auge sieht er ihren Hals und ihre Brust bespritzt mit seinen Säften, und er masturbiert umso heftiger.
»Erlöse mich, o Herr«, betet er, als der Beweis seiner Verführung sich auf den Boden ergießt, über die Teufelsrune, die er mit seinen eigenen Fingern in den Lehm geritzt hatte. Aber was heißt das schon? Sünde zu Sünde. Er fühlt sich jetzt besser. Sauber. Gereinigt. Tief unten im Keller unter dem Altar seufzt der junge Cuthbert auf und schiebt Erde über die Rune, als hätte er sie nie gezeichnet.
Die Krieger haben ihre Arbeit getan, und jetzt ist es an Veleda, den weiteren Erfolg zu sichern, denn so leicht sind
diese Krieger noch nie an ihre Beute gekommen. Nicht nur, dass die Ansiedlung traumhaft reich war, voll mit Schätzen, die man zu ganzen Seen aus Gold und Silber einschmelzen konnte, die Bewahrer dieser Schätze hatten sich erstaunlicherweise auch nicht gewehrt, beherrschten anscheinend noch nicht einmal die einfachste Kunst der Selbstverteidigung. Wirklich, das hatten sie sich alles selbst zuzuschreiben. Und während ihre Landsleute jetzt auf viele weitere ähnliche Überfälle tranken, war es Veledas Aufgabe, diese stinkende Kirche aus Holz und Steinen, in der die Inselbewohner ihre primitiven religiösen Rituale abhielten, zu reinigen. Ihre Landsleute hielten nämlich den Leichnam für einen draugr , den unheiligsten aller untoten Geister in der Form einer lebenden Leiche, und es oblag der Priesterin, den draugr unschädlich zu machen.
Also schlüpft Veleda in ihr Gewand und versucht, nicht an die Ereignisse des Abends zu denken – das Töten, die Gewalttätigkeit und die Versklavung waren natürlich nötig, aber nicht nach ihrem Geschmack -, und beginnt, die Kerzen, die auf dem Boden in der feuchten Kapelle herumliegen, anzuzünden.
Und das ist auch gut so, denn als sie brennen, wird der Ort gleich weniger furchterregend, und Veleda kann deutlich sehen, dass der Körper auf dem Altar keineswegs ein draugr ist, sondern nur ein toter Mann, der sehr gut erhalten ist. Einen Moment lang fragt sie sich, warum man ihm eine solche Zeremonie gewidmet hat, aber dann verwirft sie den Gedanken wieder – wer weiß schon, was in den Köpfen solcher Leute vor sich geht. Zweifellos verehren
sie den Tod und nicht das Leben, den Zeichnungen nach zu urteilen, die sich überall an den Wänden befinden – auf vielen dieser Bilder sieht man einen blassen Mann, der an den Handgelenken an eine Art Rahmen gefesselt ist, mit Nägeln in den Füßen, und wenn er nicht tot ist, dann ist er sicher ernsthaft krank. Veleda findet dies abscheulich; sie verehrt das Leben, wie kurz oder lang es auch sein mag. Alles andere erscheint ihr zwecklos – ja, sogar verabscheuenswert. Vielleicht verdienen es ja die Männer in dieser Ansiedlung alle, getötet zu werden, damit sie ihre Anbetung des Todes nicht weiterverbreiten. Während sie die letzten Kerzen anzündet, denkt Veleda an die Missionare, die ihr Land mit so geringem Erfolg heimgesucht haben, und runzelt die Stirn. Die Männer auf dieser Insel scheinen vom gleichen Schlag zu sein.
Sie richtet sich auf und steht heilig, umgeben von Licht, in der Mitte des Gebäudes. Zum ersten Mal seit der langen Seereise fühlt sie sich wieder ruhig – oft wünscht sie sich, es wäre nicht nötig, als Priesterin bei jeder Eroberungsfahrt dabei zu sein, aber die Seeleute bestehen darauf, weil sie Glück bringt -, und sie schließt die Augen, so dass das Kerzenlicht hinter ihren Augenlidern flackert. Ihr Körper entspannt sich, ihr Herzschlag verlangsamt sich, und sie beginnt zu meditieren.
Eine Weile steht sie mit geschlossenen Augen da und lässt die Kraft des Baumes durch sich fließen, spürt, wie die Kirche durch den Kanal ihres Körpers von Neuem mit Leben erfüllt wird, und dann ist es an der Zeit, den letzten Schritt des Rituals zu tun: Sie
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