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Unersaettlich - Scharfe Stories

Unersaettlich - Scharfe Stories

Titel: Unersaettlich - Scharfe Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerri Sharp
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Spalt im Keller unter dem Schrein beobachtet, wie die schmutzigen Krieger gegrölt und gelacht hatten, als sie sich an silbernen Messgefäßen, goldenen Tellern und Zinnleuchtern vergriffen. Und das Schlimmste hatte Cuthbert beobachtet, als er eine Heidin unter all den Wilden entdeckt hatte, eine Art Zauberin, die mit einem Messer ein Zeichen auf den heiligen Schrein geritzt hatte, irgendein Teufelssymbol, das Cuthbert aus seinem Versteck heraus nicht erkennen konnte. Eine Frau, eine böse Eva in Gottes eigenem Haus, die den Schrein eines Heiligen beschmutzte.
    Und Cuthbert erschauert. Als der Angriff begann und er die ersten Schreie hörte, hatte er gerade in seiner Zelle seiner eigenen schmutzigen Lust nachgegeben, und nach seinem profanen Orgasmus war er schuldbewusst in die Kapelle gelaufen, wo er eigentlich den Leichnam des Heiligen bewachen sollte; wie ein Feigling war er vorbeigerannt und hatte gesehen, wie die anderen Mönche erschlagen oder vergewaltigt und als Sklaven gefesselt wurden. In die Kirche war er durch einen alten Tunnel
gelangt, den er einmal entdeckt hatte, und von dort aus hatte er auch die Plünderung beobachtet. Jetzt schließt Cuthbert die Augen und schaudert. Dass jemand Gott selbst bestehlen konnte! Was für Strafen diese Verbrecher in der Hölle erwarten, vermag er sich kaum vorzustellen. Für sie gibt es bestimmt eine schlimmere Hölle als für gewöhnliche Diebe.
    Im Moment jedoch kann Cuthbert sich keine schlimmere Hölle vorstellen als die, in der er sich befindet. Bruder Abelard war ebenso erschlagen worden wie Bruder Joseph, und der junge Bruder Jonas, den Cuthbert immer insgeheim bewundert hat, war mit etwa zwanzig anderen Mönchen gefesselt in die heidnische Sklaverei entführt worden …
    Jetzt jedoch stockt Cuthbert der Atem, weil die Hexe erneut die Kapelle betritt. Zorn steigt in ihm auf, als er beobachtet, wie sie die Kerzen in der Kirche entzündet, Kerzen, die auf dem Boden liegen, weil die Leuchter gestohlen wurden. Die Zauberin kümmert sich nicht darum, ob das Wachs heruntertropft und den heiligen Boden beschmutzt; sie zündet einfach alle hellblauen Kerzen an, so dass die gesamte Kirche von ihrem Schein erleuchtet ist. Aber es ist falsch, so falsch, denkt Cuthbert, denn was für ein böses heidnisches Ritual wird sie jetzt vollziehen?
    Irgendeine schreckliche Teufelei muss hier im Gange sein, denn eigentlich müsste Cuthbert den Anblick der Verführerin doch hassen, aber stattdessen stellt er fest, dass das nicht der Fall ist – schlimmer sogar, ihr Anblick entzündet in ihm eine Leidenschaft, wie er sie Abend für
Abend in der Zelle empfunden hat. Ihre flachsfarbenen Haare wirken sinnlich und leicht, ihre Lippen schimmern feucht, und auf ihren Wangen und ihrem Busen liegt die böse Röte der Hexerei. Bei ihrem Anblick wird er unter seiner Kutte steif. Und als sie sich jetzt vornüberbeugt, um eine weitere Kerze zu entzünden, eine schlanke, gedrehte Kerze, blau wie der Himmel selbst, kann er ihre unverhüllten Brüste sehen, schwellende Formen mit seidiger Haut, die fleischliche Befriedigung verspricht, wie sie Cuthbert mit einem anderen menschlichen Wesen nie empfunden hat. Cuthberts Mund ist ganz trocken geworden, und das Herz schlägt ihm bis zum Hals.
    Mit einem Stock, den sie in Gott weiß was für eine Substanz getaucht hat, malt die Hexe ein Symbol auf den Boden der Kirche, und dieses Mal kann Cuthbert es erkennen. Es ist aber ein ihm unbekanntes Zeichen. Er beginnt zu zittern. Sie hat ungefähr hundert Kerzen angezündet, und die ganze Kapelle glüht. Noch nie in seinem ganzen Leben hat Cuthbert solche Angst gehabt.
    Das Blut, das durch seine Adern rast, lässt jedoch auch seinen Schwanz anschwellen und hart werden. Die weißen Perlen seines Rosenkranzes gleiten durch seine Finger, aber seine Hände zittern – am liebsten würde er sich anfassen, aber es ist sicher eine Todsünde, sich unter dem Schrein des Heiligen auf so weltliche Art zu berühren und dazu noch unter so profanen Umständen. Aber vielleicht wäre es auch gerechtfertigt, um den Zauber zu brechen, den die nordische Hure jetzt webt. Er könnte durch seine Tat ihre Religion beschmutzen.
    Durch den Spalt im Boden der Kapelle flutet das Kerzenlicht
herein, und Cuthbert malt ganz leise mit seinem Zeigefinger das Symbol der Hexe in den dunklen Lehmboden des Kellers. Dabei schließt sich seine Hand um seinen Schwanz, und fieberhaft reibt er auf und ab, um den Zauber der Entweihung ihres Symbols zu

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