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Ungeheuer an Bord

Ungeheuer an Bord

Titel: Ungeheuer an Bord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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nichts, das sie zurückhalten könnte.
    Die Lösung war, erkannte Lesbee mit böser Befriedigung, den beiden Männern ihren Wunsch zu erfüllen. Aber zuerst – »Mr. Browne«, sagte er friedlich, »ich denke, Sie sollten Ihre Information jetzt preisgeben. Wenn ich zustimme, daß es wirklich die richtige Lösung ist, dann werde ich Sie freilassen, und wir werden eine Wahl abhalten. Sie und ich werden hier im Raum bleiben, bis die Wahl abgeschlossen sein und das Ergebnis vorliegen wird.«
    Browne sagte lässig: »Das ist akzeptiert. Die Lichtgeschwindigkeit ist eine Konstante und verändert sich nicht im Verhältnis zu bewegten Körpern. Das würde auch für elektromagnetische Felder gelten.«
    Lesbee sagte: »Dann war Dzing von den ferngesteuerten Impulsen betroffen, die ich einschaltete.«
    Browne nickte. »Sofort«, sagte er. »Er hatte gar keine Gelegenheit, etwas zu tun. Wieviel Energie verwendeten Sie?«
    »Nur das systemübliche Maß«, sagte Lesbee. »Aber die mechanischen Gedankenimpulse müssen die magnetischen Felder in seinem Körper gestört haben. Er kann zu keinen vernünftigen Handlungen imstande gewesen sein.«
    »Jetzt geht mir ein Licht auf«, sagte Browne mit gedämpfter Stimme. »Er wird außer Kontrolle in einem der Korridore sein, hilflos unserem Zugriff ausgeliefert.« Er grinste. »Ich sagte Ihnen, daß ich wußte, wie wir ihn besiegen können – weil er bereits besiegt ist.«
    Lesbee dachte lange darüber nach. Er akzeptierte die Erklärung, aber nun hatte er Vorbereitungen zu treffen, und schnell, bevor die Verzögerung Browne mißtrauisch machte.
    Er wandte sich um und schaltete die Sprechanlage ein. »Leute«, sagte er, »schnallt euch wieder an. Helft denen, die verletzt wurden, das gleiche zu tun. Ihr habt mehrere Minuten Zeit, glaube ich, aber vergeudet sie nicht.«
    Er schaltete aus und aktivierte das geschlossene Kommunikationsnetz der technischen Stationen. »Achtung«, sagte er. »Sonderinstruktion für alles technische Personal. Meldet alle ungewöhnlichen Beobachtungen, besonders wenn euch seltsame Gedanken durch den Kopf gehen.«
    Er hatte kaum ausgeredet, als er Antwort bekam. Eine nasale Männerstimme sagte: »Ich denke dauernd, daß ich jemand namens Dzing bin und meinen Herren Bericht erstatten muß. Junge, bin ich durcheinander!«
    »Welche Station?«
    »D 19.«
    Lesbee drückte die Knöpfe, die ihm ein Fernsehbild der betreffenden Abteilung gaben. Fast sofort machte er einen sonderbaren Schimmer zwischen zwei Werkzeugmaschinen aus.
    Nach kurzer Beobachtung ließ er einen schweren, mobilen Energiestrahler in die Abteilung rollen. Als das Gerät ausgeschaltet wurde, war Dzing nur noch ein dunkler Fleck im ausgeglühten Metall der Rückwand.
    Während dieser Vorgänge hatte Lesbee den Kapitän im Auge behalten. Brownes Energiewaffe lag schußbereit in seiner Rechten. Nun sagte er: »Sie haben Ihr Versprechen gehalten, Sir. Warten Sie einen Moment, während ich diese Waffe weglege, und dann werde ich meinen Teil der Abmachung erfüllen.«
    Er trat zum Schreibtisch, dann hielt er aus Mitleid inne.
    Zuvor hatte Browne gesagt, daß die Reise zur Erde nur ein paar Monate dauern würde; der Gedanke war seitdem in Lesbees Kopf umgegangen. Der Kapitän war von der Behauptung abgerückt, aber Lesbee wollte ihr auf den Grund gehen.
    Wenn das wahr wäre, dann würde es bedeuten, daß niemand zu sterben brauchte!
    Er sagte rasch: »Welches war der Grund für Ihre Bemerkung, daß die Rückreise nur einige Monate dauern würde?«
    »Es ist die enorme Zeitkompression«, erklärte Browne eifrig. »Unsere Entfernung von der Erde beträgt mehr als zwölf Lichtjahre, wie Sie richtig feststellten. Aber mit einer Zeitratio von drei-, vier- oder fünfhundert zu eins werden wir es in weniger als einem Monat schaffen. Als ich das vorhin zu erklären versuchte, konnte ich sehen, daß die Zahlen Ihnen in Ihrer gespannten Stimmung unverständlich waren. Tatsächlich konnte ich sie selbst kaum glauben.«
    Lesbee stammelte überwältigt: »Dann – dann können wir in ein paar Wochen zur Erde zurückkehren – mein Gott!« Er brach ab, holte tief Atem. »Hören Sie, Browne, ich akzeptiere Sie als Kommandanten. Wir brauchen keine Wahl. Für eine so kurze Zeit ist der Status quo gut genug. Sind Sie einverstanden?«
    »Selbstverständlich«, sagte Browne. »Das ist der Zusammenhang, den ich Ihnen klarzumachen suchte.«
    Sein Gesicht war völlig arglos.
    Lesbee blickte in diese Maske der Unschuld und dachte

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