Ungeplant (German Edition)
Kopf.
„Jetzt du?“, fordert er mich auf.
„Ist es nicht zu kalt zum Schwimmen?“
„Der Pool ist beheizt.“
Gerade will ich nach dem Saum meines Kleides greifen, als mir einfällt, dass mein nasses Bikinioberteil noch oben im Bad zum Trocknen hängt. Jakobs Gesichtsausdruck sagt mir, dass ihm das vollkommen bewusst ist. Erschrocken beobachte ich, wie er sich die Hose abstreift. Ich schließe schnell die Augen und drehe mich um, obwohl ich schon alles gesehen habe.
„Jakob“, quietsche ich empört.
„Hör auf zu denken, Melina“, ruft er. Mit schnellen Schritten überwindet er die letzten Meter bis zum Pool und springt rein. Mit einer gezielten Drehung, wie es scheint, denn jetzt bin ich komplett durchnässt. Ich drehe mich um und funkele ihn an, aber das lässt ihn unbeeindruckt.
„Jetzt ist dein Kleid nass, also kannst du es auch gleich ausziehen.“
Er hat heute Nachmittag ohnehin schon meine halbe Brust gesehen. Also, was soll’s? Ich lasse die Träger von meinen Schultern rutschen und das Kleid über meine Hüften auf den Boden gleiten.
Jakob starrt mich ungeniert an. Er hat es so gewollt. Ich beuge mich vor und streife die Bikinihose über meine Schenkel nach unten. Mit nur einem Bein steige ich aus dem Höschen und trete es mit dem anderen Fuß in Jakobs Richtung. Er ist so überrascht, dass es ihn frontal an der Stirn trifft. Seine Kinnlade klappt runter und ich fange aus vollem Hals an zu lachen.
„Damit hast du nicht gerechnet“, bemerke ich, als ich wieder reden kann.
Er schüttelt grinsend den Kopf. Leicht fröstelnd setze ich mich an den Beckenrand und lasse mich langsam in das doch recht kühle Wasser gleiten.
Jakob schwimmt mir entgegen und ich versuche die Tatsache zu ignorieren, dass wir beide vollständig nackt sind. Ihn scheint das so überhaupt nicht zu stören. Er stellt sich neben mich an den Beckenrand und beobachtet mich von der Seite. Meinen Kopf lehne ich auf den Rand und lasse meinen entspannten Körper vom Wasser nach oben treiben. Über mir tut sich ein wolkenfreier Sternenhimmel auf.
„Kopf klar?“
Jakob beugt sich über mich und sieht mir in die Augen.
„Fast.“
„Vertraust du mir?“
„Sagen wir es so, ich misstraue dir nicht.“
„Damit kann ich arbeiten.“
Er legt eine Hand in meinen Nacken, mit der anderen stützt er meinen unteren Rücken. Langsam hebt er meinen Kopf vom Beckenrand und geht mit mir zur Mitte des Pools. Ich spanne meinen Körper an, um nicht unterzugehen, was natürlich gleich das Gegenteil bewirkt.
„Entspann dich, dein Körper trägt sich von selbst auf der Wasseroberfläche, wenn du komplett loslässt. Das hat am Rand auch funktioniert und es geht genauso so gut, wenn du keinen Halt hast.“
Er drückt mich am Rücken wieder hoch und hält weiter eine Hand in meinem Nacken. Schwerelos auf der Wasseroberfläche zu gleiten, mit dem Sternenhimmel über mir, klärt mir wirklich den Kopf. Ich lasse jeden Muskel los und vertraue darauf, dass das Wasser mich trägt.
Jakob tritt einen Schritt zurück und zieht vorsichtig die Hände weg. Es funktioniert tatsächlich. Auf dem Rücken liegend, grinse ich in den Nachthimmel. Behutsam drehe ich den Kopf zur Seite und sehe einen lächelnden Jakob, der sich an die Einstiegsstufen lehnt. Er schweigt und lässt mich einfach nur sein. Leider dauert das Vergnügen nur so lange, bis ich zu zittern beginne. So gut ist der Pool wohl doch nicht beheizt.
Jakob greift nach meiner Hand und zieht mich zum Beckenrand. Nacheinander steigen wir aus dem kühlen Wasser.
Da es so eine spontane Aktion war, haben wir natürlich keine Badetücher mitgenommen. Wir treten tropfend durch die Terrassentür ins Wohnzimmer. Unsicher bleibe ich auf dem Fleck stehen, obwohl Jakob mich weiter ziehen will.
„Was ist los?“, fragt er verdutzt und dreht sich zu mir um. Jetzt weiß ich überhaupt nicht, wo ich hinsehen soll. Im Pool war es anders, da hat die Dunkelheit und das Wasser noch einen gewissen Schutz geboten und nicht jedes Detail unserer Anatomie so offenbart.
„Ich tropfe deinen Teppich voll“, bringe ich unter Zähneklappern raus und sehe dabei auf meine Füße, um nicht auf Jakobs Schwanz zu starren.
„Der trocknet auch wieder. Komm mit hoch.“ Er zieht wieder an meiner Hand. „Du brauchst eine heiße Dusche und ein paar trockene Klamotten.“
Diesmal folge ich ihm und bin dankbar, als er mir nur den Weg ins Bad zeigt und mich dann in Ruhe lässt.
Die Dusche wärmt mich auf, lässt mir
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