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Ungestüm des Herzens

Ungestüm des Herzens

Titel: Ungestüm des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Samantha hielt den Atem an. Schritte näherten sich, und die Geräusche wurden immer lauter.
    »0 Gott, er kommt näher«, flüsterte Samantha. »Lana, ich halte ihn auf, während du mit Jaime davonläufst.«
    »Nein!« stieß das Mädchen entsetzt hervor.
    »Tu, was ich dir sage!«
    »Nein!«
    »Verdammt noch mal, Lana, ich kann ihn besser aufhalten als du. Jetzt lauf endlich weg, und rette mein Baby. Geh schon!«
    Dieser Erklärung konnte Froilana nichts entgegensetzen. Sie umarmte Samantha schnell und verschwand im Unterholz links neben ihnen. Es war keinesfalls zu früh, denn es war nur wenige Minuten später, als von rechts ein Mann auftauchte. Samantha wußte nicht, ob es Jean oder Peters war, aber das spielte keine Rolle. Sie schnappte nach seinen Beinen, um ihn so zu Fall zu bringen, wie sie es bei Kälbern gelernt hatte. Er schlug fluchend auf den Rücken, und sie hämmerte mit ihren Fäusten auf ihn ein, bis er herumrollte und sie mit riss . Sie ging auf seine Augen los, weil ihre einzige Hoffnung darin bestand, ihm die Augen auszukratzen, doch er fing ihre Handgelenke in der Luft und drückte ihre Arme auf den Boden.
    »Ich habe dich schon einmal wegen deiner Nägel gewarnt, Sam.«
    »Hank?« entfuhr es ihr ungläubig. »0 Gott... Hank!«
    Sie fing an zu schluchzen. Er zog sie zart auf die Füße und nahm sie in den Arm.
    »Jetzt ist es vorbei, querida mia. Mi amor, sei jetzt ganz still«, beschwichtigte er sie. »Du bist in Sicherheit. Es ist ausgestanden.«
     

47
    Der Heimritt kam ihr sehr lang vor. Sheldon hatte auf Jean geschossen. Das war der Schuss , den die Mädchen gehört hatten. Er war nur verwundet, nicht tot, und Sheldon hatte ihn auf Hanks Pferd gebunden. Er wollte Jean persönlich ins Gefängnis bringen und ihn bis dahin nicht aus den Augen lassen.
    Endlich hatte sich Sheldons Temperament gezeigt. Er war außer sich vor Wut, nachdem Samantha ihm die tödlichen Pläne erklärt hatte, die Jean und Teresa geschmiedet hatten. Samantha hatte so lange darauf gewartet, ihn zornig zu erleben. Sie war sehr froh, dass er Teresas Verrat nicht allzu übel aufnahm. Er war wütend, weil man ihn reingelegt hatte, aber um Teresa tat es ihm nicht leid.
    Peters war ihnen entkommen. Es hatte lange gedauert, bis sie Froilana eingeholt hatten. Sie saß in der Kutsche und schlief. Hank kutschierte den Wagen, und Samantha drückte Jaime dicht an sich. Zu leicht hätte sie ihn und auch ihr eigenes Leben verlieren können. Sie betete darum, nie mehr eine solche Nacht zu erleben.
    Als sie das Stadthaus der Blackstones erreichten, brach eine graue Morgendämmerung herein. Sheldon brachte Jean in die Stadt. Samantha empfand fast Mitleid mit Teresa, wenn sie sich vorstellte, dass Sheldon sie jetzt holte.
    Froilana brachte Jaime in sein Zimmer, und Hank folgte Samantha in ihr Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Sie drehte sich um und sah ihn genau an. Sie war ihm dankbar. Wenn er ihren Revolver nicht gefunden und seine Schlussfolgerungen daraus gezogen hätte, wäre sie jetzt wahrscheinlich tot. Daraufhin hatten sie einen Waffenstillstand vereinbart. Sie glaubte kaum, dass es lange dabei bleiben würde.
    »Was willst du, Hank?«
    Er antwortete nicht. Samantha bemerkte seinen finsteren Blick. Er kochte vor Wut.
    »Antworte mir.« Ihr Tonfall war aggressiv.
    Er explodierte. »Kannst du dir überhaupt vorstellen, wie viel Angst ich um dich hatte? Por Dios! Fast hätte man dich getötet!«
    Samantha reckte ihr Kinn in die Luft. »Komm mir nicht mit diesem Tonfall! Es war schließlich nicht meine Schuld!«
    »Aber wie!« schrie er. »Wenn du mich nicht gewarnt hättest, dein Zimmer zu b etreten, hätte dieser Franzose dich nie bekommen. Erst hätte er mich umbringen müssen!«
    »J a, schön. Es hätte mir viel genutzt, wenn du tot wärst!«
    Sie starrten einander wütend an. Plötzlich grinste Samantha, weil ihr klar wurde, wie idiotisch dieser Streit war. Hank lachte laut los.
    »Hast du meinen Bruder gesehen?« fragte Samantha kichernd. »Ich schwöre dir, dass er am liebsten noch mal auf Jean geschossen hätte, als er versucht hat, die Sache zu erklären.«
    »Und was ist mit dir? Mich umzuwerfen wie ein Rind!«
    »Zu schade, dass ich kein Seil hatte.«
    »Das hätte dir gefallen, was? Mich zu fesseln und mir Übel anzutun?«
    »So schlimm war ich nun auch wieder nicht.«
    »Jedenfalls hast du verloren.«
    »So?« Sie grinste. »Ich muss feststellen, dass du mich nicht gerade lange auf dem Boden gehalten hast, du

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