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Ungestüm des Herzens

Ungestüm des Herzens

Titel: Ungestüm des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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reich, und wir werden eines dieser schönen Häuser besitzen, wie sie die reichen Goldgräber jetzt bauen.«
    Samantha lachte plötzlich, als ihr aufging, was los war. »Der Goldrausch hat ihn gepackt! «
    Jeannette sah erst Samantha an, dann ihren Bruder. Sie wirkte reichlich bestürzt. »Aber wozu die lange Strecke nach Elizabethtown zurücklegen? Hier gibt es Silber - tonnenweise, wenn die Berichte wahr sind.«
    »Der Meinung bin ich auch, Adrien«, schloss sich Samantha nüchtern an. »Du könntest hier nach Silber graben. Es besteht kein Grund, Hals über Kopf nach New Mexico zu ziehen. Hast du denn nichts von dem Ärger mit den Indianern gehört, den sie dort haben?«
    »Ach, das will nichts heißen.« Adrien winkte ab.
    »Du hast noch nie einen Apachen gesehen, Adrien. Du weißt nicht, was du sagst, wenn du über die Gefahr der Kämpfe mit den Indianern spottest.«
    »Das geht an der Sache vorbei. Wenn ich hier Silber schürfen könnte, täte ich es. Aber das kann ich nicht tun, solange ich es mir nicht leisten kann, mir die Geräte zu kaufen, um Erz daraus zu gewinnen. Es ist wesentlich leichter, Gold zu waschen.«
    »0 mein Gott«, sagte Samantha. Sie seufzte angewidert. »Du willst dort Gold waschen, um dann wieder hierherzukommen und nach Silber zu graben? Das ist doch lächerlich, Adrien.«
    »Mein Entschluß steht fest«, erwiderte Adrien hartnäckig. »Und lächerlich ist das bestimmt nicht. Ich bin nicht der einzige, der sich die Geräte nicht leisten kann, die erforderlich sind, um Silber zu gewinnen. Es gibt viele andere, die nach Elizabethtown gehen. Gold kann man vom Boden aufsammeln. Silber muss veredelt werden. Ich habe bereits eine ausgezeichnete Mine gekauft. Ich brauche nur noch eine Schmelzhütte.«
    »Du hast eine Mine gekauft! « rief Jeannette mit wachsender Bestürzung aus. »Was hat sie gekostet?«
    Er zuckte die Achseln. »Der Preis war durchaus vernünftig, da der Besitzer vor demselben Problem stand wie ich - keine Schmelzhütte.«
    » Wie viel ?«
    »Nur ein paar Hundert.«
    »Adrien! « keuchte sie. »Wir können es uns nicht leisten, ein paar Hundert auszugeben.«
    »Wir können es uns nicht leisten, diese Gelegenheit ungenutzt zu lassen. In einem Jahr können wir uns alles leisten.«
    Samantha war peinlich berührt. Sie hatte geglaubt, die Allstons müss ten sich ebensowenig Geldsorgen machen wie sie. » Wie viel würde die Vorrichtung zur Silbergewinnung kosten?« erbot sich Samantha.
    Adrien wandte sich ihr hoffnungsfreudig zu, doch Jeannette fauchte: »Wir sind nicht darauf angewiesen, uns Geld zu borgen, Adrien. Wenn du das schon tun muss t, dann sieh zu, dass du es allein schaffst.«
    »Ich hatte es mir als eine Art Geldanlage gedacht«, sagte Samantha eilig. »Nicht als Darlehen.«
    Adrien schüttelte den Kopf. »Danke, Samantha, aber es bleibt bei einem Nein. Die kleine Jean hat recht. Wir müssen das allein schaffen.«
    »Nun gut. Wann gedenkst du abzureisen? Wir könnten gleich alle zusammen reisen, da ich ohnehin in den Süden muss .«
    »Übermorgen«, sagte er eilfertig. Er war froh, dass Jeannette nicht noch mehr Wirbel gemacht hatte. »Wir warten nur noch auf die Postkutsche.«
     

4
    Hank ritt vier Stunden lang zügig, um die Pitts-Mine zu erreichen. Er fand dort sechs Männer vor, die in der heißen Sonne arbeiteten, Felsen aus der Erde gruben und murrten und schimpften, während sie schwitzten. Er sah ein großes Zelt, das am Wasser aufgeschlagen war, und er ritt darauf zu, stieg ab und ließ seine wachsamen Blicke nicht von dem Zelt.
    Hank trat lautlos ein. Im Innern standen zwei lange Holztische und ein bauchiger alter Ofen. An den Seiten lagen Bettrollen. Das Kochgeschirr um den Herd herum ließ darauf schließen, dass man sich hier für längere Zeit eingerichtet hatte. Nur ein Mann war im Zelt. Er saß an dem langen Tisch zu Hanks Rechten. Vor ihm stand ein Blechkrug mit Kaffee, und er war mit einer Spalte von Zahlen auf einem Stück Papier beschäftigt.
    »Hola, Pat.«
    Patrick McClure riss den Kopf hoch und wollte aufstehen, doch er hielt in der Bewegung inne und fiel auf seinen Stuhl zurück. Die Stimme war die altbekannte, aber das Gesicht war sehr verändert. Nichts war mehr von den lachenden grauen Augen zu erkennen, die Pat so gut kannte. An ihrer Stelle blickten ihm Augen aus Stahl entgegen. Er hatte gefürchtet, es könnte so kommen, Hank könnte ihn missverstehen .
    »Hör mal, Junge, du hast keinen Grund, deinen alten Amigo so anzusehen«, fing

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