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Ungestüm des Herzens

Ungestüm des Herzens

Titel: Ungestüm des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Pat voller Unbehagen und mit brüchiger Stimme an.
    »Amigo?« Hank trat langsam näher. »Du bezeichnest dich als Amigo?«
    Hank wartete die Antwort nicht ab. Erholte mit dem rechten Arm aus und versetzte Patrick einen deftigen Kinnhaken. Der Stuhl - auf dem Patrick noch saß - kippte nach hinten um. Patrick war älter, und sein Körper war kraftloser, doch im nächsten Moment stand er auf den Füßen. Ganz, ganz langsam wich er vor Hank zurück.
    »Ich werde mich nicht mit dir schlagen, Junge. Jedenfalls nicht, ehe du dir meine Erklärung anhörst«, knurrte Pat durch seinen pochenden Mund. »Wenn du die Sache hinterher immer noch austragen willst ... «
    »Ich will nur eins von dir, Pat - mein Geld. Rück es raus, und ich belasse es dabei.«
    »Hast du denn die Nachricht nicht bekommen, die ich dir hinterlassen habe?«
    »Perdición!« fluchte Hank durch zusammengebissene Zähne. »Komm nicht vom Thema ab.«
    »Ich habe dir doch von dieser Mine berichtet«, fuhr Pat unerschrocken fort. »Wir werden reicher, als wir es uns je hätten träumen lassen, Junge.«
    »Dann gib mir jetzt meinen Anteil, und du kannst den gesamten Rest behalten. Ich bin nicht an Minen interessiert, Pat. Du kennst meine Träume. Mehr als zehn Jahre habe ich gewartet. Ich werde nicht länger warten. Ich muss nach Mexiko gehen.«
    »Hank, mein Junge, du verstehst mich nicht. Setz dich hin, und lass es dir erklären.«
    »Es gibt nichts zu erklären. Entweder du hast mein Geld, oder du hast es nicht.«
    »Ich habe es nicht. Ich habe fast alles für einen Schmelzofen ausgegeben«, sagte Patrick schnell. Er trat einen Schritt weiter zurück.
    Hank griff nach seiner Hemdsbrust und zog ihn dicht an sich. Dabei hob er ihn fast vom Boden hoch. In seinen Augen stand Mordlust.
    »Ich glaube, du zwingst mich, dich umzubringen, Patrick«, sagte er mit unheilverkündend ruhiger Stimme. »Si, ich muss . Du weißt, was mir dieses Geld bedeutet hat. Du weißt, wie sehr mir das verhasst war, was wir getan haben, um an das Geld zu kommen. Du hast es gewusst ... und trotzdem hast du es ausgegeben.«
    »Junge, du wirst genug Geld haben, um dir ein Dutzend Haziendas zu kaufen, zwei Dutzend«, sagte Patrick flehentlich. »Ich sage es dir - wir werden reich.«
    »Woher willst du das wissen?« fragte Hank. »Solange das Silber erst noch bearbeitet werden muss ?«
    »Ich habe es analysieren lassen. Wir haben hier Erz erster Güte, das beste, und gleich so viel davon! Es geht nur noch darum, das reine Silber aus dem Erz zu gewinnen, sobald die Schmelzhütte ankommt. Das kann natürlich ein bisschen daue rn .«
    »Wie lange? Ein Jahr ... zwei Jahre?«
    »Das kann ich dir nicht sagen, Junge. Ich habe die neuesten und besten Geräte aus England bestellt.«
    Urplötzlich ließ Hank Pat los und wandte sich ab. Der ältere Mann stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. Hank war wesentlich größer und stärker, schlank, aber sehr muskulös. Im Zorn hätte er Pat ohne weiteres mit bloßen Händen töten können.
    »Wie konntest du mir das antun, Pat? Ich habe dir vertraut. Wir waren Amigos.« Hanks Stimme war kaum hörbar.
    »Das sind wir noch«, protestierte Hank. »Nimm Vernunft an. Ich habe dich zu einem reichen Mann gemacht.«
    »Reichtümer, die ich nicht sehe, helfen mir jetzt auch nicht weiter«, knurrte Hank.
    Pat beobachtete Hank wachsam. Er kannte Hank Chavez schon lange, aber so hatte er ihn noch nie erlebt. Hank, ein dunkelhäutiger, gutaussehender Mann, der gewöhnlich dunkle Kleidung trug, hatte immer gefährlich gewirkt. Auf den ersten Blick erschien er einem als kalter Schütze. Doch die Wärme und die Belustigung in seinen Augen zerstreuten diesen Eindruck schnell. Der junge Mann konnte an fast jeder Situation etwas Komisches finden, und die wahre Liebe, die er dem Leben trotz der Tragödien in seiner Vergangenheit entgegenbrachte, machte ihn bemerkenswert.
    Pat probierte es noch einmal. »Hank, mein Junge, kannst du es nicht aus meiner Sicht sehen? Es war die Chance für mich. Wir hatten eine Menge Geld, aber du kennst mich ja. Ich hätte es in kurzer Zeit durchgebracht, und dann wäre nichts mehr übriggewesen.«
    »Du hättest dir eine Ranch kaufen können. Oder ein Geschäft aufmachen, Pat. Du hättest dich irgendwo niederlassen können.«
    »Das ist nichts für mich«, erwiderte Pat mit wachsender Hoffnung. Zumindest hörte Hank ihn an. »Ich bin nicht dazu geschaffen, regelmäßig zu arbeiten.«
    »Hier arbeitest du doch auch«, hob Hank

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