Ungestüm des Herzens
Stadt verlassen.«
Wieder schüttelte er den Kopf. »Nein. Du wusstest , dass ich ohne dich nicht gehe.«
Samantha holte tief Atem. Was mochte er sich dabei bloß denken? »Hank, ich ... «
Er fiel ihr ins Wort. »Ah, mi amor, ich nehme an, du willst, dass alles seine Ordnung hat? Nun gut, ich sage dir also hiermit, dass ich von Anfang an wußte, dass du meine Frau werden würdest. Jetzt bitte ich dich in aller Form, mit mir nach Mexiko zu kommen und meine ... «
»Warte! « rief Samantha. Sie sprang eilig auf. »0 Gott, Hank, das ist ja entsetzlich!«
Sein Lächeln verschwand. »Könntest du mir das erklären?«
»Ich mag dich, Hank. Ich mag dich wirklich. Und es hat mir Spaß gemacht, gemeinsam mit dir zu reisen. Aber unsere gemeinsame Reise ist jetzt vorbei.«
»Was sagst du da?«
Sie zuckte unter der Schärfe seines Tonfalls zusammen. »Du bist ein netter Mensch, ein sehr attraktiver Mann, und es hätte anders kommen können, wenn ich nicht einen anderen lieben würde. Aber es gibt einen anderen, und ich habe vor, ihn zu heiraten.«
Hanks Augen wurden schmal. »Du flirtest recht gekonnt mit anderen Männern, niña , während dein Mann nicht bei dir ist. Wo ist er?«
Samantha spürte einen Stich. »Er ist natürlich hier. Ich dachte, du hättest mich verstanden, als ich dir gesagt habe, dass Adrien und ich mehr als Freunde sind.«
»Adrien? Por Dios!« Hank sah ihr fest in die Augen. »Jetzt willst du mich wohl zum Narren halten?«
»Ich will dich nicht zum Narren halten. Ich liebe Adrien. Ich liebe ihn schon seit mehr als zwei Jahren.«
»Das ist doch einfach lächerlich, mein Kleines«, sagte er liebevoll. »Das kann einfach nicht sein.«
Samanthas Augen funkelten zornig. »Wie kannst du es wagen, das zu sagen! Ich liebe ihn!«
Hank erstarrte. Sie meinte es ernst. Sie liebte wirklich diesen Mann - einen Mann, der ihre Liebe nie erwidern würde. Aber warum hatte sie Hank soviel Aufmerksamkeit geschenkt?
»Ich könnte mir denken, dass du mich ausgenutzt hast«, sagte er finster. »In der Postkutsche hast du Adrien ignoriert und mir deine Aufmerksamkeit zugewandt. Warum?«
Samantha sah, wie purer Zorn in sein Gesicht trat. »Ich wollte dich nicht irreführen. Ich ... ich hatte gehofft, Adrien würde eifersüchtig. Aber sobald ich gesehen habe, dass dein Interesse an mir zugenommen hat, habe ich dir das mit Adrien und mir gesagt. Ich wollte dich nicht irreführen. Ich habe dir gesagt, dass wir mehr als nur Freunde sind.«
»Ich weiß, was er ist, niña «, zischte Hank wütend. »Ich hätte nicht gedacht, dass du so dumm bist, ihn zu lieben.«
»Wieso?« fragte sie. »Wie kommst du dazu, so über ihn zu sprechen?«
»Glaubst du denn, dass er deine Liebe jemals erwidern wird? Du bist ein kleiner Dummkopf, niña . Aber andererseits bin ich auch ein Dummkopf. Ich habe wieder einmal einen schrecklichen Fehler gemacht.«
Er sagte es so feierlich, dass es ihr widerstrebte, zu fragen, wie er es meinte. Doch sie muss te ihn von den Dingen ablenken, die er über Adrien sagte, und daher drang sie in ihn: »Was für einen Fehler?«
Seine Augen bohrten sich kalt in sie. »Ich war so dumm, mich einer Frau zu geben, die einen anderen Mann liebt. Angela war wenigstens von Anfang an ehrlich. Ich wußte, dass sie einen anderen geliebt hat, aber ich wollte sie trotzdem. Du warst nicht so ehrlich.«
Samantha war reuig. »Ich wäre im Traum nicht darauf gekommen, dass du mich heiraten willst. Wie hätte ich denn darauf kommen sollen?«
Hanks Stolz war tief getroffen. Er hätte Samantha am liebsten dafür erdrosselt, dass sie ihn derart benutzt hatte. Er würde niemals zugeben, dass er vorgehabt hatte, sie zu heiraten.
»Du schmeichelst dir, chica.« Er warf ihr brutale Wörter an den Kopf. »Dich heiraten? Das ist es nicht, was ich im Sinn hatte.«
»Aber du hast mich doch gebeten, mit dir nach Mexiko zu gehen.«
»J a, das habe ich getan, und das war ein Fehler. Aber dich heiraten? jetzt hast du einen großen Fehler gemacht.«
Hank lachte höhnisch, ein grässlicher Laut. Er kniff die Augen zusammen, und seine Blicke ließen Samantha frösteln. Nie hatte sie einen solchen Blick gesehen. Der lachende, gutaussehende Mann, bei dem sie sich so sicher gefühlt hatte, hatte sich in einen dunklen, bedrohlichen Fremden verwandelt, der ihr Entsetzen einjagte.
Er fuhr fort, und seine Stimme triefte vor Gehässigkeit. »Ich hatte nicht im entferntesten die Absicht, dich zu heiraten. Ich hätte dich zu meiner
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