Ungestüm des Herzens
Geld zusammen hatte.
Wie lange würden er und Samantha bleiben? Lange würde er nicht um sie freien. Er hatte Geduld mit ihr, aber seine Geduld war nicht unbegrenzt. Schließlich war er hier nicht in Europa, wo es üblich war, ausgedehnt um eine Frau zu werben. Dies hier war der Westen, und hier konnte ein Mann eine Frau kennenlernen, um sie werben und sie heiraten - und das alles innerhalb von einem Tag. So machten es viele.
Wenn sie Elizabethtown verließen, würden sie entweder verheiratet sein oder sich auf den Weg nach Mexiko machen, um dort zu heiraten. Falls sie auf den Segen ihres Vaters bestehen sollte, war er damit einverstanden. Um ihretwillen war er mit fast allem einverstanden. Im Rahmen der Vernunft, versteht sich.
Hank wunderte sich nicht wenig darüber, wie verzückt er von Samantha war. Er hatte sie angesehen und sofort gewusst , dass er sie haben muss te. Sie war eine Dame, und daher konnte er sie nicht haben, wenn er sie nicht heiratete. Und daher hatte er beschlossen, sie zu heiraten. Einfach so! Er hatte sich keine Gedanken darüber gemacht, dass er sie kaum kannte. Sie sprach sehr wenig über sich und ihre Familie. Aber das schien nicht wichtig zu sein. Er ließ sich von seinen Gefühlen bestimmen - ganz wie damals bei Angela. Er ließ sich von der Liebe zu einer schönen Frau davontragen.
Wenige Minuten später kehrte Samantha zu Adriens Lager zurück. Sie stellte fest, dass sich nichts verändert hatte. Hank lehnte an einem Baum und spielte mit einem langen Grashalm. Jeannette saß ein paar Meter weiter auf einem entwurzelten Baumstamm. Adrien war im Bach weitergezogen. Niemand sagte etwas.
Samantha lächelte flüchtig Hank an, ehe sie sich zu Jeannette setzte. »Was hat Adrien heute bloß?« flüsterte sie. Sie hoffte, dass Hank sie nicht hören konnte. »Er war schon öfter grob, aber so wie heute hat er sich noch nie benommen. Im ersten Moment dachte ich, er sei eifersüchtig, aber mit dir spricht er auch nicht.«
»Ich glaube, sein Mut verlässt ihn«, erwiderte Jeannette . »Er hat bisher sehr wenig Gold gefunden.«
»Glaubst du wirklich, das ist alles?«
»Oui.« Jeannette seufzte.
»Hast du schon versucht, es ihm auszureden? Er könnte immer noch eine erfolgreiche Anwaltspraxis in Denver eröffnen.«
Jeannette schüttelte den Kopf. »Das weiß ich, und du weißt es auch, aber er ist wild entschlossen, auf die Schnelle zu großem Reichtum zu kommen. Er wird nicht aufgeben, so schnell jedenfalls nicht. Ich kenne meinen Bruder.«
»Er könnte eigentlich mit uns in die Stadt zurückreiten. Vielleicht hat er morgen wieder bessere Laune.«
»Du reitest zurück, Chérie . Ich glaube, ich bleibe heute nacht bei Adrien.«
»Sei nicht albern.«
»Nein, es ist mein Ernst«, erwiderte Jeannette . »Adrien ist überarbeitet. Es geht ihm nicht gut.«
» Hat er das gesagt?« Samantha war jetzt besorgt.
»Nein, aber ich sehe es selbst. Er schwitzt zuviel. Er ist fiebrig. Er will die Arbeit nicht liegenlassen, um zu einem Arzt zu gehen. Ich würde krank vor Sorge, wenn ich nicht hierbliebe, um mich um ihn zu kümmern. Mir macht es weniger aus zu bleiben, als mir Sorgen zu machen.«
Samantha warf einen Blick auf Hank und dachte daran, dass sie auf dem Heimritt mit ihm allein sein würde. Sie schauderte. »Aber, Jeannette ... «
»Nein. Señor Chavez beschützt dich auf dem Heimritt. Um mich brauchst du dir keine Sorgen zu machen.«
Samantha biss sich auf die Unterlippe und runzelte nachdenklich die Stirn. »Ich bleibe auch hier.«
Jeannette lachte. »In Adriens kleinem Zelt ist nicht genug Platz für uns drei.« Sie wurde wieder ernst. »Du fürchtest dich doch nicht davor, mit ihm allein zu sein?« Sie wies mit einer Kopfbewegung auf Hank.
Samanthas Rücken wurde steif. »Natürlich nicht«, sagte sie entrüstet. »Nun gut, wir sehen uns morgen.«
Samantha war nicht mehr ganz so steif, als sie zögernd auf Hank zuging. »Sind Sie bereit, zurückzureiten?«
»Si.« Er stand mit einer einzigen anmutigen Bewegung auf. Dann sah er in Jeannette s Richtung. »Kommt sie nicht mit?«
»Nein, Jeannette beharrt darauf, dass Adrien krank wird und dass sie hierbleibt. Ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus, aber wir beide werden auf dem Heimritt allein sein.«
Hank grinste, und seine Augen tanzten. »Wie könnte mir das etwas ausmachen ... Sammy?« antwortete er liebevoll.
Hank hätte am liebsten laut gelacht. Sie kam also von sich aus wieder auf ihn zu! Sie hatte arrangiert, dass sie mit
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