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Ungestüm des Herzens

Ungestüm des Herzens

Titel: Ungestüm des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Sie versuchte nicht, ihre Brüste zu bedecken. Sie fühlte sich matt, und sie war entspannter, als sie es seit langem gewesen war.
    Hank schnallte sich seinen Pistolenhalfter um und hob seinen Hut auf. Er stand vor ihren Füßen, wieder ganz brüsk und sachlich.
    »Was ist los, Hank?« fragte Samantha sarkastisch. Sie war plötzlich wieder furchtbar wütend. »Erwartest du von mir, dass ich weine? Würde das deinen Triumph vollständig machen?«
    Er wandte sich steif von ihr ab und stolzierte zu seinem Pferd. Doch ehe er aufstieg, rief er ihr zu: »Wenn du deinen Adrien überredest, dich zu heiraten, wird er nie merken, dass du keine Jungfrau bist. Darüber brauchst du dir keine Sorgen zu machen.«
    Sie verzog das Gesicht. »Verdammt noch mal, natürlich wird er es erfahren!«
    »Nein, chica, denn er wird nie in dein Bett kommen«, spottete Hank, der sie verletzen wollte. »Wenn du Adrien Allston heiratest, wirst du vollauf damit beschäftigt sein, ihn von deinen Liebhabern fernzuhalten.«
    »Wovon sprichst du?« fragte sie atemlos.
    Hank lachte barsch, während er auf sein Pferd stieg und es im Schritt an ihre Seite laufen ließ. Er beugte sich herunter u nd flüsterte mit boshafter Ruhe: »Der Mann, den du liebst, zieht es vor, Männer in seinem Bett zu haben, querida.«
    Der Schock, den seine Worte bei ihr auslösten, ließ sie aufschreien, ehe sie wirklich verstanden hatte, was er da sagte. »Du lügst! Du elender Schurke! Wie ich dich hasse! Hau ab! Und wenn du weg bist, dann halte am besten nicht mehr an! «
    Er kicherte in sich hinein. »Wirst du mir ein Polizeiaufgebot nachschicken, Samina? Ich entkäme nicht zum ersten Mal der Polizei. Einmal mehr macht keinen Unterschied für mich. Sie erwischen mich nie.«
    »Wenn ich dich je wiedersehe, bringe ich dich um«, sagte sie mit vor Wut unterdrückter Stimme.
    Er zuckte unbeteiligt die Achseln. »Wir werden uns nicht wiedersehen. Adios, Samantha Blackstone.« Er legte die Finger an die Krempe seines Hutes.
    Hank ritt auf seinem Pferd zum Fluss und ließ Samantha zurück, die vor Wut bebte. Ihr Haar hing in losen Strähnen herunter, und sie schob es unwillig aus ihrem Gesicht. In dem Moment kam ihr ein Gedanke, und sie sprang auf, um ihre Handtasche zu suchen.
    Hank blieb noch einmal stehen und blickte sich um. Zorn und Bitterkeit fraßen noch an ihm und machten es ihm unmöglich, die Art seines Abgangs zu bedauern. Auch seine grausame Art, ihr die Wahrheit über Adrien mitzuteilen, tat ihm nicht leid.
    Als er sich umsah, sah er erst das Haar, das auf ihren Schultern wippte, und dann die Waffe, die sie langsam hob und direkt auf ihn richtete.
    Eine Erinnerung schoss ihm durch den Kopf, und Hank gab seinem Pferd die Sporen. Er krümmte sich neben den Pferdehals. Madre de Dios! Sie war es! Das Mädchen aus Denver! Mit ihrem Haar, das gelöst war und in der Sonne schimmerte, und mit einer Waffe in der Hand war sie dasselbe Mädchen! Dios!
    Samantha feuerte schnell hintereinander die beiden einzigen Schüsse ab. Sie wußte nicht, ob sie ihr Ziel getroffen hatte, denn es war außer Sichtweite. Ihre Hände zitterten vor Zorn, als sie die Waffe auf den Boden warf und sie verfluchte, weil sie keine sechs Schuss hatte. Dann ließ sie sich auf das Gras sinken und schlug mit ihren Fäusten auf die feuchte Erde ein.
    »Verdammter Hank, scher dich zum Teufel! Lügner! Schmutziger Lügner! «
    Sie fing an zu schluchzen. Es durfte nicht wahr sein. Sie hatte sich nicht in Adrien täuschen können, nicht so lange. Sie würde es Hank nie glauben. Niemals!
    Wie sehr sie diesen Schurken hasst e, und sie hasst e ihn mehr wegen seiner Lügen als wegen des Umstands, dass er sie verführt hatte. Sie würde Adrien aufsuchen und beweisen, dass Hank im Unrecht war. Dann erst würde sie in der Lage sein, diesen Tag zu vergessen und auch zu vergessen, dass sie Hank Chavez je getroffen hatte.
     

11
    Als Samantha den Ort ihrer Schande verließ, hatte sie einen Trost. Sie fand Blutspuren auf dem Boden. Ob das Blut aus den acht tiefen, gezackten Wunden kam, die ihre Nägel in seine Brust gebohrt hatten, oder ob sie einer Verwundung durch eine Kugel entstammten, wusste sie nicht. Doch zumindest konnte sie sicher sein, dass er Schmerzen hatte. Sie fühlte sich gleich wesentlich besser.
    Sie hatte lange gebraucht, um ihre Fassung wiederzufinden, während sie am Fluss saß und sich alle Einzelheiten ins Gedächtnis zurückrief. Sie wusch sich Hanks Blut vor.
    Brust und versuchte, das Blut aus

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