Ungestüm des Herzens
Geliebten gemacht und dich gut behandelt. Aber eine Dame lässt sich nicht so mit einem Mann ein, wie du dich mit mir eingelassen hast. Da du also keine Dame bist, werde ich dich auch nicht als solche behandeln.«
»Und was soll das heißen?« fragte sie trotzig. Ihr Zorn siegte über ihre Vorsicht.
Sein Grinsen war nicht wohlmeinend. »Ich verspüre keine Lust mehr, dich mitzunehmen, aber mein Begehren, dich zu besitzen, ist immer noch stark. Ich muss dich aus meinem Blut vertreiben, mujer, und zwar auf die einzige Art, die ich kenne.«
Er schnallte seinen Pistolenhalfter auf und ließ ihn auf den Boden fallen. Dann legten sich seine Hände auf seine Gürtelschnalle, und Samanthas Augen wurden riesengroß, als ihr klar wurde, was das zu bedeuten hatte. Sie stürzte sich auf ihre Handtasche, doch er erreichte sie eher und gab ihr einen Tritt, der sie aus Samanthas Reichweite schleuderte. Sie versuchte, hinter ihrer Tasche herzulaufen, denn dort befand sich die einzige Hilfe, die ihr jetzt noch zu Gebote stand. Doch Hank packte ihr Handgelenk, warf sie auf den Boden, ließ sich zwischen ihre Beine fallen und hielt sie auf dem Rasen fest.
Er kniete zwischen ihren Beinen und sah sie so ernst und entschlossen an, dass sie ihn nur noch anstarren konnte. Dann knöpfte er sein Hemd auf und sah auf sie herunter. In seinen grauen Augen glühte Feuer. Das Hemd war offen, doch Hank zog es nicht aus. Ihr wurde klar, dass er es nicht ausziehen würde, und dieser Umstand ließ alles gewissermaßen noch schändlicher erscheinen. Über seinen Brustwarzen spielten Muskeln, und kurze, dunkle, krause Haare reichten bis zu seinem Nabel.
Samantha war gegen ihren Willen fasziniert, aber nur einen Moment lang. Als er sich dichter über sie beugte, schlug sie mit ihren Fäusten auf ihn ein, doch er fing ihre Schläge ab. Als sie ihre Nägel in seine Brust grub, verlor er die Geduld, und er hob seine Hand.
Sie keuchte, wand sich von ihm fort und bedeckte mit den Händen ihr Gesicht. Sie war nicht auf den Gedanken gekommen, dass er sie schlagen könnte. Nichts konnte ihn aufhalten. In ihrem ganzen Leben hatte sie sich noch nicht so hilflos gefühlt.
Als der Schlag ausblieb, wagte sie es, ihn wieder anzusehen. Er blickte sie finster an, und sein Mund war ein dünner Strich.
»Ich will dir nicht weh tun, chica. Wehr dich jetzt nicht mehr.«
Sie stöhnte leise, als seine Finger zu den Knöpfen ihrer Bluse glitten. Sie hielt seine Hände fest und sah hilflos zu ihm auf.
»Ich kann es dich nicht tun lassen«, flüsterte sie.
Als er auf sie niedersah, war sein Zorn gerade soweit besänftigt, dass er sich an das erinnerte, was er nur wenige Minuten zuvor empfunden hatte. Ja, Hank wollte sie haben. Aber nicht auf brutale Weise. Sie hatte ihn verletzt, und sie hatte sich albern benommen, aber er wollte ihr nichts Böses tun.
Sie sah den Umschwung seiner Gefühle, sah, wie sein schönes Gesicht weicher wurde, und plötzlich kehrte die Begierde, die sie gerade vor einer kurzen Weile verspürt hatte, in aller Heftigkeit zurück. Sie wollte ihn so sehr, wie sie ihn schon vorhin gewollt hatte. Sie streckte ihre Arme nach ihm aus, als er sich herunterbeugte, um sie zu küssen.
Bald breitete sich wieder ein Feuer in ihr aus. Hanks Mund glitt über ihren Hals. Er biss sie zärtlich. Sie fing an zu stöhnen, sich zu winden. Die Hitze nahm zu, trieb sie voran.
Irgendwie kam es, dass ihre Kleidung nicht länger im Weg war, ebensowenig wie seine, und irgendwie erschien es ihr nur allzu richtig. Seine Arme schlangen sich um sie, und sie zog sich hoch, um ihn zu empfangen. Sie nahm ihn auf einmal in sich auf und empfand nur einen Moment lang Schmerz, ehe sich das Feuer wieder ausbreitete und die Flammen in ihr immer stärker züngelten. Sie empfand es als eine köstliche Folter, und dann schlug eine Welle über sie hinweg, spülte durch sie hindurch, und sie schrie auf. Was auch immer sich in ihr aufgebaut haben mochte - es zerplatzte.
Sie hatte gehört, dass es großartig sein sollte, aber niemand hatte ihr gesagt, dass es so großartig sein konnte. Diesen wundersamen Genuss hatte sie sich nie ausgemalt.
Es dauerte etliche lange Momente, ehe das köstliche Pochen aufhörte und Samantha ihre Umgebung wieder wahrnahm. Hank lag schwer atmend neben ihr.
Er stand wortlos auf, schnallte eilig seinen Gürtel zu und stopfte dann sein Hemd in seine Hose, ohne es auch nur zuzuknöpfen. Samantha rührte sich nur von der Stelle, um ihren Rock überzuziehen.
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