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Ungestüm Wie Wind Und Meer

Ungestüm Wie Wind Und Meer

Titel: Ungestüm Wie Wind Und Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Muskeln den Kampf auf und entspannten sich, als Jacks berauschender Geschmack ihre Sinne erfüllte und ihren Körper von innen her erwärmte. Die skandalöse Vorstellung, an das Kopfbrett seines Bettes gefesselt zu sein, nahm einen rosigen Schimmer an. Als die heimtückische Wirkung dieses Gedankens sich ausbreitete, holte ihr bedrängter Geist die letzten Kampfreserven zusammen. Es durfte nicht geschehen. Doch ihr blieb nur eine Chance, um ihr Schicksal in andere Gleise zu lenken. Für einen langen Augenblick ließ Kit sich mit der Strömung treiben, um dann völlig unvermittelt jeden angespannten Muskel gegen Jack einzusetzen und ihn von sich zu stoßen.
    Jack war überrumpelt von der Kraft ihres Stoßes. Doch statt ihn durch den Einsatz seines Körpergewichts abzufangen, beschloss er, mit dem Stoß zu rollen und Kit über sich zu ziehen. Wenn er mit dem ganzen Körper über ihr lag, konnte er nämlich diese gewisse Stelle an ihrem Po nicht erreichen, die sich immer als so überaus erregend erwiesen hatte. Die Idee, die Stellung zu wechseln, kam daher wie gerufen. Er wälzte sich und zog Kit mit sich.
    Sein Kopf stieß gegen das unter dem zerwühlten Bettzeug verborgene Fußende.
    Kit sah auf Anhieb, dass er bewusstlos war. Seine Lippen lösten sich von ihrem Mund, seine Finger glitten aus ihrem Haar. Sie blickte in sein merkwürdig unbeteiligtes Gesicht das entspannt und zufrieden aussah. Erfüllt von Panik stieg sie von ihm herab. Sie legte eine Hand auf seine Brust und stieß einen erleichterten Seufzer aus, als sie seinen regelmäßigen Herzschlag fühlte. Ratlos tastete sie mit einer Hand unter seinen Kopf und fand das abgerundete Holzbrett am Fußende. Nachdem dieses Rätsel gelöst war, richtete sie sich auf und zog Jack weiter hinauf auf die Matratze, dann holte sie ein Kissen und schob es unter seinen Kopf.
    Kit setzte sich und betrachtete finster ihre außer Gefecht gesetzte Bedrohung. Wie lange mochte er bewusstlos bleiben? In Anbetracht der Tatsache, dass sein Schädel sich mehr als einmal als äußerst hart erwiesen hatte, kam sie zu dem Schluss, dass ihr nur der strategische Rückzug blieb. Sie hatte ihr möglichstes getan, um ihn zur Vernunft zu bringen. Sein Verhalten und seine Worte ließen ihr keine Wahl: Sie musste handeln.
    Die Spätnachmittagssonne schien in das Pächterhäuschen, ihr Licht brach sich in den vergoldeten Ecken der Karten, die Jack wieder und wieder mischte. Mit langen Fingern richtete er das Päckchen und legte dann geschickt die Karten aus.
    Jack verzog das Gesicht als er das Resultat sah. Schön und gut, Patience zu legen; Patience - Geduld - war es, was ihm so verzweifelt fehlte. Trotz der wilden, drängenden Seite in ihm konnte er zum Glück herzlich wenig unternehmen. Als er mitten in der Nacht aufgewacht war und feststellen musste, dass er allein war mit seinem schmerzenden Kopf, hatte er zunächst gedacht Kit hätte ihm eins über den Schädel gezogen. Dann waren ihm die abschließenden Momente ihres Gerangels wieder bewußt geworden, und er hatte sich alles erklären können. Was allerdings nur ein geringer Trost war. Kit hatte unverblümt verkündet, dass sie ihm jede Menge Ärger machen würde.
    Er war gereizt; er schüttelte seine Gedanken ab und starrte auf die Karten.
    Was würde sie tun? Zu raten fühlte er sich nicht imstande, zumal er nicht begriff, was sie an den Spionen so unmissverständlich erzürnte. Sie hatte gedroht sich an Lord Hendon zu wenden. Darüber hatte er lange und intensiv nachgedacht um schließlich gleich nach dem Frühstück sein Heim zu verlassen und den Butler Lovis mit höchst merkwürdigen Instruktionen auszustatten. Zum Glück kannte Lovis ihn gut genug, um sich nicht im Geringsten zu wundern. Zudem bestand die Hoffnung, dass keine zweite rothaarige Frau ohne Begleitung versuchen würde, Lord Hendon einen Besuch abzustatten.
    Getrieben von wachsendem Unbehagen war Jack nach Hunstanton gegangen, um Tonkin die Meinung zu geigen. Seine Anweisungen waren klar genug gewesen, doch Tonkins Interesse an seiner »großen Bande« war zur Besessenheit geworden. Jack wusste, dass er dem alten Haudegen nicht über den Weg trauen konnte, selbst wenn er, Jack, eindeutige Befehle gegeben hatte. Und dass Tonkin ihm traute, glaubte er auch nicht. Der Mann war zwar nicht dumm, dafür aber ein unfähiger Haudrauf. Jack hatte Hunstanton noch sorgenvoller verlassen, als er angekommen war.
    Das Gefühl, das sich in seinen Eingeweiden festsetzte, war ihm nur zu

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