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Ungestüm Wie Wind Und Meer

Ungestüm Wie Wind Und Meer

Titel: Ungestüm Wie Wind Und Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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roher männlicher Kraft wo sie am wenigsten angebracht war, fügte Kit scharf hinzu: »Wenn Ihr seinen Besitz beschädigt, wird Jack ungehalten sein.«
    Auf die Erwähnung dieses Namens hin ließ er sie unverzüglich los. Er musterte sie, verwirrter denn je. »Ihr ... kennt... Captain Jack?«
    Kit nickte. »So könnte man sagen. Ich hole Euch etwas zu trinken.«
    Zu ihrer Erleichterung benahm sich ihr Patient jetzt gut, auch wenn er sie unablässig betrachtete. Ohne Murren trank er den dünnen Tee. Daraufhin sank er fast übergangslos wieder in tiefen Schlaf. Doch es war kein ruhiger Schlaf.
    Kit biss sich auf die Lippen, als sie sah, wie er sich im Bett herumwälzte. Er redete auf Französisch vor sich hin. Sie rückte näher heran ans Fußende des Betts. In seinem derzeitigen Zustand ließ sich schwer bestimmen, ob er bei klarem Verstand war. Ihm zu nahe zu kommen, wäre vielleicht unklug.
    Plötzlich drehte er sich auf den Rücken, sein Atem ging ruhiger. Zu Kits Überraschung begann er, ganz deutlich auf Englisch zu reden. »Es gibt nur zwei - nur noch zwei von den Schweinehunden. Aber Hardinges hat zu schnell getrunken - der Idiot war bewusstlos, bevor ich noch mehr aus ihm herausbekommen konnte, zum Teufel mit dem Schwachkopf.« Er hielt inne und zog die eleganten schwarzen Brauen zusammen. »Nein. Augenblick. Da war noch ein Hinweis - wenn er auch weiß Gott nicht viel hergibt Hardinges sprach immer wieder von den Söhnen von Herzögen. Das könnte bedeuten, dass einer der Gesuchten der Sohn eines Herzogs ist aber sicher sein kann ich nicht. Allerdings schätze ich Hardinges nicht als einen Mann ein, der auf poetische Umschreibungen verfällt.« Ein flüchtiges Lächeln huschte über sein dunkles Gesicht. »Nun, Jack, mein Junge, ich fürchte, mehr konnte ich nicht herausbekommen. Also steig am besten auf deinen grauen Teufel und bring die Nachrichten nach London. Was sie auch tun, sie müssen sich beeilen. Die Geier ziehen schon ihre Kreise - sie wissen, dass von unserer Seite her irgendwas droht und sie sind entschlossen, alles in die Waagschale zu werfen. Wenn in unserem Nest noch eine einzige Ratte hockt, werden sie sie finden.« Die lange Rede hatte den Mann eine Menge Kraft gekostet. Nach einer Pause fragte er: »Jack?«
    Erschrocken schüttelte Kit ihre Benommenheit ab. »Jack ist schon unterwegs.«
    Der Mann seufzte und ließ sich tiefer ins Kissen sinken. Seine Lippen formten das Wort: »Gut.« Im nächsten Moment war er eingeschlafen.
    Während die Stille nur von leisem Schnarchen unterbrochen wurde, saß Kit da und fügte die neuesten Teile des Puzzles über die Aktivitäten ihres Mannes zusammen. Er war der Hochkommissar für das nördliche Norfolk - und war mit der Sonderaufgabe betraut, das Schmuggeln von Spionen zu unterbinden. Jetzt sah es so aus, als hätte er, nicht zufrieden mit der Jagd auf Spione diesseits des Kanals, auch eigene Spione nach Frankreich geschickt.
    Das war alles schön und gut, aber warum hatte er es ihr nicht sagen können?
    Kits Augen glitzerten, ihre Lippen wurden schmal. Es war an der Zeit dass sie mehr Energie auf die Erziehung ihres Mannes verwandte.
    Es war später Vormittag, als sie glaubte, den Franzosen gefahrlos verlassen zu können - der allerdings ganz eindeutig überhaupt kein Franzose war. Sie hatte keine Möglichkeit, ihre Männerkleidung zu verstecken, und so versuchte sie es gar nicht erst. Sie ritt einfach in die Stallungen des Schlosses und saß elegant ab, als Martins, dem fast die Augen aus dem Kopf fielen, herbeieilte.
    »Kümmert Euch um Delia, Martins. Ihr könnt sie später zurück auf die Koppel bringen und die braune Stute wieder herholen. Ich reite heute nicht mehr aus.«
    »Jawohl, Ma'am.«
    Kit lief zum Haus und streifte schon unterwegs ihre Handschuhe ab. Lovis hielt sich in der Eingangshalle auf, als sie eintrat. Kit warf ihm lediglich einen trotzigen Blick zu. Es gereichte ihm zur Ehre dass er nicht mit der Wimper zuckte, sondern trotz eines Anblicks, der ihn, wie Kit vermutete, bis ins Innerste seiner konservativen Seele erschütterte, seine würdige Haltung wahrte.
    »Lovis, ich möchte unverzüglich eine Botschaft an Mr. Smeaton herausschicken. Ich schreibe die Nachricht und erwarte, dass ein Mann bereitsteht, der sie sofort nach ihrer Fertigstellung nach Smeaton Hall bringt.«
    »Sehr wohl, Ma'am.« Lovis öffnete ihr die Tür zur Bibliothek. -»Martins' Sohn wird sich bereithalten.«
    Kit rückte den Stuhl vor Jacks Schreibtisch

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