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Ungestüm Wie Wind Und Meer

Ungestüm Wie Wind Und Meer

Titel: Ungestüm Wie Wind Und Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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zum Äußersten kam, war sie zumindest in der Lage, Erklärungen zu liefern.
    Am nächsten Morgen saß sie, elegant gekleidet, im besten Anzug des Burschen Kit am Frühstückstisch, als Geoffrey die Tür aufstieß und lässig in den Raum schlenderte. Er sah verwegen aus in seinem farbenprächtigen seidenen Morgenrock und trug eine ordentlich gebundene Krawatte. Ein Blick in sein verdutztes Gesicht verriet ihr, dass Hemmings es ihr überlassen hatte, ihn in Kenntnis zu setzen.
    »Guten Morgen, Geoffrey.« Kit nahm einen Schluck Kaffee und beobachtete ihren Vetter über den Rand der Tasse hinweg.
    Geoffrey war nicht schwer von Begriff. Während er Kits Kleidung musterte, nahm sein Gesicht einen Ausdruck ungläubigen Staunens an. »Was zur Hölle tust du hier?«
    »Ich habe beschlossen, dass eine Woche Urlaub von Castle Hendon mir guttun würde.« Kit lächelte. »Freust du dich nicht mich zu sehen?«
    »Verdammt, Kit, natürlich freue ich mich. Aber ... « Geoffrey fuhr sich ratlos mit einer Hand durch seine dunklen Locken. »Wo zum Teufel steckt dein Mann?«
    Unvermittelt gab Kit das Theaterspiel auf. »Er kommt mir nach, hoffe ich.«
    Geoffrey starrte sie an und griff nach der Kaffeekanne. »Langsam, Mädchen. Von vorn, bitte. Was für ein gefährliches Spielchen treibst du da?«
    »Es ist kein Spiel.« Kit seufzte und stützte beide Ellbogen auf den Tisch. Geoffrey zog sich einen Stuhl heran. Als er ihr bedeutete loszulegen, erzählte Kit ihre Geschichte. Im nüchternen Morgenlichtklang sie nicht sehr vernünftig. Und ihr Versuch, Geoffrey ihre Gefühle zu erklären, war sogar noch untauglicher. Es überraschte sie nicht, dass er offenbar nur zu bereit war, Jacks Partei zu ergreifen.
    »Du bist verrückt geworden«, lautete Geoffreys Urteil. »Was, zum Teufel, glaubst du wohl, wird er tun, wenn er dich findet?«
    Kit hob die Schultern, in Vorstellungen von besagter Situation versunken.
    Geoffrey straffte sich. »Hast du ihm gesagt, dass du hierher kommst?«
    Kits Kopfschütteln ließ ihn aufatmen. »Aber er wird es herausfinden.«
    Geoffrey sah sie an. Diese Versicherung hatte er sich nicht erhofft. Er musterte Kit und fragte dann: »Du bist doch nicht schwanger oder?«
    Jetzt war es an Kit ihn anzustarren. »Natürlich nicht!«
    »*Schon gut schon gut« Geoffrey hob beschwichtigend beide Hände. »Ich dachte nur, es wäre eine gute Entschuldigung, wenn Hendon hier seinen Auftritt hat. jeder weiß, dass schwangere Frauen auf die dümmsten Ideen kommen.«
    Wütend sah Kit ihn an. »Darum geht es nicht! Er soll endlich merken, dass ich mich nicht zur Seite schieben und außerhalb der Gefahrenzone in eine Ecke stellen lasse, sobald er beschließt, dass seine Unternehmungen nicht ... nicht für meine Teilnahme geeignet sind.«
    Geoffrey schlug die flache Hand an die Stirn. »Oh, mein Gott!«
    Die Tür öffnete sich, und Julian, der jüngste der drei Brüder, jünger als Kit, trat ein. Geoffrey setzte sich und starrte in seinen Kaffee, während Kit und Julian sich über seinen Kopf hinweg freudig begrüßten und Kit Julian über die Gründe ihres Ausflugs informierte. Als sie sich schließlich ihrem Frühstück widmeten, meldete sich Geoffrey zu Wort. »Kit hier kannst du nicht bleiben.«
    Ihr Mut sank. »Oh.«
    »Nicht, weil ich persönlich etwas gegen deinen Besuch einzuwenden hätte«, versicherte Geoffrey, ohne die finsteren Blicke seines Bruders zu beachten. »Aber würdest du bitte mal versuchen zu verstehen, wie dein Mann sich fühlen wird, wenn er hier eintrifft und dich in Hosen auf der Jermyn Street vorfindet?« Geoffrey hielt inne und fügte dann hinzu: »Wenn ich es mir recht überlege, betrifft es mich doch persönlich. Es stört mich, denn schließlich wird dein Mann mir das Fell über die Ohren ziehen wollen.«
    »Ich habe ein Kleid mitgebracht.«
    Geoffrey verdrehte die Augen himmelwärts. »Bei allem Respekt, Kit, wenn du in einem Kleid über die Jermyn Street schlenderst, schadest du deinem Ruf wahrscheinlich sogar noch mehr.«
    Kit verzog das Gesicht, wohl wissend, dass er recht hatte. Jermyn Street war der Treffpunkt der gutsituierten Junggesellen der mondänen Londoner Gesellschaft. Frauen ihres Standes wohnten ganz gewiss nicht in der Jermyn Street. »Aber wohin kann ich schon gehen? Schlag mir jetzt um Himmels willen nicht deine Eltern vor.«
    »Ich bin ein Feigling, aber nicht blöd«, erwiderte Geoffrey.
    Die drei Vettern gingen gemeinsam ihre Bekanntschaften durch. Niemand kam in Frage. Dann

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