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Ungestüm Wie Wind Und Meer

Ungestüm Wie Wind Und Meer

Titel: Ungestüm Wie Wind Und Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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wir nun abgedankt haben?«
    »Sie werden es schon schaffen. Ich persönlich habe sozusagen neue Äcker zu bestellen.« Jacks Lächeln der Vorfreude war nur zu eindeutig.
    Anthony löste den Blick von der Decke, um den merkwürdigen Anblick von Jacks Begeisterung für das Leben eines Zivilisten zu erforschen. »Ich muss doch wohl nicht annehmen«, sagte er, »dass deine neuentdeckte Vorliebe für friedliche Unternehmungen irgendwas mit dem rothaarigen Bengel zu tun hat, der mich hergebracht hat?« Auf Jacks erschrockene Miene hin fügte Anthony ruhig hinzu: »Bist du auf die andere Seite übergewechselt, Jack?«
    Jack verbiss sich eine ausgesprochen derbe Erwiderung. Seine. Augen glitzerten. »Dieser Bemerkung darf ich wohl entnehmen, dass meine Frau mal wieder Hosen trug, als sie dich herbrachte?«
    »Deine Frau?« Anthonys Ausruf zog einen Hustenanfall nach sich. Als er sich erholt hatte, lehnte er sich wieder zurück und fixierte Jack mit staunendem Blick. »Frau?«
    Jack nickte und konnte sein Lächeln nicht verbergen. »Du hattest das Vergnügen, Kathryn Lady Hendon, kennenzulernen, besser bekannt unter dem Namen Kit.« Er hielt inne und hob dann die Schultern. »Sie war es, die Belville erschossen hat«
    »Oh.« Anthony hatte Mühe, die Tatsachen mit den Geschehnissen', in seiner Erinnerung zu vereinbaren. »Wie um alles in der Welt hat das zierliche kleine Wesen mich vom Strand hierher geschafft?«
    Jack stand auf. »Wahrscheinlich mit reiner Willenskraft. Davon hat sie mehr als genug. Ich muss dich jetzt verlassen, Tony.« Er trat vor und legte Anthony die Hand auf die Schulter. »Morgen früh schicke ich dir Matthew mit einem Pferd, damit du zu uns ins Schloss ziehen kannst. Sei versichert, dass ich Whitley deine Informationen so bald wie möglich zukommen lassen werde. Er wird erleichtert sein, dass wir sie alle dingfest gemacht haben.«
    »Danke, Jack.« Anthony lag still in den Kissen und blickte Jack nach, der zur Tür ging. »Aber warum hast du es so eilig?«
    Jack blieb stehen. »Eine kleine Frage des Anstands, die ich mit meiner Frau zu klären habe. Etwas, was ein Verführer wie du nicht begreifen würde.«
    Unter dem »Oho!« seines Freundes schloss Jack die Türhinter sich und ging zum Stall. Er hatte sie zwar nicht selbst in Hosen angetroffen, aber viel fehlte nicht, oder?
    Seine Vorfreude füllte ihn ganz aus, als er zu Hause eintraf. Er betrat das Haus durch eine Seitentür und griff nach der einzelnen Kerze, um seinen Weg auszuleuchten. Er ging geradewegs ins Zimmer seiner Frau.
    Und blieb wie angewurzelt stehen, als das Kerzenlicht unberührten grünen Satin erhellte.
    Jack holte tief Luft, stellte die Kerze auf den Tisch neben dem Bett, ließ sich auf die Matratze sinken und hob den Brief auf. Kits zierliche Handschrift verriet, dass er für Jonathon, Lord Hendon, bestimmt war. Als er seinen richtigen Namen las, war er gewarnt. Mit grimmig zusammengepressten Lippen riß Jack das Schreiben auf. Kits Förmlichkeit beschränkte sich offenbar auf das Anschreiben. Die Botschaft ihres Briefes war klar und deutlich.
     
    Lieber Jack,
    mir reicht es. Ich gehe. Falls du mir etwas erklären willst, weißt du gewiss, wo du mich erreichst.
    Deine hingebungsvolle, dich liebende und treue Frau
     
    Sein erster Gedanke war, dass sie das Wort gehorsam vergessen hatte, wahrscheinlich, weil ihr klar war, dass seine Phantasie so weit nicht reichen würde. Er las den Brief noch einmal und gestand sich ein, dass er, wenn er aufrichtig sein wollte, gegen die angeführten Eigenschaften nichts ins Feld führen konnte.
    Er saß auf dem Bett, während die Uhr im Flur unablässig tickte, und versuchte zu begreifen, was der Brief nun tatsächlich aussagen sollte. Er konnte nicht glauben, dass Lovis ihm Georges Botschaft gegeben, aber vergessen hatte zu berichten, dass seine Frau ihn verlassen hatte. Ohne die große Leere, die sich in seinem Inneren ausbreitete und ihm das Herz abdrückte, beachten zu wollen, las er den Brief noch einmal. Dann streckte er sich rücklings auf dem Bett aus' verschränkte die Hände hinter dem Kopf und fing an nachzudenken.
    Sie war wütend, weil er ihr keinerlei Einzelheiten über seine Mission verraten hatte. Er versuchte, sich vorzustellen, wie George Amy einweihte, und fühlte sich völlig im Recht. Das hielt jedoch nicht lange vor, als Kits Bild Amys verdrängte. Schon gut - Kit war eine andere Art Ehefrau als Amy, wie auch ihre Ehe anderer Art war.
    Er selbst und seine Mission standen

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