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Ungestüm Wie Wind Und Meer

Ungestüm Wie Wind Und Meer

Titel: Ungestüm Wie Wind Und Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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sagten sie dann, dass ich mit ihnen kommen müsste - meine Onkel würden die Vormundschaft übernehmen, und sie würden mich erziehen, in die Gesellschaft einführen und so weiter.« Sie blickte Spencer offen an.
    »Mehr weiß ich nicht«
    Das zornige Funkeln im Blick des alten Mannes bestätigte Kits Verdacht dass ihreTanten sie hereingelegt hatten.
    »Diese infamen Ziegen! Diese Hexen in Samt und Seide! Diese Furien aus der Hölle! Die beiden sind nichts weiter als -«
    Spencers Ausbruch wurde unterbrochen, als nach kurzem Anklopfen Jenkins, der Butler, eintrat.
    Kit sah Jenkins an. »Die Medizin Eures Herrn bitte, Jenkins.« Jenkins verneigte sich. »Sofort, Miss.«
    Als die Tür sich wieder schloss, wandte sich Kit zu Spencer um. »Warum. hast du mir nicht geschrieben?«
    Die hellen alten Augen des Großvaters waren fest auf sie gerichtet »Ich dachte, du wolltest von mir altem Mann nichts mehr wissen. Sie ließen mich wissen, dass du mit ihnen gehen wolltest Dass du dich langweiltest hier auf dem Lande, umgeben von alten Menschen.«
    Kits blaue Augen trübten sich. Ihre Tanten waren tatsächlich genau das, als was ihr Großvater sie bezeichnet hatte. Bis jetzt hatte sie nicht gewusst, wie tief sie gesunken waren, um Kit in ihre Gewalt zu bringen und für die ehrgeizigen Ziele ihrer Gatten einzusetzen. »Ach, Gran'pa.« Unterleisem Rascheln ihres eleganten Kleides ließ sie sich aufs Sofa sinken und nahm Spencer ungestüm in die Arme. »Du warst alles, was mir geblieben war, und ich dachte, du wolltest mich nicht haben.« Kit barg ihr Gesicht an seiner Krawatte und spürte Spencers Wange auf ihrem Haar. Nach einer Weile hob er die Hand und tätschelte ihre Schulter. Sie schmiegte sich noch fester an ihn und rückte dann ein Stückchen von ihm ab. An das Blitzen ihrer Augen erinnerte sich Spencer nur zu gut. Sie stand auf und schritt mit rauschenden Röcken auf und ab. »Uuuuh! Wenn meine Tanten doch jetzt hier wären!«
    »Das wünsche ich mir auch«, knurrte Spencer. »Wenn diese Damen es noch einmal wagen, mir unter die Augen zu kommen, können sie was erleben!«
    Jenkins trat lautlos ein und reichte seinem Herrn ein kleines Glas mit einer dunklen Flüssigkeit Spencer nahm es nahezu unbesehen, trank es aus und entließ Jenkins mit einer Handbewegung.
    Schlank und elegant, blieb Kit vor dem Kamin stehen. Spencer musterte mit liebevollem Blick ihre helle, weiche Haut, die trotz ihrer Vorliebe fürs Herumstreunen in der freien Natur makellos rein war. Die rotbraunen Locken waren genauso, wie er sie in Erinnerung hatte, von der gleichen Farbe, die auch sein Haar einstmals aufwies. Die langen Haare, die sie als Sechzehnjährige zu Zöpfen geflochten trug, waren kurz geschnittenen, großen, glänzenden Locken gewichen. Diese Mode stand ihr gut zu Gesicht, denn die Frisur betonte den feinen Schnitt ihres kleinen, herzförmigen Gesichts.
    Seit ihrem sechsten Lebensjahr hatte Kit auf Cranmer gelebt, nachdem ihre Eltern, Spencers Sohn Christopher und seine französischstämmige Frau bei einem Kutschenunglück ums Leben gekommen waren. Spencer betrachtete Kits schlanke, elegante Gestalt in dem grünen Reisekostüm. Selbst jetzt, während ihres wütenden Auf-und Abschreitens, hielt sie sich sehr anmutig. Spencer rührte sich. »Gott, Kit. Ist dir klar, dass wir sechs Jahre verloren haben?«
    Kits Lächeln war bezaubernd und weckte Erinnerungen an das wilde kleine Mädchen, ihr ungestümes Temperament. »Jetzt bin ich wieder da, Gran'pa, und ich gedenke zu bleiben.«
    Hocherfreut über diese Verkündung lehnte Spencer sich zurück und winkte sie zu sich. »Nun, Miss - lass mich sehen, was aus dir geworden ist.«
    Mit leisem Lachen versank Kit in einem Knicks. »Nicht zu tief, denn schließlich bist du ja nur ein Baron.« Das Leuchten ihrer Augen verriet dass er der Prinz ihresHerzens war. Spencer schnaubte. Kit erhob sich und drehte pflichtschuldigst eine Pirouette, die Arme anmutig ausgestreckt wie im Tanz.
    Spencer schlug sich auf die Schenkel: »Nicht schlecht ich muss schon sagen.«
    Lachend kehrte Kit zum Sofa zurück. »Jetzt erzähl mir, was hier passiert ist Gran'pa.«
    Zu ihrer Erleichterung kam Spencer ihrem Wunsch nach. Während er über die Landwirtschaft und die Pächter berichtete, hörte Kit nur mit halbem Ohr zu'. Innerlich kochte sie noch immer vor Wut. Sechsjahre Fegefeuer hatte sie in London ertragen, für nichts und wieder nichts. Die kummervollen Monate, in denen sie den schmerzlichen Verlust nicht nur

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