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Ungestüm Wie Wind Und Meer

Ungestüm Wie Wind Und Meer

Titel: Ungestüm Wie Wind Und Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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zurückgestoßen und wäre wie der liebestolle Hengst der er nun mal war, über sie hergefallen.
    Zum Glück hatte sie einen Rückzieher gemacht Er hatte die feste Absicht, später intimeren Kontakt zu ihr zu suchen, doch jetzt hatten die Geschäfte Vorrang. Was hatte sie gefragt? Ach ja. »Ich möchte die beiden Banden zu einer zusammenfügen. Wenn ich dich bloßstelle, sind deine Männer der Lächerlichkeit preisgegeben, was meinen Zielen abträglich wäre. Wenn du plötzlich verschwunden bist, glauben deine Männer, ich hätte dich beseitigt oder zumindest mit Drohungen verjagt. Dann würden sie sich uns wohl kaum anschließen, und an dieser Küste gäbe es weiterhin zwei Schmugglerbanden.«
    Kit blickte auf die bernsteinfarbene Flüssigkeit in ihrem Glas. Er schlug vor, dass sie ihre Jungenrolle auf unbegrenzte Zeit weiterspielte, wobei nur er und sie wüssten, dass sie eine Frau war. Sie aber wusste nicht, ob sie sich noch einen einzigen Tag länger würde verstellen können. In Hosen herumzulaufen war nicht weiter schwer, solange sie von ihrer Umgebung für einen Mann gehalten wurde, doch wenn ein Beobachter, noch dazu gerade dieser besondere Beobachter, die Wahrheit kannte ... Außerdem wollte sie in Jacks Gegenwart gar nicht den Jungen spielen. Entschlossen schüttelte Kit den Kopf. »Wenn ich es ihnen erkläre ... «
    »Werden sie denken, ich hätte dich eingeschüchtert?«
    Kit richtete sich mit wütendem Blick auf. »Nicht wenn ich ihnen sage ...«
    »Ganz gleich, was du sagst.«
    Die Endgültigkeit in seiner tiefen Stimme machte ihr nicht gerade Mut. Doch sein Plan war ausgemachter Wahnsinn. »Ihr sagtet doch selbst dass es dumm von mir gewesen wäre. Was ist, wenn meine Männer und Eure Leute die Wahrheit herausfinden?«
    »Werden sie nicht. Nicht solange ich dafür sorge.«
    Seine Überzeugung schien unerschütterlich. Wie unlogisch, dachte Kit, um ein Ergebnis zu streiten, das sie gar nicht wünschte. Je länger sie darüber nachdachte, desto gefährlicher erschien ihr sein Plan. Zum Glück hatte sie sich gut im Griff. Er bot ihr genau den Nervenkitzel an, den ihr ungestümeres Ich so liebte. Sie kniff die Augen zusammen und wählte vorsichtig ihre Worte: »Woher weiß ich denn, dass Ihr mich nicht verratet?«
    Jacks Augen funkelten. Sie ging ihm unter die Haut. Wofür hielt sie ihn denn - für einen übernervösen Schuljungen? Kühl und absichtsvoll ließ er seien Blick wandern und auf ihren Brüsten verweilen, die zwar nicht mehr sichtbar, aber dennoch vorhanden waren, bevor er in aller Gemütsruhe ihre schönen langen Beine einer ausgiebigen Begutachtung unterzog.
    Kit errötete. Und schlug zu, bevor er Gelegenheit dazu hatte. »So zum Beispiel!« Das hatte sie eigentlich nicht im Sinn gehabt doch es gab ihren Bedenken Nachdruck.
    Jack blinzelte und wurde rot vor Zorn. Er funkelte sie wild an. »Das werde ich nicht tun! Was hätte ich davon, wenn ich dich verraten würde?« Aus schmalen Augen musterte er sie. »Ich kann dir versichern, dass ich mich genauso benehmen werde, als wärst du der Bursche, für den dich alle halten.« Er hielt es nicht für klug, ihr zu erklären, was die Männer denken würden, wenn sie sein ungewöhnliches Interesse an dem Burschen Kit bemerken sollten. »Für deine Reaktionen kann ich natürlich nicht einstehen.«
    Kit brauste auf. Dieser Jack stellte doch wahrhaftig alle unerträglichen, eingebildeten Flegel, die ihr je begegnet waren, in den Schatten! Vermutlich wusste er, wie umwerfend er aussah. Das hatten ihm zweifellos Dutzende von Frauen gesagt. Aber bevor er so etwas aus ihrem Munde vernahm, sollte die Hölle einfrieren! Kit hob die Nase. »Was für Reaktionen?«
    Jack lachte schallend. Unvermittelt stand er auf und stieß den Stuhl beiseite. Jeder Gedanke an seine Mission, an Vernunft und Sicherheit, verflüchtigte sich angesichts ihrer Herausforderung. Sie zeigte keine Reaktionen auf ihn? Er stürmte das Bett.
    Kit hatte das Gefühl als würden ihr die Augen aus dem Kopf fallen. Entsetzt versuchte sie auszuweichen, verfing sich aber in der zerwühlten Bettdecke und landete schließlich auf dem Rücken. Schon erhob sich Jack über ihr, sein Schatten hüllte sie ein. Vom Fußende des Bettes aus streckte er ihr die Hand entgegen. »Komm her.«
    Er war verrückt. Sie dachte nicht im Traum daran, ihm auch nur ein bisschen näher zu kommen. Jetzt lächelte er diabolisch. Da gefiel ihr seine finstere Miene doch noch besser - die war entschieden weniger bedrohlich.

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