Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ungestüm Wie Wind Und Meer

Ungestüm Wie Wind Und Meer

Titel: Ungestüm Wie Wind Und Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
an ihre Ungewissheit die Frachten der Hunstanton-Bande betreffend. »Wahrscheinlich hast du auch schon von Lord Hendon, dem neuen Hochkommissar, und seinem Interesse für den Schmuggel gehört?«
    Es gelang Jack mit knapper Not sein Erschrecken zu verbergen. Wie viel wusste sie? Er schob die Hände unter den Kopf und redete zur Zimmerdecke hinauf. »Es ist bekannt dass die Regierungstruppen bei Sheringham besonders eifrig agieren.«
    Kit zog die Stirn in Falten. »Das meinte ich nicht. Ich habe gehört dass Lord Hendon den expliziten Auftrag hat sich intensiver um den Schmuggel zu kümmern.«
    Unter gesenkten Lidern hervor betrachtete Jack ihr Profil. »Wer sagt das?«
    »Ich habe gehört wie jemand meinem Großvater davon erzählte.«
    »Wer?«
    »Der Lord Lieutenant«
    Jack schürzte die Lippen. Das war nicht unbedingt die Botschaft die Lord Marchmont hatte übermitteln sollen, doch sie kam der Sache ziemlich nahe. Er war überzeugt, dass der Lord Lieutenant korrekt berichtet hatte, aber wenn Kit in einiger Entfernung die Ohren gespitzt hatte, war die Nachricht vielleicht nicht richtig bei ihr angekommen. Jack konnte sich nichtvorstellen, dass die beiden Lords eine solche Angelegenheit offen vor der Haushälterin besprachen. »Wenn das so ist müssen wir seine Lordschaft genauestens im Auge behalten.«
    Kit schnaubte verächtlich und richtete sich auf. »Wenn er sich überhaupt jemals zu irgendeiner Aktivität aufrafft. Allmählich glaube ich nämlich, dass er es sich in seinem Schloss gemütlich gemacht hat und den Truppen vom Bett aus Befehle erteilt.«
    Jack sah sie verwundert an. »Wie kommst du darauf?«
    »Er lässt sich schließlich nirgends blicken. Er ist schon seit ein paar Monaten hier, aber kaum jemand hat ihn je zu sehen bekommen. Das weiß ich, weil Spencer eine Dinner Party gegeben hat Lord Hendon war eingeladen, redete sich aber mit einer früher getroffenen Verabredung heraus.«
    Der Abscheu in ihrem Tonfall ließ Jack blinzeln. »Was ist dagegen einzuwenden?«
    Kit verzog höhnisch die Lippen. »Möchte wissen, mit wem er sich verabredet haben wollte - schließlich waren alle Familien der Umgebung an jenem Abend auf Cranmer.«
    Jack war verdutzt, doch das entging Kit. Sie fand das inzwischen leere Brandyglas zwischen den Laken und tupfte mit ihrem Schal vergeblich an den Flecken herum, die der Schnaps hinterlassen hatte. Plötzlich kicherte sie.
    »Was gibt's zu lachen?«
    »Ich überlegte gerade, ob ich Mitleid mit dem armen Mann haben sollte, wenn er sich schließlich doch zu einem öffentlichen Auftritt herablassen sollte. Die Damen der Umgebung sind so versessen darauf, ihn kennenzulernen. Mrs. Cartwright hat ihn für ihre Jane zum Gatten erkoren, und Lady Marchmont ... « Kit hielt inne, entsetzt über das, was ihr um ein Haar entschlüpft wäre.
    »Wen hat Lady Marchmont für den armen Teufel ausgesucht?« Das Lachen, das sich hinter Jacks samtener Stimme nur ungenügend verbarg, machte ihr Mut.
    »Eine andere«, erwiderte Kit ausweichend. »Und ich beneide das Mädchen keineswegs.«
    »Ach?« Jack beäugte sie fasziniert. »Wie kommt denn das?«
    Kit schnitt eine vielsagende Grimasse. »Nach allem, was ich so gehört habe, muss Hendon ein vertrockneter alter Knochen sein, eindeutig bemoost.« Sie betrachtete das Glas in ihrer Hand. »Er ist bestimmt schon fünfzig, und er hinkt. Lady Marchmont sagte, er wäre >hendonisch<, aber ich habe keine Ahnung, was das bedeutet Vermutlich heißt es verklemmt.«
    Jacks Brauen waren ganz beträchtlich in die Höhe gefahren. Er hätte Kit genau erklären können, was >hendonisch< bedeutet zudem hatte sie gerade eine - wenn auch abgeschwächte - Kostprobe bekommen -, doch er unterließ es. Er war viel zu sehr damit beschäftigt, seiner Empörung Herr zu werden. »Offenbar kennst du den Mann.«
    »Nein.« Kit schüttelte den Kopf. »Kaum jemand kennt ihn, also darf es ihn kaum wundern, wenn unsere Vorstellungen von ihm nicht unbedingt schmeichelhaft sind, oder?«
    Und gegen dieses Argument dachte Jack, lässt sich wohl kaum etwas einwenden.
    Das plötzliche Heulen des Windes erinnerte Kit unsanft an ihre derzeitige Situation. Himmel! Da saß sie neben Captain Jack in dessen Bett und plauderte die ganze Nacht hindurch. Sie musste verrückt geworden sein! Sie rutschte zur Bettkante vor. Ich muss gehen.«
    Lange Finger umspannten ihr Handgelenk. Jacks Griff war nicht übermäßig fest, doch Kit machte sich nichts vor. Sich losreißen wäre unmöglich! »Wir

Weitere Kostenlose Bücher