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Ungestüm Wie Wind Und Meer

Ungestüm Wie Wind Und Meer

Titel: Ungestüm Wie Wind Und Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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in sattem Kupferton. Bei Sonnenlicht, so nahm er an, waren sie bestimmt noch röter und glänzender. Die Frau rührte an etwas in seiner Erinnerung, an etwas, das er flüchtig kannte, sich aber nicht preisgeben wollte. Als Kit die Knie anzog um ihre Hände besser stützen zu können, welche wiederum ihren Kopf stützen mussten, verzog Jack das Gesicht. Er hätte ihr ein Schluck Brandy geben sollen, wollte ihr jedoch lieber nicht zu nah kommen. Der Tisch wirkte wie eine schützende Barrikade und Jack weigerte sich, seine Deckung aufzugeben. Zumindest trug er an diesem Abend seine Verkleidung als >armer Grundbesitzen, die weitgeschnittenen Hosen boten einen gewissen Schutz. Hätte seine Uniform oder, Gott behüte! seine Ausgehkleidung getragen wäre ihr unverzüglich klar gewesen, welche Wirkung sie auf ihn hatte. Schlimm genug, dass er selbst es wusste.
    Sie hielt immer noch den Kopf gesenkt. Mit einem gereizten Seufzer griff Jack nach der Flasche, erhob sich und füllte ein sauberes Glas zur Hälfte mit dem besten französischen Brandy in ganz England. Das Glas in der Hand, näherte er sich dem Bett.
    Kit hatte den Blick gehoben, als sie das schabende Geräusch seines Stuhls hörte. Jetzt hob sie den Kopf und sah zuerst das Glas an, dann sah sie in sein Gesicht.
    Unvermittelt setzte die Erinnerung wieder ein. Jack blieb stehen und blinzelte. Er schaute noch einmal hin, und dann sah er seinen Verdacht bestätigt. »Kitt«, sagte er. »Kit Cranmer?« Eine Augenbraue hob sich spöttisch fragend. Ihre zu ihm erhobenen Augen waren Antwort genug.
    Kit schluckte, ohne seine Worte ganz erfasst zu haben. Himmel es war ja noch schlimmer, als sie befürchtet hatte! Er war schlicht und einfach umwerfend, so umwerfend, dass es keine Worte dafür gab, mit seiner wilden Mähne von windzerzaustem Braun mit goldenen Lichtern. Die Stirn war breit, die Nase edel, aristokratisch, das Kinn eckig und fest. Doch was sie nicht losließ, waren seine Augen, tiefliegende Augen unter schrägen Brauen, Augen, die im Lampenlicht wie Silber schimmerten. Und seine Lippen, lang und ziemlich schmal, fest und sehr beweglich. Wie würden die sich anfühlen ...
    Kit schob diesen Gedanken beiseite. Durstig griff sie nach dem Glas. Ihre Finger streiften seine. Ohne auf das merkwürdige Kribbeln zu achten, das sie durchfuhr, ohne die Panik, die darauf folgte, hochkommen zu lassen, trank Kit den Brandy, ganz erfüllt von der Nähe dieses Mannes. Er stand neben ihrem Bett, hoch über sie erhoben. Fasziniert von seinem Gesicht, hatte sie seiner restlichen Erscheinung kaum einen Blick gegönnt jetzt lehnte sie sich, auf die Ellbogen gestützt zurück, um ihn besser betrachten zu können. Ihr Hemd spannte sich.
    Jack erstarrte. Kit blickte zu ihm auf. Sie sah, wie sich seine Kiefer spannten, sah, wie sein Gesicht sich verhärtete. Erst dann bemerkte sie, dass er nicht etwa in ihr Gesicht schaute. Sie folgte seiner Blickrichtung und erkannte, was ihn so faszinierte. Geschwind richtete sie sich zum Sitzen auf, nahm noch einen Schluck Brandy und sagte sich, dass die Londoner Weiberhelden sie auch nicht anders taxiert hätten. Kein Grund zu erröten oder sich wie ein schüchternes Schulmädchen aufzuführen. Ein weiterer Schluck Brandy gab ihr Mut. Sie hatte seine Frage nicht beantwortet Womöglich war das auch gut so. Ihre Herkunft verheimlichen zu wollen, wäre ein hoffnungsloses Unterfangen: Die Haarfarbe der Cranmers war in Norfolk weit und breit in aller Munde.
    »Ihr wisst nun, wer ich bin, aber wer seid Ihr?« fragte sie.
    Jack schüttelte den Kopf, um seine Gedanken zu ordnen. Himmel! Es war zu lange her. Seine Mission war in Gefahr. In der Hoffnung auf einen festen Halt ging er zu einem Stuhl an der Wand, drehte ihn um, setzte sich rittlings darauf, stützte die Arme auf die Lehne und sah Kit an. Auf ihre Frage ging er nicht ein; wenigstens hatte sie ihn nicht erkannt!
    »Ich bezweifle, dass du Spencers Tochter bist« Er behielt sie genau im Auge, bemerkte jedoch keine Reaktion. Also war sie wohl nicht das Kind des derzeitigen Lord Cranmer. »Der hatte drei Söhne, aber wenn ich mich recht erinnere, hatten die älteren beiden nicht die typische Haarfarbe. Nur der jüngste hatte rotes Haar. Christopher Cranmer, der schlimmste von allen.« Jacks Erinnerung spülte noch mehr herauf. Er verzog verächtlich den Mund. »Auch er war als Kit Cranmer bekannt, wenn mich nicht alles täuscht.« Kits Mundwinkel fuhren kaum merklich in die Höhe, und Jack wusste, dass

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