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Ungestüm Wie Wind Und Meer

Ungestüm Wie Wind Und Meer

Titel: Ungestüm Wie Wind Und Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Kissen sinken und dachte an die erste Frau, die sein Bett ungenossen verlassen hatte. Ein Abweichen von der Regel, aber eine völlig neue Erfahrung für ihn. Er war tief in seine Träume versunken, als Hufgetrappel ihm verriet, dass Kit sich auf dem Heimweg befand. Seufzend schloss er die Augen und wünschte sich, dass die einmonatige Dienstzeit des Burschen Kit schon vorüber wäre.

Zehntes Kapitel
    Am nächsten Morgen besuchte Lord Hendon, der neue Hochkommissar für das nördliche Norfolk, seine Finanzbehörde in King's Lynn. Sein langjähriger Freund und früherer Mitoflizier George Smeaton begleitete ihn.
    Die langen Gliedmaßen elegant in den besten Sessel des Büros gebettet das schulterlange Haar mit einem Band im Nacken zusammengenommen, war Jack ganz und gar der gutsituierte, kürzlich aus dem aktiven Dienst ausgeschiedene Gentleman. Das linke Bein hatte er ausgestreckt, von der kaum sichtbaren Schiene unter seinen engen Hosen war es am Beugen gehindert. Die Verletzung hatte er sich in der Hölle von Corunna zugezogen und noch Monate danach darunter gelitten; die Schiene sollte ihn jetzt daran erinnern zu hinken, um den Unterschied zwischen Lord Hendon und Captain Jack zu verdeutlichen.
    Mit einem langen Finger blätterte er lässig eine Seite im Berichtsbuch des Büros um, wobei das Licht sich in dem Saphir seines Siegelrings brach. Seine Ohren dröhnten von Sergeant Tonkins nicht enden wollenden Erklärungen für seinen Mangel an Erfolg hinsichtlich der Arretierung der Schmugglerbande, die zwischen King's Lynn und Hunstanton agierte. George saß am Fenster, ein stummer Zeuge von Tonkins Vorstellung.
    »Eine verteufelt schlaue Bande, Mylord. Wird von einem ziemlich erfahrenen Mann angeführt, vermute ich.«
    Jack verbiss sich ein Lächeln bei dem Gedanken daran, was Kit dazu sagen würde. Er nahm sich vor, ihr alles zu berichten, wenn sie zu dem vereinbarten Treffen käme. Während er mit scheinbarem Interesse Tonkins Ausführungen lauschte, wurde ihm überdeutlich bewußt, dass allein der Gedanke an dieses problematische Frauenzimmer ausreichte, um seinen Körper aus gelangweilter Lässigkeit in einen Zustand der Erregung zu versetzen. Er zwang sich, Tonkins Bericht ernsthaft anzuhören.
    »Wenn. wir nur einen von dieser Bande hier zu fassen kriegten, Mylord, würde ich die Wahrheit schon aus ihm herausquetschen.« Tonkins Knopfaugen glitzerten. »Und dann würden wir ein paar von ihnen am Galgen aufknüpfen -dann werden sie schon lernen, dass mit der Finanzbehörde nicht gut Kirschen essen ist«
    »Ganz recht, Sergeant. Wir sind uns alle einig, dass dieser Bande das Handwerk gelegt werden muss.« Jack beugte sich vor und fixierte Tonkin streng. »Ich schlage vor, da Osborne bei Sheringham genug zu tun hat, dass Ihr Euch auf den Küstenabschnitt zwischen King's Lynn und Hunstanton konzentriert. Meines Wissens sagtet Ihr doch, dass diese besagte Bande ausschließlich dort operiert?«
    »Ja, Sir. Anderswo haben wir sie nie gesehen.« Gefangen in Jacks durchdringendem Blick, rutschte Tonkin unbehaglich hin und her. »Aber wenn Ihr mir die Frage gestattet Mylord, wer behält den Strand bei Brancaster im Auge, wenn ich meine Leute nach Hunstanton schicke? In der Gegend arbeitet nämlich auch eine große Bande.«
    Jacks Miene drückte gelangweilte Herablassung aus. »Eines nach dem anderen, Tonkin. Werdet erst einmal mit der Bande zwischen Hunstanton und King's Lynn fertig, danach könnt Ihr Euch dann mit Eurer >großen Bande< befassen.«
    Sein verletzend höhnischer Tonfall traf Tonkin wie eine Ohrfeige. Er stand stramm und salutierte. »Ja, Mylord. Gibt es sonst noch etwas, Mylord?«
    Nachdem Tonkins abgefertigt war, verließen Jack und George das Zollhaus. George passte seinen Schritt an Jacks Hinken an, als sie den kopfsteingepflasterten Platz überquerten.
    Während er kunstvoll sein Stöckchen tanzen ließ, bemühte sich Jack, sein Gewissen zum Schweigen zu bringen. Er hatte George nichts über Kit erzählt. George wie auch Matthew würde nicht einverstanden sein und verlangen, dass Kit unverzüglich aus der Angelegenheit herausgehalten wurde, so oder so. Im Grunde genommen war Jack der gleichen Meinung - er wusste nur nicht was >so oder so< bedeuten sollte, und er war ein zu erfahrener Offizier, um die Sicherheit einer einzelnen Frau über seine Mission zu stellen.
    Was sein Gewissen darüber hinaus noch belastete, war das niederschmetternde Gefühl, dass er sich Kit gegenüber besser hätte benehmen

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