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Ungezähmt: Die Katze (German Edition)

Ungezähmt: Die Katze (German Edition)

Titel: Ungezähmt: Die Katze (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steffi C. Fitzgerald
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runzelte die Stirn.
„Warten wir die Antwort des Königs ab, in Ordnung? Vielleicht kann er hier
bleiben.“
    „Er ist ein guter
Mann“, sagte Michael zustimmend. „Soweit ich ihn kennengelernt habe, könnte er
Christopher ein guter Vormund sein.“ Wehmut klang in seiner Stimme. Seit sie
denken konnte, war Michael da gewesen, für sie, Stephen und Christopher. Die
Trennung würde ihm unendlich schwer fallen.
    „Bleib bei
Christopher“, bat sie. „Du warst ihm immer ein Vater. Wenn Blackmore wirklich
so ein guter Mann ist, wie ich denke, wird er das verstehen. Ich komm schon
klar, das weißt du doch.“
    „Hmm“, brummelte
Michael. „Und du? Was wird aus dir?“
    Sie legte sich wieder
hin. „Vielleicht geh ich zu Joan. Ich hatte eh vor, zu ihr zu reiten, sobald
Christopher versorgt ist. Bevor James noch irgendeinen Laffen für mich aussucht
und ich wirklich noch eine Lady werden muss.“ Sie verzog das Gesicht, als würde
sie Folter erwarten.
    „Hmm.“
    Sie gähnte plötzlich
herzhaft. „Du hast recht, das Reden hat geholfen. Offenbar musste ich es nur
laut aussprechen.“
    Michael löschte die
Kerze.
     
    Gideons Stimmung wurde
von Stunde zu Stunde schlechter. Er war morgens lächelnd aufgewacht mit dem
festen Vorsatz, die Frau zu finden. Er wollte ihr ein Angebot machen, das sie
kaum ablehnen konnte.
    Den ganzen Tag hatte er
sie gesucht. Er hatte förmlich die Burg auf den Kopf gestellt. Sie war kein
Gast, es gab momentan keine weiblichen Gäste. Sie gehörte auch nicht zum
Personal. Er war sich sicher, dass er sie erkannt hätte. Er hatte trotzdem alle
Bediensteten gesichtet, nur um festzustellen, dass sie nicht dazugehörte.
    Die Torwächter hatten
keine Fremden gesehen, schon gar keine Frauen. Seitdem das Tor gestern Abend
geschlossen worden war, gar niemand, und seit dem Morgen nur bekannte
Gesichter.
    Verflucht, irgendwo
musste sie doch sein. In seiner Burg konnte man sich nicht verstecken, erst
recht nicht vor ihm. Er hatte selbst im Weinkeller die leeren Fässer
durchsucht.
    Sie konnte
auch kaum über die Bucht gekommen sein. Er war hier aufgewachsen und ein guter
Schwimmer, und selbst ihn kostete es fast alle Kraft. Die Strömungen am Ausgang
der Bucht waren tückisch und stark. Nein, er konnte sich nicht vorstellen, dass
sie dazu in der Lage wäre. Und ein Boot, beziehungsweise das Fehlen seines
Bootes, wäre ihm garantiert aufgefallen.
    Zur Sicherheit hatte er
noch einmal die Burg durchsucht. Die irritierten Blicke der Bewohner hatte er
ignoriert.
    Zur Hölle, sie war
wirklich weg.
    Langsam
zweifelte er an seinem Verstand. Hatte er das ganze vielleicht nur phantasiert?
Dagegen sprachen die kleinen Abdrücke ihrer Fingernägel auf seinen Oberarmen.
    Am Abend saß er in der
Bibliothek und betrank sich frustriert, nur um im Rausch von perfekten festen
Brüsten in seiner Hand zu träumen. Als er erwachte, war seine Erregung
schmerzhaft, um nicht zu sagen: Er war knüppelhart. Er meinte fast, ihren
Geschmack zu spüren und fluchte ausgiebig.
    Er lief hinunter zur
Bucht, vielleicht war sie ja doch noch gekommen, aber nein, gähnende Leere
schlug ihm entgegen. Geknickt ging er wieder hinauf, ging in seine Kammer und
warf sich missmutig aufs Bett.
    Unter ihm knisterte es.
Er sprang auf und schaute auf den kleinen Zettel, der auf seinem Kopfkissen
gelegen hatte. Von unguten Vorahnungen erfüllt ergriff er ihn und faltete ihn
auseinander. Eine klare Schrift, energisch und dennoch unverkennbar weiblich,
prangte ihm entgegen. Nur diese eine Nacht. Fluchend warf er den Zettel
ins Feuer.
    Zum Henker mit der
Frau, sie war real und sie allein war schuld an seinem Frust.

Kapitel 6  
     
    Die nächste Woche
verlief immer nach dem gleichen Muster. Ein schlecht gelaunter Burgherr ritt
morgens aus, verbrachte den Vormittag in seinem Arbeitszimmer und am Nachmittag
fand man ihn auf dem Übungsplatz, wo er wütend einen nach dem anderen in den
Staub schickte.
    Dass er immer kräftiger
wurde und sich zusehends von seinen Verletzungen erholte, machte es für seine
Gegner nicht leichter. Aber er wusste scheinbar nicht, wohin sonst mit seinen
Aggressionen.
    Und sein Frust hatte
inzwischen neue Dimensionen erreicht. Der Zettel hatte sich wie Hohnlachen
eingebrannt und er war sich nicht mehr sicher, was er mit ihr machen sollte,
wenn er sie fand. Küssen? Erwürgen?
    Abends betrank er sich
dann allein in seinem Zimmer.
    Gideon wusste nicht
mehr ein noch aus. Erst hatte er versucht, sie zu vergessen. Dann hatte

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