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Ungezähmt: Die Katze (German Edition)

Ungezähmt: Die Katze (German Edition)

Titel: Ungezähmt: Die Katze (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steffi C. Fitzgerald
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bei Kathryn reinschauen.“
    Er nickte, gab Michael
Anweisungen, den Leichnam zu verbrennen. Kein Priester würde ihr eine
anständige Bestattung zukommen lassen, also machte es keinen Unterschied.
Michael machte sich finster ans Werk, während Patrick seine kleine Doppellast
hinauftrug.
    Er gab das Kind kurz an
Agnes und begleitete Sarah zu Kathryns Kammer.
    Sie schob leise die Tür
auf und blieb sofort stehen.
    Patrick spähte über
ihren Kopf.
    Gideon und Kathryn
lagen auf dem Bett, Stephen zwischen ihnen. Alle unter der gleichen Decke,
schliefen sie friedlich. Das Bild der kleinen Familie war so idyllisch, dass es
schon wieder fast Abscheu wecken konnte.
    Er spürte, wie Sarah
lautlos seufzte und sich ein wenig gegen ihn sinken ließ.
    Patrick fällte seine
Entscheidung und zog Sarah sanft von der Tür weg. Er führte sie die Treppe
herunter, kurz bevor sie die Halle erreichten, zog er sie in die Bibliothek.

Kapitel 14  
     
    Februar 1606
     
    „Joan hat geantwortet!“,
rief Sarah aufgeregt und wedelte mit dem Brief.
    „Oh. Und was sagt sie?“
    Sarah strahlte Kathryn
an. „Sie ist einverstanden.“
    Kathryn jauchzte vor
Freude.
    Die kleine Evelynn
hatte gegen alle Erwartungen überlebt und bisher hatte sie sich eigentlich
prächtig entwickelt.
    Zurzeit teilte sie sich
Kathryns Fürsorge mit Stephen, doch in einigen Wochen würde sie mit nach
Kilmuir gehen.
    Sarah und Patrick
freuten sich schon darauf. Evie war ihr Kind, hatten sie beschlossen, kurz
nachdem sie den winzigen Körper aus dem toten Leib ihrer Mutter geborgen
hatten.
    Kathryn hatte sich
inzwischen vollständig erholt. Und Gideon – er betete sie an. Die Mutterschaft
hatte Kathryn etwas umgänglicher werden lassen, noch weit entfernt von einer
tugendhaften Lady, aber trotzdem. Das warme Leuchten in ihren Augen war
ansteckend und wurde zu einem wahren Strahlen, wenn sie Gideon anblickte. Oft
saßen sie gemeinsam im Obstgarten und genossen den Ausblick aufs Meer.
    Christopher war mit
Michael nach Gilbrand abgereist um die Burg wieder aufzubauen. Er würde die
nächsten Jahre eine Menge Unterweisungen erhalten müssen, aber sie hatten
beschlossen, dass Michael als Verwalter dienen sollte und Christopher pendeln
würde zwischen den Besitzungen.
    Kathryn war es
schwergefallen, ihren Bruder ziehen zu lassen. Aber dank Stephen und Evie war
sie zurzeit vollauf beschäftigt. Wenn Sarah und Patrick abreisten, würde es
wieder ruhiger werden.
    Nur eins trübte ihr
Glück: Seit Stephens Geburt hatten sie sich auf kuscheln beschränkt und Kathryn
war es langsam leid. Sarah hatte gesagt, sie sollen einige Wochen warten, aber
das war jetzt schon über zwei Monate her.
    Himmel, was war nur mit
Gideon los? Bevor er nach Gilbrand gereist war, hatte er sich als unersättlich
gezeigt. Aber jetzt… Er küsste sie, wenn überhaupt mal, zurückhaltender, fasste
sie nicht an und auch die leidenschaftlichen Umarmungen blieben aus. Kathryn
war schlicht und ergreifend frustriert, diese Seite der Ehe fehlte ihr
wirklich. Inzwischen waren ja mehr als acht Monate vergangen, seit sie sich das
letzte Mal geliebt hatten.
    Sie war es leid, nur
Mutter zu sein, sie wollte auch wieder Geliebte sein, begehrt werden. Oh
verdammt, wo war sie da nur rein geraten? Nicht, dass sie Stephen nicht mehr
wollte, sie liebte ihren kleinen Sohn über alles. Aber das war ihr nicht genug.
    An diesem Abend zog sie
sich früh zurück. Stephen war gestillt und schlief. In zwei Stunden, wenn sie
ganz sicher schlief, würde Gideon dann kommen und sich neben sie legen,
manchmal brachte er den hungrigen Stephen gleich mit.
    Kathryn nervte das an.
    Wütend zog sie sich
ihre Beinlinge an, in die die Gott sei Dank wieder passte – es lebe die
Schnürung! – und sattelte Dawn. Sie musste hier raus, sonst würde sie Gideon
vor Wut mit dem Kopfkissen ersticken.
    Sie ritt eine Weile die
Küste entlang, bis ihre Wut verraucht war und sie nur noch traurig war. Was war
nur geschehen? Sie hatten sich beide so sehr über ihren Sohn gefreut.
    Sie stieg ab, ließ sich
in den Sand fallen. Dawn entfernte sich ein paar Schritte. Stephen würde erst
in zwei Stunden wieder hungrig sein, also hatte sie noch ein bisschen Zeit,
sich selbst zu bemitleiden.
    Kathryn starrte auf die
Wellen und versuchte, nicht in Tränen auszubrechen, aber sie verlor den Kampf.
    Sie legte das Gesicht
in die Hände und begann hemmungslos zu weinen.
    So bekam sie nicht
sofort mit, dass Gideon zu ihr trat. Einen Moment schaute er auf seine

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