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Ungezaehmte Begierde

Ungezaehmte Begierde

Titel: Ungezaehmte Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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wusste sie nicht, ob noch jemand in der Nähe war, der sie aufhalten würde, sollte sie zu entwischen versuchen.
    Sie würde es trotzdem riskieren.
    Sie hörte, wie in der Ferne ein Laster einen Gang herunterschaltete, und dann – die übliche Geräuschkulisse des frühmorgendlichen Verkehrs. Stadtverkehr. Sie bezweifelte, dass er sie weit weggebracht hatte.
    Warum hatte er sie überhaupt entführt? Aus welchem Grund war sie immer noch am Leben?
    Ganz leicht veränderte sie ihre Position und versuchte sich dabei ein Bild ihrer Lage zu machen. Der Mann lag in der Löffelchenstellung hinter ihr, sein kräftiger, muskulöser Arm ruhte schwer auf ihrer Taille. Sie spürte jedoch keine Fesseln; nichts deutete darauf hin, dass er sie am Bett oder an sich selbst festgebunden hatte.
    Sie hatte immer noch die Bluse an, die sie schon zur Arbeit getragen hatte; das Material war zwar weich, aber nicht sehr dehnbar. Ihr BH saß fest um ihren Brustkorb. Wenn sie sich nicht täuschte, spürte sie an den Beinen die Jogginghose, die sie eigentlich hatte anziehen wollen. Sie hatte am Fußende ihres Bettes gelegen.
    Die Vorstellung, dass er ihr die Hose über ihre nackten Beine und Hüften gezogen hatte, trieb ihr kalte Schauer über die Haut. Hatte er sie berührt? Hatte er sie schon vergewaltigt?
    Ihr Puls pochte ihr in den Ohren, doch sie zwang sich, ruhig weiterzuatmen. Nachzudenken. Sie hatte nicht das Gefühl, dort … unten wund zu sein. Und das wäre ziemlich sicher der Fall, wenn er sie während ihrer Bewusstlosigkeit genommen hätte.
    Warum sollte er sie aber überhaupt vergewaltigen, wenn sie ihn doch sogar gebeten hatte, sie zu nehmen? Wenn sie so scharf auf ihn gewesen war, dass sie sogar gekommen war?
    Bei der Erinnerung daran schoss ihr die Röte in die Wangen; gleichzeitig spürte sie ein vertrautes Ziehen zwischen den Beinen. Der Geruch des Mannes streifte ihre Sinne, der Geruch eines schlafenden Mannes, in den sich ein Hauch Wildheit mischte, die sie gestern Abend so erregt hatte. Und das tat sie noch immer.
    Gott, was war nur mit ihr los? Allein so neben ihm zu liegen, schon das brachte ihre Libido heftig in Wallung.
    Sie stöhnte leise auf und zwang sich, ihre Gedanken von dem Mann hinter sich abzulenken und sich auf den Bereich außerhalb des Zimmers zu konzentrieren. Es war besser, wenn sie so schnell wie möglich herausfand, ob es hier noch andere Leute gab. Aber bis auf das gleichmäßige Atmen ihres Entführers hörte sie nichts.
    Offenbar war ihr Plan, ihn glauben zu machen, dass sie ihn begehre, aufgegangen. Schließlich war sie noch am Leben. Zu schade allerdings, dass es nicht zum Akt gekommen war.
    Er war doch ein Mörder.
    Oder der Zwillingsbruder eines Mörders. Sagte er die Wahrheit, wenn er behauptete, nicht der Mann zu sein, der sie überfallen hatte? Es war immerhin möglich. Schließlich war sie noch am Leben.
    Wenn er jedoch nicht derjenige war, der sie angegriffen hatte, woher wusste er dann von dem Überfall? Woher wusste er überhaupt, wer sie war? In den Nachrichten hatte man ihren Namen nicht erwähnt.
    Egal, ob er selbst der Mörder war oder nicht, er war jedenfalls bis über seinen Haaransatz hinaus verdächtig. Außerdem hatte er kriminelle Handlungen begangen. Er war in die Wohnung einer FBI-Agentin eingebrochen, hatte sie überwältigt und entführt. Allein deshalb würde er eine Weile ins Kittchen wandern.
    Wie dem auch sei, er verfügte jedenfalls über Informationen, die sie brauchen konnte. Und er war so oder so erledigt.
    Sie erinnerte sich daran, wie schnell er sich gestern Abend bewegt und wie sich der Angreifer in dem Waschkeller mit Lichtgeschwindigkeit auf sie gestürzt hatte. Wenn sie ihn fassen wollte, musste sie schnell sein und durfte keine Gnade walten lassen. Denn wenn er erst einmal aufgewacht war, hatte sie keine Chance mehr, ihn zu überwältigen.
    Ihr Blick fiel auf die Nachttischlampe. Mit Messingfuß. Perfekt! Die musste sie ihm nur über den Schädel ziehen und dann zum nächsten Telefon laufen. Ein Kinderspiel. Vorausgesetzt, sie schaffte es, unter seinem Arm wegzukommen, ohne dass er aufwachte. Als er einen leisen Schnarcher von sich gab, spürte sie seinen Atem an ihren Haaren. Er schlief, das stand fest. Aber würde das auch so bleiben?
    Ihr Puls schnellte weiter in die Höhe, als sie sich darauf vorbereitete, es herauszufinden.
    Sie schickte ein Stoßgebet zum Himmel, tat, als würde sie noch immer schlafen, rollte sich auf dem weichen Baumwolllaken aber auf

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