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Ungezaehmte Leidenschaft

Ungezaehmte Leidenschaft

Titel: Ungezaehmte Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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nicht lange überlebte«, sagte Virginia.
    »Einen Monat später tat er seinen letzten Atemzug. Eine große Tragödie, aber eine, die von der Gesellschaft nicht wahrgenommen wurde, da er sich seit Jahrzehnten nicht mehr gezeigt hatte. Ich erbte sein Vermögen und sein Haus. Jasper zog zu mir. Wir nahmen Manieren und Sprechweise der gehobenen Kreise an und bewegten uns zwanglos unter ihnen so wie Sie, Miss Dean. Wirklich, wir haben viel gemeinsam.«
    Virginia wies mit einer Handbewegung auf die Spiegelgalerie. »Die Sammlung gehört Ihnen, nehme ich an?«
    »Ja.« Alcina blickte sich zufrieden um. »Es kostete mich viel Zeit und Geld, diese gläsernen Antiquitäten paranormaler Herkunft zu erwerben. Jasper entwarf den Raum für mich. Sie müssen wissen, dass wir beide das Talent unseres Vaters erbten.«
    Auch Welch blickte mit einer gewissen Befriedigung um sich. »Es vergingen einige Jahre, ehe mir klar wurde, was in diesem Raum vor sich ging.«
    »Im Laufe der Zeit durchtränkte die akkumulierte Energie so vieler mit psychischer Energie aufgeladener Relikte die Spiegel«, sagte Virginia. »Das erklärt das Feuer im Glas.«
    Neugier flammte in Welchs Augen auf. »Sie spüren die in den Spiegeln gespeicherte Kraft? Ja, ich denke, das ist in Anbetracht der Stärke Ihres Talents nur natürlich. Sehr gut, Miss Dean. Es wird Sie vielleicht interessieren, dass der Prozess nach beiden Richtungen wirkt. Wird in den Spiegeln Energie gespeichert, werden die Strömungen wieder in die Artefakte abgestrahlt und steigern die in sie eingespeisten Kräfte. Diese Kräfte wiederum werden zurück in die Spiegel reflektiert. Der Prozess setzte sich über Dekaden fort und hat zur Folge, dass dieser Raum eine erstaunliche Menge an starker Energie birgt.«
    Virginia sah Alcina an. »Nachdem Sie die Identität Ihres Vaters entdeckt hatten, begannen Sie mit der Planung Ihres Rachefeldzugs. Als Lady Hollisters Gesellschafterin verschafften Sie sich Zutritt in sein Haus.«
    Alcina sah sie geringschätzig an. »Das war nicht allzu schwer. Keine von Lady Hollisters Gesellschafterinnen hielt es lange bei ihr aus. Ich erstand ein billiges, der Situation gemäßes schlichtes Kleid, klopfte an die Haustür und gab mich als ehrbare, in Not geratene Frau aus. Zu der Haushälterin sagte ich, eine Agentur habe mich geschickt. Niemand stellte weitere Fragen. Ich wurde praktisch vom Fleck weg als Lady Hollisters Gesellschafterin angestellt.«
    »Kaum im Haus, übernahmen Sie das Regiment«, sagte Mrs. Crofton. »Sie manipulierten Lady Hollister, die geistig schon zu zerrüttet war, um zu begreifen, was vor sich ging.«
    Virginia sah Mrs. Crofton erstaunt an.
    »Ich fand die Haushälterin der Hollisters«, erklärte Mrs. Crofton. »Sie antwortete auf meine Fragen, doch muss sie mir ein Betäubungsmittel verabreicht haben.«
    »Es war jenes, das wir auch bei Ihnen anwendeten, Miss Dean«, sagte Alcina. »Als Mrs. Crofton das Bewusstsein verloren hatte, schickte mir die Haushälterin Nachricht. Wir hatten ein Abkommen geschlossen, das mich viel Geld kostete. Sie sollte mich informieren, falls jemand auftauchte und Fragen stellte. Ich schickte dann Jasper aus, um Mrs. Crofton zu holen.«
    »Die Kontrolle über Lady Hollister zu erlangen war sicher sehr einfach«, bemerkte Virginia. »Es bedurfte keines Talents, um die Frau und durch sie den ganzen Haushalt zu lenken. Aber Hollister muss ein Problem gewesen sein.«
    »Mein Vater war ein gefährlicher Mensch.« Alcina lächelte. »Doch wenn man die Leidenschaft eines Menschen erkennt, weiß man, wie man ihn beherrschen kann.«
    »Wie lange dauerte es, bis Sie entdeckten, dass er junge Prostituierte in dem Spiegelgemach unter dem Haus vergewaltigte und ermordete?«, fragte Virginia.
    »Nicht lange. Mir war sehr bald klar, dass sonderbare Dinge im Haus vor sich gingen, aber Hollister wahrte sein Geheimnis erstaunlich gut. Es war ja nicht so, dass er seinem Hobby jeden Sonntag frönte. Oft vergingen Wochen, manchmal auch Monate zwischen den Morden. Aber die Mordlust packte ihn immer wieder, und er verschwand auf der Suche nach einem geeigneten Opfer in der Nacht.«
    »Und wie entdeckten Sie die Wahrheit?«, fragte Virginia.
    »Jasper folgte ihm eines Nachts«, sagte Alcina.
    »Als mir klar war, was er mit den Straßenmädchen machte, entwarf ich den Plan für mein groß angelegtes Experiment«, erklärte Welch. »Mrs. Bridewell und ihre automatischen Raritäten hatte ich bereits ausfindig gemacht und meine Theorie

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