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Ungezaehmte Leidenschaft

Ungezaehmte Leidenschaft

Titel: Ungezaehmte Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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töten.«
    »Immer wieder. Mithilfe ihrer Talente.« Er sah sie an. »Das sind die ultimativen Raubtiere.«
    Sie verstand sofort. »Das sind die Mörder, die Sie jagen.«
    »Ja.«
    »Ihr Antrieb ist das Verlangen nach Gerechtigkeit.«
    Er verzog leicht den Mund, ohne zu lächeln. »Virginia, auf so edle Beweggründe kann ich mich nicht berufen. Ich begreife das Verlangen in mir nicht. Ich weiß nur, dass ich ihm nicht entrinnen kann.« Er hielt inne. »Es ist eine Sucht besonderer Art.«
    Da wusste sie, dass er keine Absolution suchte. Er hatte ihr eine Wahrheit über sich verraten und wartete nun darauf, dass sie diese akzeptierte.
    »Ich glaube«, sagte sie, ihre Worte sehr sorgfältig wählend, »dass wir uns hier an Mr. Darwin und seine Evolutionstheorie halten können.«
    Owen schien erst erstaunt, dann kniff er die Augen zusammen. »Was zum Teufel hat Evolution damit zu tun?«
    »Na ja, ich meine, in der Natur herrscht ein gewisses Gleichgewicht und in der menschlichen Gesellschaft ebenso. Da wir Verbrecher unter uns haben, folgt daraus, dass es auch solche Menschen gibt, die es drängt, diesen das Handwerk zu legen. Es sind Menschen, die Polizisten oder Detektive werden oder sich dem Studium der Verbrecherpsyche widmen.«
    »Ich bin kein Polizist«, entgegnete Owen hart.
    »Wenn sich menschliche Raubtiere mit starken psychischen Kräften entwickeln konnten, was hier klar der Fall ist, dann ist es nur logisch, dass es auch solche gibt wie Sie, deren Entwicklung vorsieht, dass Sie Verbrecher jagen«, schloss sie.
    Owen sagte nichts. Er sah sie nur mit seinen Jägeraugen an.
    Sie räusperte sich. »So ist es in der Natur.«
    »Eine interessante Theorie.«
    »Finde ich auch.«
    »Warum unterziehen Sie sich der Mühe, eine wissenschaftliche Erklärung für die Existenz eines Menschen wie mich zu finden?«
    Sie trank aus und stellte ihr Glas neben seines auf den Kaminsims.
    »Weil ich vermutlich eine ähnlich rationale Erklärung für mein eigenes Talent und den Drang suche, den ich verspüre, wenn ich nach einem gewaltsamen Tod gerufen werde«, sagte sie leise.
    »Wir sind nicht von derselben Art, Virginia. Ich kann mit meinem Talent töten und habe es getan.«
    Sie starrte ihn an. »Wirklich?«
    »Ja. Glauben Sie jetzt, dass ich eines der Monster bin?«
    Sie atmete tief durch. Jetzt war sie ihrer Sache sicher. »Nein. Sie sind ein gefährlicher Mann, Owen Sweetwater, aber Sie sind kein Monster.«
    »Sind Sie sicher?«
    Sie begegnete seinem Blick im Spiegel. »Wären Sie eines, hätten Sie nicht Ihr eigenes Leben riskiert, um Becky und mich im Hollister-Haus zu retten.«
    Owen zog sie in seine Arme. Sie erhaschte einen flüchtigen Blick auf ihre Spiegelbilder und war sicher, tief im Spiegelinneren etwas aufblitzen zu sehen.
    »Virginia«, flüsterte Owen.
    Ihr Name klang, als wäre er dem Kern seines Wesens entrissen. Sein Kuss entzündete das Feuer der Leidenschaft, das jäh zwischen ihnen aufflammte. Was immer der Morgen bringen mochte, diese Nacht würde sie nie vergessen und nie bereuen.
    Mit einem leisen, erstickten Schrei schlang Virginia ihre Arme um Owens Nacken und gab sich dem Sturm hin, der im Raum tobte. Er küsste sie lange und fordernd, und als sie vor Verlangen bebend um Atem rang, begann er, sie auszuziehen. Er löste die Haken, die das Oberteil ihres Kleides schlossen, mit Fingern, die unter der Gewalt seiner eigenen Sehnsucht zitterten. Das Wissen, dass er sie so heftig begehrte wie sie ihn, erfüllte sie mit großem weiblichem Selbstvertrauen.
    Owen schob das Kleid über ihre Brüste und dann weiter über ihre Hüften. Es sank auf den Boden, und als er die Bänder ihrer Unterröcke löste, fielen auch diese hinunter. Wogen weißen Batists lagen auf dem Kleid. Virginia stand vor ihm, nur noch mit Hemd, Hose, Strümpfen und Schuhen bekleidet. Sie erinnerte sich daran, dass es nicht das erste Mal war, dass er sie teilweise unbekleidet gesehen hatte. Aber heute war alles anders.
    Owen blickte sie an, als wäre sie ein zum Leben erwachtes Zauberwesen. »Du bist so schön«, flüsterte er beinahe ehrfurchtsvoll.
    Sie war keine Schönheit, in diesem Moment aber fühlte sie sich wie eine Göttin.
    »Du auch«, platzte sie ohne Überlegung heraus.
    Er lachte heiser. »Das glaube ich nicht.«
    »Doch, das bist du.« Sie machte sich daran, seine Hemdknöpfe zu öffnen, legte dann die Handflächen auf seine nackte Brust und griff in das spröde Haar. Seine Haut fühlte sich unter ihrer Berührung warm an.

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