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Ungezaehmte Nacht

Ungezaehmte Nacht

Titel: Ungezaehmte Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Außenmauern vorbei zu der kleinen Stadt mit Häusern und Geschäften führte. Der Marktplatz fühlte sich für Isabella seltsam vertraut an – die Verkaufsstände und Gerüche, die schmalen Stufen und kleinen Höfe, wo die Leute sich versammelten, um zu plaudern und Neuigkeiten auszutauschen. Gebäudereihen erstreckten sich in jeder Richtung. Hier lebten offenbar Menschen, die entweder in dem Kastell oder in seiner Nähe arbeiteten.
    Isabella sah wehmütig ein paar spielenden Kindern zu, die sich mit Schneebällen bewarfen. Sie hatte so etwas selbst noch nie getan, doch es schien großen Spaß zu machen. Für einen Moment blieb sie stehen, um den Kindern zuzusehen. »Wo ich herkomme, gibt es keinen Schnee. Habt Ihr Euch auch mit Euren Spielkameraden Schneeballschlachten geliefert, Violante, als Ihr klein wart?«
    »Manchmal. Meistens erlaubte meine Mutter mir jedoch nicht, zu den anderen hinauszugehen. Es war wichtig für sie, meine Freunde auszusuchen.« Auch sie beobachtete die Kinder mit einem sehnsüchtigen Gesichtsausdruck.
    Isabella blickte sich aufmerksam um, um sicherzugehen, dass keine Erwachsenen in der Nähe waren. Dann bückte sie sich, hob eine Hand voll Schnee auf und formte einen Ball daraus, wie es die Kinder taten.
    Violante wich vor Isabella zurück und schüttelte warnend den Kopf. »Untersteht Euch! Wir sind ja wohl keine kleinen Gassenjungen, die mit so was spielen dürfen.«
    »Warum sollten wir nicht auch ein wenig Spaß haben?«, fragte Isabella mit einem mutwilligen Lächeln.
    Ein Schneeball landete in Isabellas Nacken, zersprang und rutschte unter ihren Umhang und das Kleid. Sie quietschte erschrocken und fuhr herum in der Erwartung, den Kindern gegenüberzustehen. Aber es war Theresa, die ein paar Schritte entfernt stand, schnell noch mehr Schnee aufhob und dabei schallend lachte. Sie schien sich gut mit dem Spiel auszukennen, so schnell und geschickt, wie sie den Schnee zu dicken Bällen formte.
    Isabella warf ihren Schneeball nach Theresa und brach dabei in ein so ausgelassenes Lachen aus, dass sie beinahe ausrutschte und hinfiel. Da die andere Frau sich im selben Moment aufrichtete, traf sie der Schneeball an der Schulter, und die winzigen Eiskristalle blieben an ihrem Ärmel hängen. Sie schleuderte ihren viel härteren Ball nach Isabella, die zur Seite sprang, sich duckte und dabei schon wieder mit beiden Händen noch mehr Schnee aufhob.
    Violante schrie, als der kalte Ball sie an Schulter und Nacken traf. Zurücktaumelnd stürzte sie und landete im nassen Schnee. »Ooh!«, schnaubte sie und schien sich einen Moment lang nicht entscheiden zu können, ob sie lachen, weinen oder böse werden sollte.
    Theresa und Isabella befanden sich mittlerweile in einem Krieg, in dem alles erlaubt war. Immer schneller und härter wurde ihre Schneeballschlacht, und plötzlich formte auch Violante mehrere dicke Bälle und warf sie mit unerwarteter Zielgenauigkeit nach den anderen beiden Frauen.
    Sie versuchten, sich zu revanchieren, indem sie immer größere Schneemengen mit ihren behandschuhten Händen zusammenschaufelten und nach Violante warfen. Ihr unbekümmertes Gelächter stieg in die Luft auf und wurde von dem Wind davongetragen.
    »Was geht hier vor, meine Damen?« Die Stimme war leise, amüsiert und männlich.
    »Theresa!«, zischte eine verblüffte, verlegene Männerstimme, die ganz steif vor Tadel und Vorwurf war.
    »Violante?« Die dritte Stimme klang mehr aufrichtig schockiert als betreten.
    Alle drei Frauen hielten in ihrem Spiel augenblicklich inne und drehten sich zu den Sprechern um. Theresas Lachen erstarb und wich Betroffenheit und Scham. Isabellas Augen funkelten vor Heiterkeit und Schalk, als sie den Don ansah.
    Sergio Drannacia und Rolando Bartolmei starrten ihre Frauen mit großen Augen an und schwiegen verblüfft.
    Nicolai sprach als Erster wieder. »Meine Damen?« Er brachte eine höfliche Verbeugung vor ihnen zustande, doch es gelang ihm nicht, die Belustigung aus seinem Ton fernzuhalten.
    »Eine Schneeballschlacht, Signore «, antwortete Isabella und presste den Schnee in ihrer Faust noch fester zusammen. »Ich fürchte, es ist Pech für Euch und Eure Hauptmänner, dass Ihr mitten hineingeraten seid«, sagte sie und schleuderte ohne Zögern ihren ersten Ball nach Don DeMarco. »Ihr könntet im Kugelhagel zufällig getroffen werden.«
    Nicolai schlug das Geschoss noch in der Luft zurück und verhinderte so, dass es ihn am Kopf traf. Ohne seine schockierten Begleiter zu

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